Frische Gesichter fürs Finale

Von Stefan Rommel
Johannes Geis (l.) gehört zu den jungen Wilden, die im Saisonendspurt für Furore sorgen
© getty

Sie sind jung, sie sind hungrig und die meisten von ihnen plötzlich aufgetaucht. Im Schlussspurt der Saison macht eine ganze Reihe Talenten auf sich aufmerksam. SPOX stellt sechs von ihnen vor.

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Marc Stendera (17, Eintracht Frankfurt)

Wer kann das schon von sich behaupten? Marc Stendera ist gerade etwas älter als 17 Jahre, als er sein Debüt in der Bundesliga gibt: Gegen den FC Bayern München, bei deren Meisterfeier.

Nur fünf Spieler waren in 50 Jahren Bundesliga bei ihren ersten Einsatzminuten jünger als Stendera, was seine ersten Gehversuche in Deutschlands höchster Spielklasse noch imposanter machen.

Zwei Wochen danach stand Stendera im vielleicht wichtigsten Spiel der Rückrunde sogar von Beginn an auf dem Platz. Die Partie gegen Schalke 04 entschied er mit seinen gefährlichen Standards indirekt mit, Stendera sammelte den Scorerpunkt beim goldenen Tor von Marco Russ. Dazu scheiterte er kurz davor noch selbst mit einem Schuss an die Latte.

Für den Deutschen Fußball Bund ist der 17-Jährige seit über zwei Jahren aktiv. Hier musste er auch die bisher schwersten Stunden seiner Karriere erleben. Als er mit der U 17 bei der EM ohne Gegentor bis ins Finale durchmarschiert war, kam es gegen die Niederlande nach deren späten Ausgleich zum Elfmeterschießen.

Stendera war als vierter deutscher Schütze an der Reihe und verschoss. Es sollte der einzige Fehlschuss des Nachmittags bleiben, Deutschland verlor das Finale und damit auch den schon sicher geglaubten Titel.

Aber vielleicht hilft so eine Episode auch in jungen Jahren schon, einige Dinge nüchterner zu reflektieren. Der offensive Mittelfeldspieler jedenfalls wirkt in seinen Teenie-Jahren auf und neben dem Feld schon recht abgebrüht, Trainer Armin Veh sieht in ihm das größte Talent der Eintracht.

Ein Glück für Stendera, der in Frankfurt einen Vertrag bis 2015 besitzt, dass Veh ein ausgesprochenes Faible hat für junge Spieler und diese auch entsprechend fördert.

Andreas Ludwig (22, 1899 Hoffenheim)

Das Schicksal des 22-Jährigen ist ganz eng verknüpft mit dem von Markus Gisdol. Bereits vor vier Jahren arbeiteten Gisdol und Ludwig bei dessen Stammverein SSV Ulm zusammen. Als Gisdol dann den Sprung von den Spatzen nach Hoffenheim wagte, tat es ihm Ludwig nur kurze Zeit später nach und wechselte ebenfalls in den Kraichgau.

Unter Gisdol machte er in der zweiten Mannschaft eine gute Figur und durfte im Januar 2010 seine ersten Bundesligaminuten schnuppern. Gegen Louis van Gaals Bayern. Danach war aber schnell wieder Schluss mit höchster Spielklasse.

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Ludwig verdingte sich weiter in der U23, wurde sogar mal nach Heidenheim verliehen, wo er sich aber nicht durchsetzen konnte und prompt zurückkehrte.

Erst mit dem Startschuss zur laufenden Saison schaffte er dann so etwas wie den "Durchbruch" in Hoffenheim.

Mit fünf Toren in den ersten drei Saisonspielen und bislang 15 in 24 Spielen in der Regionalliga Südwest ist der Mittelfeldspieler nicht nur gefährlichster Schütze seiner Mannschaft, sondern landete auch auf Wiedervorlage bei den Profis.

Spätestens als mit Gisdol sein alter Mentor wieder im Kraichgau anheuerte, war Ludwig dran an der ersten Mannschaft.

Sofort zog ihn der neue, alte Trainer zu den Profis hoch, keine zwei Wochen nach Gisdols Übernahme lief Ludwig wieder in der Bundesliga auf. Am 17. April unterschrieb er zudem seinen ersten Profivertrag bis Juni 2015.

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