"Wir haben keinen Trainer kontaktiert"

Von Constantin Eckner
Ein Prost auf die Tabellenführung: Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Jupp Heynckes (r.)
© Getty

Der Vorstandschef des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, nimmt im Interview mit der "Welt am Sonntag" Stellung zu den Trainerdiskussionen: Erster Ansprechpartner sei immer noch Jupp Heynckes. Einen Transfer in der Größenordnung von Javi Martinez will er für die Zukunft nicht ausschließen.

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Auf die Frage, ob er die aktuellen Spekulationen rund um den Trainerposten bei den Bayern verstehe, antwortet Rummenigge: "Jupp Heynckes und uns war klar, dass dieses Thema von Medien und Öffentlichkeit irgendwann aufgenommen wird. Deshalb haben wir vor der Saison verabredet, dass wir frühestens in der Winterpause Gespräche führen werden. Er macht seinen Job sehr gut. Ohne ihn ständen wir nicht da, wo wir stehen. Den Rest werden wir 2013 besprechen."

Bayern München beschäftige sich derzeit nicht mit anderen Trainern, wie den oft kolportierten Kandidaten Pep Guardiola oder Mirko Slomka. "Wir haben keinen Trainer kontaktiert und werden auch keinen Trainer kontaktieren. Wir werden ein Gespräch mit Jupp Heynckes führen, und das wird unser erstes Gespräch sein", so Rummenigge.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte Hannover 96 geraten, aufgrund des Interesses aus München den auslaufenden Vertrag mit Mirko Slomka so schnell wie möglich zu verlängern. "So eine unsouveräne Aussage wäre Herrn Watzke im letzten Jahr nicht unterlaufen", kontert Rummenigge und vermutet: "Vielleicht beneidet er uns darum, dass bei uns intern alles in bester Ordnung ist."

Rekordtransfer wieder möglich

Der ehemalige Weltklassestürmer sieht seinen eigenen Verein auf dem richtigen Weg. Die Breite des Kaders lasse dem Trainer mehr Optionen offen. Mit dem 40-Millionen-Transfer von Javi Martinez hat man den Bundesliga-Rekord geknackt. Rummenigge kann sich derweil vorstellen, dass der FC Bayern auch in Zukunft wieder einen Transfer in dieser Größenordnung stemmen würde.

"Ich will das nicht ausschließen. Denn ich bin überzeugt, dass ein Spieler eine große Differenz ausmachen kann. Das haben wir bei Franck Ribery gesehen, und wir haben es auch bei Arjen Robben und Manuel Neuer gesehen. Diese Spieler können uns weiterbringen und der Mannschaft viel Selbstvertrauen einverleiben. Der Martinez-Transfer hat dies bereits getan. Und der Konkurrenz gezeigt, dass der FC Bayern es in diesem Jahr mehr als ernst meint", so Rummenigge im Interview.

Trotz des großen Vorsprungs auf Borussia Dortmund sieht Rummenigge in der Meisterschaft noch keine Vorentscheidung. "Die Konkurrenz ist in dieser Saison offensichtlich sogar größer als in der vergangenen. Schalke 04 macht einen sehr stabilen Eindruck, und Eintracht Frankfurt überrascht, wie ein Phoenix aus der Asche. Ein großes Kompliment, Trainer Armin Veh leistet dort sehr gute Arbeit. Es wäre ein Fehler, nur Dortmund im Blickfeld zu haben", sagt der 57-Jährige.

Karl-Heinz Rummenigge im Steckbrief

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