"Werden auch mal fertige Spieler verpflichten"

Von Susanne Schranner
Michael Zorc sprach in einem Interview über die zukünftige Transferphilosophie der Borussia
© getty

Borussia Dortmunds Manager Zorc will zukünftig auch einmal von der bislang bewährten Transferphilosophie abweichen und neben jungen Talenten auch etablierte Spieler verpflichten. Mit den kommenden Neuzugängen soll das erreichte Leistungsniveau der Mannschaft konstant bleiben. Das Ziel sei, in allen drei Wettbewerben erfolgreich zu sein.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Auf dem Transfermarkt schaute sich Borussia Dortmund in den letzten Jahren fast ausschließlich nach jungen und talentierten Spieler um, die im Verein den Feinschliff erhalten sollten. Da der BVB mit dieser Vorgehensweise bislang mehr als erfolgreich gefahren ist, soll dies auch weiterhin der Trend bleiben.

"Es wird unsere Strategie bleiben, vorwiegend junge Spieler zu verpflichten, die wir weiterentwickeln können und die noch nicht am Ende ihres Leistungsniveaus angelangt sind", erklärt Manager Michael Zorc in einem Interview mit den "Ruhr Nachrichten."

"Neue Substanz und neue Impulse"

Dennoch sollte man "nicht dogmatisch sein und bei jedem Transfer schauen, ob der Spieler exakt den Stil von Borussia Dortmund trifft." In Zukunft könnte der Verein also auch einmal vom bisherigen Weg abweichen. "Wenn wir es für sinnvoll erachten, werden wir auch mal einen fertigen Spieler verpflichten." Einschränkungen gibt es für Zorc dabei keine. Wichtig sei nur, "immer die sportlich und wirtschaftlich beste Entscheidung für Borussia Dortmund" zu treffen.

Mit den Neuverpflichtungen wollen die Verantwortlichen dem Kader "neue Substanz und neue Impulse" zuführen. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür", findet der Sportdirektor und kündigt an, die Transfers unabhängig von eventuellen Spielerverkäufen tätigen zu wollen.

Lewandowski wäre schwer zu ersetzen

Die Zukunft von Stürmer Robert Lewandowski spielt dabei aber dennoch keine unbedeutende Rolle. "Wir machen uns Gedanken, das ist doch klar", erklärt der Manager und unterstreicht die Wichtigkeit des Polen für die Mannschaft. "Robert hat sich ohne Übertreibung zu einem absoluten Weltklassestürmer entwickelt. Er verkörpert eine Qualität, die es auf der Welt nicht häufig gibt."

Obwohl es bei einem Wechsel des Torjägers schwierig werde, ihn eins zu eins zu ersetzen, ist Zorc zuversichtlich. "Wir werden Mittel und Wege finden. Borussia Dortmund wird auch nach seinem Wechsel noch Tore schießen."

Konstanz in allen Wettbewerben als großes Ziel

Den nächsten Schritt in der Gesamtentwicklung von Borussia Dortmund sieht der 50-Jährige darin, zukünftig auch wettbewerbsübergreifend konstante Leistungen abzuliefern. "Das ist ein Anpassungsprozess, den wir durchlaufen müssen. Die Mannschaft ist sehr lernfähig, das hat sie gerade in der Champions League bewiesen."

Nun soll ein ähnlicher Lernprozess auch in der Bundesliga stattfinden, damit es dem Team gelingt, "sich trotz der Highlights in der Königsklasse auch in der Liga auf jeden Gegner zu 100 Prozent zu konzentrieren." Die Herausforderung der nächsten Jahre müsse es sein, "das sehr hohe Leistungsniveau, das wir in den vergangenen Jahren erreicht haben, zu stabilisieren."

Der Kader von Borussia Dortmund