Hecking: "Breno hat eine zweite Chance verdient"

Von Angelo Freimuth
Breno (l.) spielte ein halbes Jahr zur Leihe beim FCN - und hinterließ einen guten Eindruck
© Getty

Der 1. FC Nürnberg will Breno eine Anstellung anbieten und ihm den Schritt zurück in den Profi-Fußball ermöglichen. Unterstützung erhält der Brasilianer auch von Uli Hoeneß.
 

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Breno war im Januar 2010 als Leihspieler zum 1. FC Nürnberg gekommen und genoss bei den damals abstiegsbedrohten Franken "einen sehr hohen Stellenwert - sportlich und menschlich", wie Sportdirektor Martin Bader gegenüber "Sport1" erklärt.

Sollte der Brasilianer in den offenen Vollzug, bei dem der Gefangene tagsüber arbeiten darf und nur nachts ins Gefängnis muss, kommen, wolle man ihm in Nürnberg eine Anstellung anbieten.

Entscheidung in der kommenden Woche

"Da er bei uns erfolgreich gespielt hat, haben wir einen engen Draht zu ihm, seinem Berater und natürlich auch zum FC Bayern München", erläutert Bader die Hintergründe für die Unterstützung. "Als dann der Kontakt von seiner Frau zu unserem Spieler Javier Pinola kam, der eng mit Breno befreundet ist - und es die juristische Möglichkeit gab zu helfen - war es für uns eine Selbstverständlichkeit."

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Breno wurde wegen schwerer Brandstiftung am 4. Juli 2012 zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, über die beantragte Revision wird der Bundesgerichtshof in der kommenden Woche entscheiden.

Rückkehr in die Bundesliga?

Eine Anstellung würde den offenen Vollzug für Breno überhaupt erst ermöglichen. Dazu sei man in Nürnberg bereit. Sogar ein späteres Vertragsangebot schließt Bader nicht aus: "Wenn es für uns sportlich Sinn macht und er vielleicht sogar irgendwann bei uns spielen kann, dann ist klar, dass wir Breno helfen."

Auch Nürnbergs Trainer Dieter Hecking bekräftigt den Beistand seitens der Franken: "Der Junge hat einen schweren Fehler begangen und wird dafür zu Recht bestraft. Aber jeder hat eine zweite Chance verdient."

Hilfe auch aus München

Auch der FC Bayern, der Breno 2008 für zwölf Millionen Euro aus Brasilien verpflichtet hatte, will seinem Ex-Spieler helfen. Martin Bader bestätigte den Kontakt mit Bayerns Präsident Uli Hoeneß: "Ich habe mit Uli Hoeneß gesprochen und wir versuchen alles, ihm da rauszuhelfen. Wer dann welchen Anteil daran haben wird steht noch nicht fest. Wir haben Breno aber angeboten, dass er sich bei uns fit halten kann - wenn alle Details geklärt sind. Juristisch ist aber noch nichts hundertprozentig geklärt."

Als wahrscheinlich gilt, dass der Brasilianer nach seiner Haftstrafe in seine Heimat zurückkehren wird, das weiß auch Nürnbergs Sportdirektor: "Breno ist motiviert. Er will gerne Fußball spielen - und zwar so schnell wie möglich. Auf Sicht tendiert er aber irgendwann wieder nach Brasilien, das ist klar", erklärt Bader gegenüber "Sport Bild".

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg: "Wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen, es sind noch viele juristische Details zu klären. Wie es allerdings dann im Detail weitergeht, können wir erst klären, wenn er aus dem Gefängnis raus kann."

Breno im Steckbrief

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