Der schwarze Fleck auf der weißen Weste

Von Martin Grabmann
In der Hinrunde konnte Leverkusen die Bayern mit 2:1 in der Allianz-Arena schlagen
© getty

Das 2:1 gegen Bayer Leverkusen am 9. Spieltag ist bis heute die einzige Niederlage des FC Bayern München in der laufenden Bundesligasaison. Der Rekordmeister will Wiedergutmachung, tat sich aber zuletzt schwer.

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Durch Tore von Stefan Kießling und Sidney Sam gelang Bayer am 28. Oktober 2012 das, woran in dieser Saison alle anderen Mannschaften gescheitert sind. In München gewann die Elf von Trainer Sami Hyypiä das Hinspiel und fügte dem FC Bayern die bislang einzige Saisonniederlage zu.

Am Samstagabend wollen die Leverkusener nachlegen und das scheinbar Unmögliche erneut möglich machen.(Sa., 18.15 Uhr im LIVE-TICKER)

Bayer hat allerdings nur zwei der letzten sieben Bundesligaspiele gewonnen und auch in der Europa League war nach zwei Niederlagen gegen Benfica Lissabon bereits früh Schluss. Hyypiä bleibt deshalb vor dem Duell mit dem Spitzenreiter realistisch: "Es wird sicherlich sehr schwer für uns. Wir müssen unser Bestes zeigen und in allen Bereichen hundert Prozent abrufen. Wenn wir weniger machen, werden wir keine Chance haben."

Wollscheid nach Gelbsperre zurück

Der Finne kann dabei in der heimischen BayArena den bei der Niederlage in Mainz gesperrten Philipp Wollscheid wieder einsetzen, der Manuel Friedrich aus der Innenverteidigung verdrängen wird.

Auch Junior Fernandes, der zuletzt zur Geburt seines Sohnes in Chile war, steht wieder zur Verfügung. Andre Schürrle, der am Donnerstag mit dem Training aussetzen musste, wird bereits am Freitag zurückerwartet. Ömer Toprak wird dagegen nicht rechtzeitig fit, seine Knieverletzung verhindert einen Einsatz.

Bayern nach Champions-League-Niederlage unzufrieden

Beim FC Bayern München hat man unterdessen andere Probleme, obwohl die Saison mit zwanzig Punkten Vorsprung in der Bundesliga, dem Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale und zuletzt dem Erreichen der nächsten Runde in der Champions League unter der Woche kaum besser laufen könnte.

Nachdem die Münchner bereits bei den Siegen gegen Hoffenheim und Düsseldorf nicht souverän auftraten, setzte es gegen den FC Arsenal die wettbewerbsübergreifend dritte Niederlage der Saison.

"Das Spiel kann nicht der Anspruch des FC Bayern sein. Vielleicht war das ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit", sagte Thomas Müller nach der 0:2-Niederlage in der Allianz Arena. Präsident Uli Hoeneß wetterte: "Wir spielen seit drei Wochen schönen Dreck."

Die Angst ist groß beim Rekordmeister, dass die bisher überragende Saison am Ende nicht ausreichend gekrönt wird. Vor Mittwoch hatten die Münchner 23 Spiele nicht verloren, die letzten elf Pflichtspiele wurden allesamt gewonnen. Zuletzt waren die Bayern 2010 ähnlich souverän aufgetreten, das angestrebte Triple wurde am Saisonende trotzdem nicht nach München geholt.

Bayern ohne Vier

In Leverkusen soll deshalb nun ein Zeichen gesetzt werden, ausgerechnet gegen den bislang einzigen schwarzen Fleck auf der ansonsten weißen Bundesliga-Weste des Rekordmeisters. "Die Mannschaft muss wieder so spielen wie vor drei, vier Wochen. Sie muss wieder mit Spannung an die Sachen herangehen und den Hebel nun umlegen", forderte Hoeneß.

Die makellose Auswärtsbilanz von elf Siegen und einem Unentschieden bei einer Tordifferenz von 28:1 spricht dafür, dass der FC Bayern sofort in die Erfolgsspur zurückkehrt.

Neben dem langzeitverletzten Holger Badstuber steht Trainer Jupp Heynckes auch Franck Ribery nicht zur Verfügung. Der Franzose laboriert weiter an einer Bänderdehnung. Kapitän Philipp Lahm, Thomas Müller und Mario Mandzukic werden in Leverkusen geschont und ebenfalls nicht zum Einsatz kommen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Bayer Leverkusen: Leno - Carvajal, Wollscheid, Schwaab, Kadlec - Reinartz, L. Bender, Rolfes, Castro, Schürrle - Kießling

Bayern München: Neuer - Alaba, Dante, van Buyten, Boateng - Schweinsteiger, Javi Martinez, Shaqiri, Kroos, Robben - Gomez

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