Mindestens "ein sehr großes Spiel"

Von SPOX
Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen stehen sich am 3. Spieltag gegenüber
© Getty

Bayer Leverkusen versucht den Meister zu stoppen, wäre aber mit einem Sieg nur unter einer Bedigung zufrieden. Die Bayern erwarten einen unangenehmen Gegner, spendieren aber immerinhin Freibier. In Hannover tobt der Kampf um die Nummer eins im Norden. Und in Fürth gibt's jede Menge Gänsehaut.

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Bor. Dortmund - Bayer Leverkusen (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation:

"Geh' Deinen Weg", heißt der Slogan des 3. Spieltags in der Bundesliga. Die Aktion wurde ins Leben gerufen, um die Integration in Deutschland in den Fokus zu rücken. Trikots sowie die Spielbälle werden in allen Stadien mit dem Slogan versehen. Beim Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen wird Bundeskanzlerin Angela Merkel vorstellig, um die Aktion zu unterstützen.

Prominente Zuschauer verdient das Spiel, denn Jürgen Klopp erwartet einen echten Hingucker. Leverkusen sei eine "fußballerisch traditionell starke Mannschaft" und zähle zum "Favoritenkreis der Liga". Auch Leverkusens Sami Hyypiä erwartet indes ein "sehr großes Spiel". Wohl im Kader stehen wird Renato Augusto, dem Hyypä bescheinigt, auf dem Weg "zur alten Stärke" zu sein.

Die Stimmen:

"Ich habe irgendwo gelesen, es folgt jetzt alle dreikommaacht Tage ein Spiel." (Wir rechnen nochmal nach, Herr Klopp)

"Es bringt mir nichts, wenn wir in Dortmund gewinnen, aber danach 31 Mal verlieren. Dann wäre ich nicht zufrieden." (...und einen Job hätten Sie dann auch nicht mehr, Herr Hyypiä)

FC Bayern München - 1. FSV Mainz 05 (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation:

Jupp Heynckes sollte seine Spieler am Samstag unter Kontrolle haben, bevor der Kick gegen Mainz beginnt. Ein Sponsor spendiert im Rahmen des Spiel 7.700 Liter Freibier.

Während die Fans für das Oktoberfest vorglühen können, gilt für die Bayern-Mannschaft höchste Konzentration - trotz Bierstimmung. Denn: Der Gegner Mainz hatte es in den letzten Jahren immer wieder geschafft, den FC Bayern zu ärgern. Mainz-Coach Thomas Tuchel hat mit drei Siegen und einem Remis in sechs Spielen sogar eine persönlich positive Bilanz gegen den Rekordmeister.

"Das ist ein unbequemer Gegner, der ein gutes Pressing spielt. Wir müssen am Samstag genauso aggressiv zu Werke gehen wie gegen Stuttgart, die Gangart des Gegners annehmen und vorne unsere fußballerische Klasse ausspielen", sagt Jupp Heynckes. SEin Gegenüber Tuchel will keinen Druck aufbauen: "Es kann nicht für uns der alleinige Anspruch gelten, in München irgendwie zu punkten, denn dazu ist der Gegner individuell viel zu überlegen und das Spiel als solches zu komplex." Gelingt dennoch der Coup, gibt's reichlich Bier zum Feiern.

Die Stimmen:

"Eine Stammelf gibt es bei uns nicht mehr, nur noch eine Startelf." (Thomas Müller über den Konkurrenzkampf beim FC Bayern)

"Das kommt davon, wenn man den Kaiser "zwingt", live über Mainz 05 zu sprechen." (Franz Beckenbauer brachte Thomas Tuchel als nächsten Bayern-Trainer ins Gespräch. Der Mainz-Coach ahnt zu wissen, warum...)

