Glückwunsch, FC Bayern!

Von Thomas Gaber
Es war in den letzten Tagen das große Geheimnis, nun ist es amtlich: Pep Guardiola wird Bayer
© Getty

Der FC Bayern hat den begehrtesten Trainer der Welt verpflichtet. Selbst für die Weltmarke FCB ist der Guardiola-Coup ein Meilenstein. Und die Bundesliga bekommt das, was sie längst verdient: weltweite Anerkennung. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Thomas Gaber.

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Als Mark van Bommel Ende August 2006 seinen Wechsel vom FC Barcelona zum FC Bayern München bekanntgab, wurde er nach eigener Aussage von Barca-Spielern ausgelacht. Wie uncool, das große Barca freiwillig zu verlassen, um in der wenig attraktiven Bundesliga aktiv zu werden.

Pep Guardiola muss sich für seine Entscheidung, den FC Bayern zu trainieren, keine Gehässigkeiten gefallen lassen. Die Bundesliga ist schon lange nicht mehr uncool und der FC Bayern per se erst recht nicht. Das ist mittlerweile sogar bis nach Spanien durchgedrungen. "Bayern gehört zu den vier größten Verein der Welt. Pep erwartet ein höchst professionelles Umfeld und eine tolle Mannschaft", schrieb "El Mundo Deportivo", Barcas Hauspostille.

Perfekt! Guardiola wird Bayern-Trainer

Guardiola hat sich entschlossen, nach Beendigung seines Sabbaticals in Deutschland zu arbeiten. Mindestens für drei Jahre, so lange läuft sein Vertrag ab Juli. Nicht Manchester City, nicht Chelsea, nicht Milan, nicht der AS Rom, nicht der brasilianische Fußballverband - der FC Bayern beschäftigt demnächst den begehrtesten Trainer der Welt. Weder die dicken Scheine der Mäzenen, Tycoons und Scheichs, die sich seit geraumer Zeit in der Premier League breit machen, konnten Guardiola weichklopfen, noch die Aussicht, den fünfmaligen Weltmeister bei dessen Heim-WM 2014 zu betreuen und sich bei knapp 200 Millionen Brasilianern unsterblich zu machen.

Selbst die Liebe zu seiner früheren Wahlheimat Italien war nicht stark genug, um das Angebot aus München auszuschlagen. Seriösität, Entschlossenheit bei der Akquise, perfekte Arbeitsbedingungen und eine Mannschaft, die auch international hohen Anforderungen genügt, haben Guardiola letztlich überzeugt.

Den Bayern und allen voran Präsident Uli Hoeneß, der den Deal bereits vor Weihnachten während eines Besuchs in Guardiolas Wahlheimat New York klar machte, ist ein Coup gelungen, der dem deutschen Fußball und speziell der Bundesliga die längst verdiente Anerkennung auch weltweit verleiht. Und was den Glamour-Faktor angeht, spielt derzeit nur Jose Mourinho in einer Liga mit Guardiola.

Auch für den FC Bayern ist die Verpflichtung des 41-Jährigen ein Meilenstein. Der Verein hat viele namhafte Trainer beschäftigt. Einen so innig umworbenen Coach zu bekommen, ist aber selbst für den Weltklub FC Bayern ein Schritt auf die nächsthöhere, wenn nicht gar höchste Stufe. Mehr geht eigentlich nicht. Einen Guardiola holt man nicht im Hauruckverfahren, so ein Unterfangen will gut vorbereitet sein. Das ist dem FC Bayern gelungen und dafür ist er zu beglückwünschen.

"Einer der besten Trainer der Welt"

Ob Hoeneß und Co. mit der Wahl Guardiola letztlich richtig liegen, kann niemand vorhersehen. Dem Trainer haftet der meist schwammig begründete Makel bei, bislang lediglich in seinen eigenen vier Wänden gearbeitet zu haben mit einer Mannschaft, in der zufällig die besten Spieler der Welt spielen. In München kann und muss Guardiola beweisen, dass er sich auch auf fremden Terrain zurechtfindet. Beim FC Bayern hat er jedenfalls beste Voraussetzungen dafür.

Der Kader des FC Bayern