Max Eberl: "Bin mit dem Start nicht unzufrieden"

Von SPOX
Schaut durchaus gelassen in die Zukunft: Gladbach-Sportdirektor Max Eberl
© Getty

Borussia Mönchengladbach konnte durch den Sieg gegen Eintracht Frankfurt einen Fehlstart in die diesjährige Saison gerade noch abwenden. Sportdirektor Max Eberl zog eine erste Bilanz, äußerte sich zu Granit Xhaka, Mike Hanke sowie dem DFB-Team.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die sportliche Bewertung der letzten Wochen fällt gar nicht so schlecht aus: Nach sieben Spieltagen hat Gladbach neun Punkte gesammelt und es sich im Mittelfeld der Tabelle, auf Platz zehn, bequem gemacht. In der Europa League gelang jedoch nur ein Remis in zwei Spielen. Eberl zum Saisonstart: "Nach den personellen Veränderungen im Sommer wussten wir, dass wir Zeit brauchen, bis sich die Mannschaft neu zusammengefunden hat. Deshalb bin ich mit dem Start nicht unzufrieden."

Eberl gab aber zu, dass der Sieg gegen Eintracht Frankfurt sehr wichtig für das Vereinsklima und das Selbstvertrauen war, auch weil sich die Borussia wieder auf eine alte Stärke besonnen hat. "In der vergangenen Saison war es für die Gegner unangenehm, gegen uns zu spielen. Nicht wegen unserer Offensivkraft, sondern wegen unserer Stabilität in der Defensive. Die war gegen Frankfurt wieder da. Die Arbeit gegen den Ball ist die Grundlage für den Erfolg", so der Sportdirektor.

Schwache Abwehr Hauptgrund für den Gladbacher Tiefflug

Mit Ausnahme des Eintracht-Spieles wirkte die Abwehr der Fohlen oft nicht sattelfest und kassierte nach sieben Spieltagen bereits schon halb soviele Gegentore wie in der gesamten letzten Saison. "Vielleicht wollten wir zu sehr den berauschenden Fußball der letzten Saison wiederholen. Aber auch letzte Saison waren die brillanten Fußballfeste eher die Ausnahme", so Eberl.

Die Chancen in der Europa League schätzt Eberl immer noch gut ein:"Da ist noch alles möglich. Natürlich sind die beiden Spiele gegen Marseille, die jetzt kommen, wichtig. Wenn wir aus dem Spiel gegen Frankfurt die richtigen Schlüsse ziehen und uns auf dieser Basis weiter entwickeln, dann sehe ich noch eine gute Chance, in der Europa League zu überwintern."

Keine Sanktionen für Hanke

Für Aufsehen sorgten auch die neuesten Unmutsäußerung von Mike Hanke und Granit Xhaka. Hanke stand zuletzt gegen Frankfurt nicht mal im Kader, worauf er bei Facebook seinem Frust Luft machte. Eberl dazu: "Es gab keine Geldstrafe oder so etwas. Wir haben mit Mike geredet und ihm deutlich gemacht, dass uns das nicht gefallen hat.Es gibt für die Spieler Richtlinien im Umgang mit den sozialen Netzwerken, daran müssen sie sich halten. Letztlich ist jeder für sein Verhalten selbst verantwortlich und muss natürlich damit rechnen, dass er entsprechend behandelt wird."

Zu den Äußerungen von Neuzugang Xhaka, der im Schweizer "Tages-Anzeiger" die Mentalität der Mannschaft kritisierte, meinte Eberl: "Der FC Basel gewinnt in der Schweiz fast jedes Spiel, der Club ist dem Rest der Liga turmhoch überlegen. Der Vergleich mit Borussia hinkt also ein bisschen. Granit ist erst 20 und gerade dabei, sich in einer großen Liga zu etablieren. Er ist ehrgeizig und vielleicht sauer, dass es nicht gleich so läuft, wie er sich das vorstellt. Damit habe ich kein Problem, denn wir wollen ja Spieler, die etwas erreichen wollen. Jeder im Verein will am liebsten jedes Spiel gewinnen. Der Wille allein reicht aber nicht, dazu gehört auch ein kluger Weg."

Eberl nervt Debatte um Nationalteam

Vor dem wichtigen Spiel des DFB-Teams in Dublin gegen Irland (ab 20.30 Uhr im LIVE-Ticker) äußerte sich Gladbachs Sportdirektor zur Lage der Nationalmannschaft und zur kritischen Berichterstattung über Hierarchien und Fragen zur Teamführung: "Warum haben wir denn seit drei Monaten diese Debatten? Weil die Nationalmannschaft bei der EM im Halbfinale gegen Italien verloren hat. Das reicht schon aus, um alles in Frage zu stellen, was kurz vorher noch in den höchsten Tönen gelobt wurde. Vielleicht sollten wir einmal von dieser Erwartungshaltung abrücken, dass Deutschland international alles weghauen muss."

Eberl leicht genervt: "Im Ausland wird auch guter Fußball gespielt, das wird scheinbar manchmal vergessen - übrigens auch bei der Berichterstattung zur Champions- und Europa League. Wir sind gut, aber wir sind nicht das Maß aller Dinge."

Borussia Mönchengladbach im Steckbrief