BVB: Eine große und eine wichtige Baustelle

Von Jochen Tittmar
Der Kader von Borussia Dortmund zu Beginn der Saison 2012/2103
© getty
Cookie-Einstellungen

Offensive Mittelfeldreihe

Das aktuelle Personal: Mario Götze, Marco Reus, Jakub Blaszczykowski, Kevin Großkreutz, Leonardo Bittencourt, Jonas Hofmann, Mustafa Amini

Die Situation: Götze (Mitte), Reus (links) und Kuba (rechts) haben einen klaren Vorsprung gegenüber den Kontrahenten, sind gut aufeinander abgestimmt und interpretieren ihre Positionen sehr flexibel. Großkreutz kann auf beiden Flügeln spielen, die linke Seite ist jedoch seine stärkere. Bittencourt wurde im Hinspiel gegen Schalke im rechten Mittelfeld eingewechselt.

Der Ausblick: An den drei Gesetzten führt vorerst kein Weg vorbei. Die Vakanz im rechten Mittelfeld ist augenscheinlich, das kolportierte Interesse an Gladbachs Herrmann passt dazu.

Bittencourt stand bisher bei zehn Pflichtspielen im Kader, ihn wird man im kommenden Jahr noch öfter zumindest auf der Bank Platz nehmen sehen. In abgeschwächter Form dürfte dies auch für Hofmann gelten, der zu den besten Spielern der U 23 gehört und dort im rechten Mittelfeld aufläuft.

Die Zehnerposition ist mit Götze und Reus sowie Leitner und Gündogan ausreichend besetzt, links im Mittelfeld könnte neben Leitner auch Schieber einen Notfall beheben.

Die Neuzugang-Kandidaten: Patrick Herrmann (Bor. Mönchengladbach), Leon Goretzka (VfL Bochum), Konstantinos Fortounis (1. FC Kaiserslautern)

Sturm

Das aktuelle Personal: Robert Lewandowski, Julian Schieber, Balint Bajner

Die Situation: Lewandowski hat sich mittlerweile zu einem der zehn besten Stürmer Europas gemausert und ist daher unangefochten wie sonst niemand im Kader. Zu einem Bruchteil liegt dies aber auch daran, dass Schieber mehr als deutlich von ihm entfernt liegt. Das wundert wiederum nicht, da Schieber als klare Nummer zwei verpflichtet wurde und in seinem ersten von vier Vertragsjahren bei den Westfalen steht.

Bajner wechselte aus der Vereinslosigkeit heraus zum BVB II, fügte sich dort sehr ordentlich ein und durfte im Winter mit ins Profitrainingslager reisen. Kam gegen Gladbach, als Lewandowski und Schieber gesperrt fehlten, überraschend zu seinen ersten Bundesligaminuten.

Der Ausblick: Die künftige Besetzung des Sturms ist nicht die größte, sondern die wichtigste Baustelle für die Vereinsverantwortlichen. Alles steht und fällt mit dem Ausgang der Personalie Lewandowski. Unabhängig davon, ob der Pole über den Sommer hinaus bleibt, wird Dortmund reagieren und einen dritten Angreifer von gestandenem Format holen. Damit sinken die Chancen von Daniel Ginczek, auch wenn er als Leihgabe beim FC St. Pauli eine gute Entwicklung hinlegte.

Wechselt Lewandowski bereits zur neuen Spielzeit den Verein, muss gleichwertiger Ersatz geholt werden - auch wenn dieses Unterfangen kein einfaches ist. Fest steht: Der BVB wird seine Gehaltsstrukturen nicht für einen einzigen Spieler sprengen. Edin Dzeko gilt trotz aller Dementis als heißester Anwärter, zumal nicht gesagt ist, dass der Bosnier für einen Wechsel nach Dortmund nicht auf Geld verzichten und sich ins etablierte Schema eingliedern würde. Es erscheint zumindest auffällig, wie vehement die Dortmunder eine Verbindung zum ManCity-Spieler leugnen - hier sei an den Fall Nuri Sahin erinnert.

Die Anzeichen eines Interesses an Hannovers Diouf verdichteten sich in den letzten Tagen. Der neue dritte Stürmer dürfte ein Typ dieser Kragenweite werden. Dann wird es für Schieber schwer.

Bajner dagegen wird in der U 23 gebraucht, sein Hineinschnuppern ist ein einmaliger Ausflug gewesen.

Die Neuzugang-Kandidaten: Edin Dzeko (Manchester City), Mohammed Abdellaoue, Mame Diouf (beide Hannover 96), Adam Szalai (1. FSV Mainz 05), Christian Benteke (Aston Villa), Stefan Kießling (Bayer Leverkusen), Kevin Gameiro (Paris St.-Germain)

Seite 1: Tor und Innenverteidigung

Seite 2: Außenverteidigung und defensives Mittelfeld

Borussia Dortmund: News und Informationen