Holzhäuser wirft Watzke Populismus vor

SID
Wolfgang Holzhäuser kontert die Kritik von Watzke in Bezug auf die Werkself-Debatte
© getty

Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser von Bayer Leverkusen hat seinem Dortmunder Kollegen Hans-Joachim Watzke Populismus wegen dessen Aussagen über Werksklubs vorgeworfen.

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"Der Kollege Watzke ist scheinbar in einer Position, in der er sich vieles erlauben kann. Auch Dinge, die wenig objektiv sind", sagte Holzhäuser im Interview mit dem "Bonner General-Anzeiger" (Samstagsausgabe).

Watzke hatte vor noch mehr Werksklubs in der Bundesliga gewarnt. Man könne nicht noch drei Mannschaften gebrauchen, die vor 25 000 Zuschauern spielen und auswärts nur 500 Zuschauer mitbringen würden, hatte der BVB-Geschäftsführer erklärt. "Das halte ich für eine extrem populistische Aussage, die man auch nur dann treffen kann, wenn man sportlich in der Position des Stärkeren ist", sagte Holzhäuser.

Kritik an Vermarktungsagenturen

Der Leverkusener Geschäftsführer sieht zudem im wachsenden Einfluss von Vermarktungsagenturen auf die Vereine eine Gefahr für den Profi-Fußball. Er fordert eine Reaktion der Verbände auf diese Entwicklung durch eine Anpassung der 50+1-Regel, die Stimmenmehrheiten von Investoren und Konzernen verhindert.

"Es kann nicht sein, dass es Vermarktungsagenturen gibt, die in einer Liga acht, neun, zehn Vereine unter Vertrag haben", sagte Holzhäuser. Die Verbände sollten, so Holzhäuser, "die Möglichkeit haben, jede Beteiligung zu prüfen". Für ihn ist deshalb klar: "50+1 muss modifiziert werden, das kann in der Form nicht bleiben. Es gibt ja heute Vereine, die haben weiterhin 51 Prozent oder mehr, aber es findet trotzdem Fremdsteuerung statt. Was bringt es, wenn 49 Prozent unkontrolliert sind und nur 51 Prozent kontrolliert? Im Sinne des Wettbewerbs halte ich es etwa für viel gefährlicher, 30- oder 40-prozentige Beteiligungen in mehreren Vereinen zu haben, als nur eine Beteiligung von 50+x Prozent."

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