Hoeneß: Pole Position wieder übernommen

Von Adrian Bohrdt
Uli Hoeneß ist mit der Arbeit in diesem Jahr zufrieden - der FC Bayern ist wieder die Nummer Eins
© getty

Uli Hoeneß sieht den FC Bayern München durch den Gewinn der schnellsten Deutschen Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte wieder als Nummer eins in Deutschland. Das unterstreicht der Bayern-Präsident in einem "Bild"-Interview.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Durch den 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt hat der FC Bayern am Wochenende seine 23. Meisterschaft eingefahren. Nachdem zuvor Borussia Dortmund den Titel zwei Jahre in Folge geholt hatte, sieht Bayern-Präsident Uli Hoeneß seinen Klub nun wieder vor dem BVB. Grund dafür seien auch die Lernprozesse aus den vergangenen Jahren.

Kommentar Bayern-Meisterschaft: Der Titel vom Reißbrett

"Wir haben die Pole Position in Deutschland wieder übernommen. Die letzten zwei Jahre mit Dortmund als Meister haben uns schon sehr irritiert, vor allem auch das 2:5 im Pokalfinale gegen Dortmund", erklärte Hoeneß im Interview mit der "Bild".

Umdenken nach Pokalniederlage

Man habe sich nach der deutlichen Pokalniederlage "in vielen Sitzungen die Frage gestellt, ob wir nicht total umdenken müssen. Wir haben analysiert - und dann die Lähmung abgeschüttelt, Entscheidungen getroffen, Weichen gestellt." All das sei aus heutiger Sicht aufgegangen, auch der Schritt, Sportdirektor Christian Nerlinger durch Matthias Sammer zu ersetzen, was eine harte Entscheidung gewesen sei.

Hoeneß machte allerdings klar, dass der BVB erneut keine schlechte Saison spiele: "Aber ihr Kader ist nicht breit genug, um erfolgreich auf zwei oder drei Hochzeiten zu tanzen. Das hatten wir ähnlich in der letzten Saison. Heute haben wir bei der Rotation, die Jupp perfekt beherrscht, keinen Qualitätsverlust im Team."

"Tränen in den Augen"

Weiter lobte Hoeneß Heynckes' Zielstrebigkeit trotz der Verpflichtung von Pep Guardiola für die kommende Saison: "Ich finde es bewundernswert, wie Jupp nach Weihnachten noch konzentrierter gearbeitet hat. Viele meinten ja, er würde zu einer 'Lame Duck', nachdem Weihnachten klar war, dass wir Guardiola verpflichten. Das Gegenteil ist der Fall."

Deshalb freue er sich auch ganz besonders für Heynckes, und gab zu, "Tränen in Augen" gehabt zu haben, als er sah, wie die Spieler ihren Trainer nach dem Sieg in Frankfurt hochleben ließen.

Ob er in der Champions League lieber im Halbfinale oder erst im Finale auf Borussia Dortmund treffen würde, wollte Hoeneß noch nicht offenbaren. "Ich bin da abergläubisch. Erst mal müssen wir beide weiterkommen. Für Dortmund wird es nach dem 0:0 in Malaga nicht leicht, uns erwartet in Turin ein Sturmlauf der Italiener", warnte der 61-Jährige trotz des 2:0-Hinspielsieges der Münchner gegen Juventus Turin.

Der FC Bayern München in der Übersicht