Wiese: "Deutschland ist ein Neiderland"

Von Arthur Makiela
Tim Wiese: "Ich werde immer stärker kritisiert als andere."
© Getty

Torwart Tim Wiese von der TSG 1899 Hoffenheim wehrt sich gegen die anhaltende Kritik und Berichterstattung der Medien. Der frühere Nationalspieler spielte eine eher schwache Bundesliga-Hinrunde und räumte nun eine Mitschuld an der jetzigen Tabellensituation ein.

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In neun Spielen kassierte Tim Wiese 27 Gegentore, weshalb er gegenüber der "Bild" eingestehen musste: "Drei Gegentore im Schnitt ist meine schlechteste Bilanz. Ich mache mir auch immer Gedanken, was ich besser machen kann."

"Aber es gehen nur drei Tore auf meine Kappe. Zwei in Freiburg, eins in Düsseldorf, wo ich ausgerutscht bin. Die anderen nehme ich trotzdem auch auf meine Kappe", so Wiese.

In der Fachzeitschrift "Kicker" wurde Wiese von seinen Bundesliga-Kollegen zum "Absteiger der Hinrunde" gewählt. Seine Meinung zu dieser Wahl: "Das zeigt, dass ich im Gespräch bin. Im Ernst: Das interessiert mich einen Scheißdreck."

"Negativ-Spirale" nach Pokal-Aus

Der Torhüter bescheinigt, dass nach dem Pokal-Aus in der ersten Runde in eine "Negativ-Spirale" gezogen wurden. Dennoch wehrte er sich gegen die Kritik der Medien: "Hier wird alles auf mich projiziert. Ich werde immer stärker kritisiert als andere. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht wegen meiner Tattoos und langen Haare. Aber die meisten Reporter haben sowieso keine Ahnung von Profi-Fußball."

Die Antipathie gegenüber seinem jetzigen Arbeitgeber kann Wiese nicht nachvollziehen: "Viele wollen nur das Schlechte sehen. 95 Prozent freuen sich doch, wenn ich oder Hoffenheim Tore kriegen. Deutschland ist ein Neiderland."

Tim Wiese im Steckbrief