Bundesliga-Trainer gegen "Dreifach-Bestrafung"

SID
Jürgen Klopp hat sich gegen die "Dreifach-Bestrafung" im Fußball ausgesprochen
© Getty

Die Trainer der Bundesliga wollen eine internationale Allianz schaffen und so gegen die umstrittene Dreifach-Bestrafung im Fußball vorgehen. Zudem haben sie sich für erfahrene Unparteiische als Vierte Offizielle ausgesprochen und damit bei Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel Gehör gefunden.

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"Das Problem ist erkannt, und es ist ein Problem, das schon Trainer-Generationen vor uns wichtig war, und es hat trotzdem zu keinem Ergebnis geführt", sagte Jürgen Klopp vom Double-Sieger Borussia Dortmund nach der Tagung der Bundesliga-Trainer in Düsseldorf: "Wir wollen nun versuchen, andere Landesverbände aufrufen. Vielleicht ist es einfach noch nie passiert, dass alle gemeinsam eine Änderung fordern. Da werden wir nun dranbleiben. Vielleicht werden wir es irgendwann sehen, dass einer Hand spielt und es gibt nur Elfmeter und das Spiel geht weiter. Das wäre großartig."

Auch der deutsche Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel ist klar gegen die Dreifach-Bestrafung, die bei Hand- oder Foulspielen des letzten Spielers neben einem Elfmeter zwingend auch eine Rote Karte vorsieht und somit auch eine Sperre nach sich zieht. "Dass der Spieler noch vom Platz muss, ist problematisch", sagte Fandel: "Es gibt mehrere Punkte, wo man als normal denkender, Fußball liebender Mensch sagt: Schafft das Ding jetzt ab!"

Trainer wünschen sich erfahrene Unparteiische

Zudem haben sich die Trainer für erfahrene Unparteiische als Vierte Offizielle ausgesprochen und bei Herbert Fandel Gehör gefunden. "Wir sind alle sicher, dass die Konflikte, die durch die Emotionen entstehen, von erfahrenen Schiedsrichter-Kollegen deutlich besser in die richtigen Bahnen gelenkt werden können als von ganz jungen Burschen", sagte Jürgen Klopp vom deutschen Double-Sieger Borussia Dortmund.

Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits eingeleitet. "Inzwischen sind offenbar öfter erfahrene Kollegen an der Seitenlinie, seitdem wurde keiner mehr auffällig", meinte Klopp: "Den vierten Mann an sich halte ich für eine sehr gute Einrichtung. Wenn es der Richtige ist, sogar für perfekt."

"Mit jungen Schiedsrichtern schwierig"

Der BVB-Coach, der selbst des Öfteren mit dem Vierten Offiziellen aneinandergeraten war, stellte klar, "dass ich meine Aussetzer nicht damit entschuldigen möchte, dass der Kollege zu jung war. Aber dem Stress muss man im richtigen Moment mit richtigen Worten entgegentreten können. Und da hilft eben jedes Jahr an Lebenserfahrung".

Fandel bestätigte, dass die Schiedsrichter bereits in diese Richtung umgedacht haben. "Klar haben wir uns umgestellt", sagte er: "Wir haben erkannt, dass es mit ganz jungen Schiedsrichter schwierig ist. Inzwischen steht sogar der ein oder andere FIFA-Schiedsrichter zwischen den Bänken." Der deutsche Schiedsrichter-Boss zeigte "Verständnis für Emotionen, solange es sich auf Mannschaft richtet. Wenn jemand wild gestikulierend und schreiend auf den Vierten Schiedsrichter losläuft, muss er den Innenraum verlassen".

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