Eren Derdiyok: "Ich blieb vieles schuldig"

Von Marco Heibel
Der 24-jährige Schweizer geht sehr selbstkritisch mit seiner Situation im Kraichgau um
© getty

1899 Hoffenheims Stürmer Eren Derdiyok hat im "Blick" über sein schweres erstes Jahr beim abstiegsbedrohten Bundesligisten gesprochen. Der 24-Jährige gibt sich selbst eine Mitschuld an seinem Leistungstief, fühlt sich aber auch von einigen Trainern ungerecht behandelt.

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"Ich blieb vieles schuldig", lautete Derdiyoks knappes Fazit zu seiner ersten Saison im Trikot von 1899 Hoffenheim. Allerdings sieht der Schweizer Nationalspieler weitere Gründe für die sportliche Talfahrt bei der TSG: "Ob ich gespielt habe oder nicht: Es gelang einfach nichts. Man sah, dass irgendetwas in dieser Truppe nicht stimmt."

Vor allem für Trainer Markus Babbel, der den Stürmer für 5,5 Millionen Euro von Bayer Leverkusen loseiste und ihm zu Beginn der Saisonvorbereitung mangelnde Fitness vorwarf, fand Derdiyok kritische Worte: "Drei Wochen vorher schoss ich beim Länderspiel gegen Deutschland drei Tore. Kurz darauf soll ich nicht fit sein? Diese Aussage habe ich ganz und gar nicht verstanden."

Vertrauen nur unter Heynckes

Generell fühlt sich Derdiyok von einigen Trainern nicht immer fair behandelt: "Es war schon bei Leverkusen unter Robin Dutt so. Ich habe damals Stefan Kießling verdrängt. Kurz darauf war ich von einem auf den anderen Moment sechs, sieben Spiele draußen - ohne Begründung."

Lediglich dem heutigen Bayern-Trainer Jupp Heynckes, unter dem er von 2009 bis 2011 in Leverkusen spielte, attestierte Derdiyok einen fairen Umgang: "Auch wenn ich zwei Mal nicht gespielt habe, spürte ich immer sein Vertrauen."

Von einem Vereinswechsel zur neuen Saison möchte der Stürmer, dessen bis 2016 datierter Vertrag auch für die zweite Bundesliga gilt, noch nichts wissen: "Ich will erst in Hoffenheim noch eine Rolle spielen, den Klassenerhalt schaffen. Dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus." Derdiyok bestritt bislang 19 Bundesligaspiele für die TSG, in denen er ein Tor erzielte. Nach seiner Leisten-OP befindet er sich im Aufbautraining.

Eren Derdiyok im Steckbrief