Daniel van Buyten: Opfer der Alternativen

Von SPOX
Daniel van Buyten konnte sich zuletzt nur im Training des FC Bayern zeigen
© Getty

Durch das nahende Alaba-Comeback droht Daniel van Buyten ein weiteres Abrutschen in der Rangfolge beim FC Bayern München. Beim BVB schafft es Neuzugang Oliver Kirch gar nicht mehr in den Kader. Eintracht Frankfurt baut für die Zukunft vor und bindet zwei Talente langfristig.

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Bayern München: Einer der Leidtragenden der Kader-Erneuerung beim Rekordmeister findet bislang kaum Beachtung: Daniel van Buyten. Auch aufgrund einiger kleiner Verletzungen stand der Belgier in dieser Saison bislang keine einzige Minute auf dem Feld. Als der 34-Jährige gegen Valencia dann tatsächlich eine Rolle in Jupp Heynckes' Planspielen einnahm, bremste ihn eine Erkältung aus. Selbst in der belgischen Nationalmannschaft vertraute Nationaltrainer Marc Wilmots zuletzt der jüngeren Garde. Und in München droht weiterhin ähnliches: David Alaba ist wieder fit und wird früher oder später links in der Viererkette der Bayern zum Einsatz kommen. Damit rückt Holger Badstuber nach innen und van Buyten rutscht in der Hierarchie weiter ab - vielleicht sogar in Richtung Tribüne.

Borussia Dortmund: "Er muss jetzt verteidigen lernen", sagte Jürgen Klopp über Neuzugang Oliver Kirch vor dem Saisonstart. Am 1. Spieltag gegen Bremen durfte sich der Ex-Lauterer dann aufgrund einer Verletzung von Lukasz Piszczek auf der Rechtsverteidigerposition versuchen, sah dabei aber einige Male schlecht aus und war beim Auftaktsieg deutlich schwächster Dortmunder. Und dieser Auftritt hatte seine Folgen: Seitdem hat ihn Klopp nicht ein einziges Mal mehr in den 18er-Kader aufgenommen. "Das ist mein Los. Das wusste ich vorher", sagt Kirch zwar unbesorgt. Doch an seiner Perspektive bei den Profis dürfte sich vorerst nichts ändern. So durfte er am letzten Spieltag der 3. Liga dann erstmals bei den Dortmunder Amateuren ran und ging bei der 1:2-Pleite gegen Chemnitz, der über weite Strecken schwächsten Saisonpartie der U 23, immerhin als bester Borusse durch.

1899 Hoffenheim: Sieben Spiele für Eintracht Frankfurt. Acht Spiele für den VfL Wolfsburg. Die letzten beiden Jahre verbrachte Chris häufiger beim Arzt oder in der Reha als auf den Rasen der Republik. Seit seinem Wechsel nach Hoffenheim hat der Brasilianer noch überhaupt kein Pflichtspiel absolviert. Nun ist Chris nach überstandenem Muskelfaserriss wieder fit, lieferte beim Test gegen Darmstadt eine ansprechende Leistung ab. "Er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt", sagt Trainer Markus Babbel. Denn nach den Sperren von Sejad Salihovic und Daniel Williams sowie der Verbannung von Tobias Weis zur U 23 ist die Personaldecke der Kraichgauer im defensiven Mittelfeld doch arg dünn geworden. So dünn, dass ein Einsatz von Chris am Freitag bei Greuther Fürth durchaus im Bereich des Möglichen liegt.

Werder Bremen: Zuletzt hielt sich Mor Pouye beim italienischen Zweitligaklub Novara Calcio fit, davor kickte er im U-19-Team des FC Metz. Inzwischen hat es den 17 Jahre alten Senegalesen als Probespieler zu Werder Bremen verschlagen, wo er bereits in den Testspielen gegen Heiligenfelde und Dynamo Kiew ran durfte. "Er ist ein ballsicherer Spieler und verfügt über eine hohe Spielintelligenz", sagte Werder-Boss Klaus Allofs über den Mittelfeldspieler. Ob sich der vereinslose Pouye (Schaaf: "Er hat sich wirklich gut bei uns eingebracht") jedoch Hoffnungen auf einen Vertrag in Bremen machen darf, bleibt trotz allen Lobes weiter offen. Zwar nennt Allofs ihn einen Spieler, "der interessant für uns wäre", doch Coach Schaaf will sich nach einer guten Woche mit Pouye nicht verfrüht festlegen: "Wir werden erst einmal abwarten, wie es mit ihm weitergeht."

Eintracht Frankfurt: Rode, Jung und Kittel heißen die Youngster, die die Eintracht unbedingt langfristig an sich binden möchte, um sich zu einer neuen Vereinsidentität zu verhelfen. Eine Etage tiefer kündigen sich bereits weitere Juwelen der Nachwuchsförderung an: Der 16-jährige Stürmer Marc Stendera und der 17-jährige Verteidiger Marc-Oliver Kempf stehen kurz davor, ihre Unterschrift unter Profiverträge bis 2015 zu setzen. Zur neuen Saison zog Trainer Veh die beiden Talente ins Training der Profis hoch, wo beide gerade während der Vorbereitung auf sich aufmerksam machen konnten. Aufgrund des Engpasses an Verteidigern absolvierte Kempf damals sogar einige Testspiele von Beginn an und überzeugte. Gegen Gladbach stand Kempf zuletzt auch im 18er-Kader. Stendera kuriert aktuell noch eine Schulter-OP aus, ihm drohen noch rund drei Wochen Pause. Interessant: Während Kempf sein Fachabitur absolviert und daher oft die Trainingseinheit am Vormittag verpasst, setzt Stendera nach seiner mittleren Reife nun voll auf die Karte Profifußball.

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