Hoffnungsträger auf dem Abstellgleis

Von SPOX
In Fürth Aufstiegsheld, in Frankfurt nur dritte Wahl: Olivier Occean
© Getty

In Frankfurt und Hoffenheim wird die Luft für zwei Sommerneuzugänge im Sturm immer dünner. Neven Subotic spielte eine große Rolle beim Wechsel von US-Talent Junior Flores, der in Dortmund einen Vorvertrag unterschrieben hat und ein junger Norweger ist in Freiburgs Abwehr mittlerweile unverzichtbar.

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Eintracht Frankfurt: Im Sommer verließ Olivier Occean die SpVgg Greuther Fürth, um sich Eintracht Frankfurt anzuschließen. Seit der Trennung von den Franken, bei denen er mit 17 Toren und neun Vorlagen maßgeblich am Aufstieg beteiligt war, läuft es für beide Parteien suboptimal. Fürth ist abgeschlagen Letzter der Tabelle und hat eine miserable Torausbeute (11 Tore/19 Spiele), weil ihnen ein echter Stürmer fehlt. Und Occean fristet bei den Hessen ein Reservisten-Dasein. Zwar haben die Eintracht im Winter mit Rob Friend und Dorge Kouemaha zwei Stürmer verlassen, trotzdem sind Karim Matmour und Neuzugang Srdjan Lakic vor dem Kanadier gesetzt. Und auch der dritte Stürmer-Abgang, der sich im Fall Jimmy Hoffer andeutet, macht die Sache für Occean nicht besser.

Wie Armin Veh bestätigte, wird man bei einem Abschied des Österreichers selbst noch aktiv und einen neuen Spieler holen: "Dann müssen wir aber auch noch einen holen, so viele Spieler habe ich ja auch nicht im Kader. Es muss kein Stürmer sein, er kann ja auch auf einer anderen Position spielen." Bestätigt ist dabei das Interesse am 19-Jährigen Offensivmann Marko Livaja von Inter Mailand. Für Occean also eine fast schon aussichtslose Situation. Vielleicht findet sich ja in der Winterpause noch ein Abnehmer für den 31-Jährigen.

FSV Mainz 05: Sein Einsatz war eigentlich dem Zufall geschuldet. Eugen Polanski wurde an Hoffenheim verkauft, dessen Nachfolgers Transfer Niki Zimling war noch nicht perfekt. Elkin Soto war noch nicht soweit, also beorderte Thomas Tuchel in Fürth Yunus Malli an die Seite von Julian Baumgartlinger im defensiven Mittelfeld. Und siehe da: 94 Ballkontakte (die meisten), zwei Torschüsse, ein Tor und "giftig in der Balleroberung", wie es Tuchel formulierte. Mallis Beorderung auf die defensive Rolle war ein voller Erfolg: für Mainz, aber auch für den Deutsch-Türken, der im bisherigen Saisonverlauf überhaupt zum ersten Mal in der Startelf stand und in den fünf Kurzeinsätzen sich kaum empfehlen konnte. Nun also das erste richtige Ausrufezeichen - und mit Aussicht auf einen Einsatz gegen den FC Bayern. Tuchel: "Mit Baumi an seiner Seite und in dieser Form kann er das absolut spielen."

Blog Malli überragt!

1899 Hoffenheim: Auch im Kraichgau sitzt ein unzufriedener Stürmer auf der Bank, der weit hinter den Erwartungen zurück geblieben ist: Eren Derdiyok. Bei Leverkusen genauso oft nur Einwechselspieler wie Stammpersonal, wechselte der 24-Jährige vor der Saison für geschätzte fünf Millionen Euro zu 1899, die mit Ambitionen auf einen internationalen Platz in die Saison starteten. Doch die sportlichen Krise der Hoffenheimer, die nach der zwölften Niederlage im 19. Spiel mittlerweile auf einem direkten Abstiegsplatz stehen, geht Hand in Hand mit der persönlichen Krise von Derdiyok. Der Schweizer Nationalspieler spielte in fünf Startelf-Einsätzen lediglich zwei Mal durch und wurde ansonsten meistens nur eingewechselt. Ein Tor und eine Vorlage in seinen 15 Spielen sind auch keine Empfehlung für mehr Einsätze. Die Situation von Derdiyok hat sich jetzt auch noch verschärft, nachdem die Vereinsführung auf die Torflaute ihrer Stürmer reagiert und Gladbachs Igor De Camargo verpflichtet hat.

Borussia Dortmund: Im vergangenen Oktober hat Junior Flores einen Vorvertrag beim BVB unterschrieben. Die Westfalen hatten dies zwar nicht offiziell bestätigt, der Spieler jedoch schon. Der 16-jährige Amerikaner wird nach UEFA-Regularien allerdings erst im März 2014 zur Borussia stoßen dürfen - da wird Flores 18 Jahre alt. Der offensive Mittelfeldspieler wird zu den Schlüsselspielern gehören, wenn die US-amerikanische U 17 versucht, sich für die WM im Oktober in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu qualifizieren. Wie Flores nun äußerte, muss Neven Subotic eine große Rolle dabei gespielt haben, ihn von einem Wechsel nach Dortmund zu überzeugen. Beide telefonierten häufig und haben in Steve Kelly denselben Berater: "Ich habe ständig mit Neven gesprochen und er erzählte mir, wie toll die Leute dort sind, wie schön die Anlagen und wie sich jeder um einen kümmert. Ich bin aufgeregt. Ich hatte einfach das Gefühl, dass das ein guter Ort für mich sei", erzählt Flores.

SC Freiburg: Zu einer festen Größe im Breisgau hat sich Vegar Eggen Hedenstad gemausert. Der 21-Jährige, der vor der Saison von Stabaek IF an die Dreisam wechselte, etablierte sich zum Ende der Hinrunde in der Startelf des SC. Nach einigen Kurzeinsätzen absolvierte er das erste Spiel über die volle Distanz ausgerechnet gegen die Bayern - und machte seine Sache ordentlich. SC-Coach Christian Streich ist begeistert vom Willen des Norwegers: "Der möchte ständig dazulernen, ist voll auf den Fußball und die Arbeit auf dem Trainingsplatz fokussiert." Die Situation des Außenverteidigers, der sowohl rechts als auch links eingesetzt werden kann und seit dem 16. Spieltag immer in der Anfangsformation stand, wird richtig interessant, wenn Außenverteidiger Mensur Mujdza seine Rückenprobleme überwunden hat und wieder einsatzfähig ist. Angst vor dem mannschaftsinternen Duell hat Hedenstad aber nicht. Ganz im Gegenteil: "Wir werden uns beide messen. Das ist gut für mich, Mucki und natürlich für das Team."

Der 20. Spieltag im Überblick