B. Mönchengladbach - 1. FC Nürnberg (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation:

Die Zahlen sind die gleichen: Vier Punkte hat sowohl die Borussia als auch der Club in den ersten beiden Spielen eingefahren. Während man in Nürnberg damit rundum glücklich ist, gilt das für Gladbach nicht unbedingt. "Wie ich gehört habe, ist ein bisschen Unzufriedenheit da", hat auch Dieter Hecking festgestellt. Der Club-Trainer ist dagegen mit seinem Personal derart zufrieden, dass er in Gladbach die gleiche Elf beginnen lassen wird, die dem BVB am zweiten Spieltag ein Remis abtrotzte. "Das Dortmund-Spiel hat uns richtig gut getan", so Hecking. "Es hat der Mannschaft gezeigt, dass wir auch mit dem Meister mithalten können."

Bei den Fohlen ist Coach Lucien Favre dagegen noch auf der Suche nach seiner Wunschelf. Vor allem in der Offensive läuft noch nicht alles rund. Noch hat Favre nicht den perfekten Partner für Top-Neuzugang Luuk de Jong gefunden. Der Niederländer, der weiter auf sein erstes Tor für Gladbach wartet, steht gegen den Club erneut im Fokus. De Jong selbst gibt sich in der "Bild" ganz locker: "Ich mache mir da gar keinen Kopf. Ich werde weiter hart arbeiten - dann wird das erste Tor schon kommen."

Die Stimmen:

"Wir haben es in den vergangenen anderthalb Jahren geschafft, den Borussia-Park zu einer echten Festung zu machen - und diese Heimstärke wollen wir auch gegen den Club erneut an den Tag legen." (Gladbachs Sportdirektor Max Eberl , dessen Borussia im letzten Jahr nur eine Heim-Pleite kassierte)

"Internationaler Fußball ist einfach das Geilste. Ich will mit dem Club in den Europa-Cup." (Nürnbergs Robert Mak träumt schon nach zwei Spieltagen. Was Dieter Hecking wohl davon hält?)

VfB Stuttgart - Fortuna Düsseldorf (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation:

Die Sache ist ziemlich klar: Stuttgart ist bislang eine der großen Enttäuschungen, Düsseldorf eine der großen Überraschungen der Saison. Die Fortuna hat nach zwei Spieltagen vier Punkte auf dem Konto - vor allem, weil die Defensivarbeit schon richtig gut funktionierte. Als einziges Team der Liga sind die Rheinländer noch ohne Gegentor. Eine schwierige Aufgabe also für den VfB, der weiß, was ihn erwartet. "Ich denke, wir werden gegen eine Abwehr-Wand spielen", sagt William Kvist.

Bei den Schwaben ist man trotz des Fehlstarts (null Punkte, 1:7 Tore) noch ruhig. "Es ist wichtig, jetzt nicht alles in Frage zu stellen und über Bord zu werfen", sagt Bruno Labbadia. Der VfB-Coach wird deshalb auch keine grundlegenden Veränderungen an seiner Startelf vornehmen. Im Sturm ist er wegen der Roten Karte von Vedad Ibisevic allerdings zum Umbauen gezwungen. Für den Bosnier wird Cacau mal wieder eine Chance von Beginn an erhalten.

Die Stimmen:

"Wir sind eine der Mannschaften mit der meisten Power in der Liga. Diese Energie wollen wir nutzen und Düsseldorf mit viel Power überrennen." (Stuttgarts William Kvist spricht von einem VfB, den man in der Bundesliga in dieser Saison noch nicht gesehen hat)

"Es ist sehr familiär dort. Ich bin gespannt, wie die Fans auf mich reagieren. Denn ich glaube, Düsseldorf unterscheidet von vielen anderen Teams, dass sie dort den Spielern einen Abgang nicht übel nehmen, das eigene Interesse etwas zurückstellen und dem Spieler die Entwicklung gönnen." (Stuttgarts Martin Harnik auf "vfb.de" über seine Rückkehr nach Düsseldorf)

Hannover 96 - Werder Bremen (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation:

Nach den Duellen zwischen dem HSV und Werder (0:2) und Wolfsburg gegen Hannover (0:4) wartet der nächste Teil im Kampf um die Nummer eins im Norden. Hannover ist dabei inzwischen ein richtig ernstzunehmender Kandidat auf den Thron. In diese Saison startete 96 mit vier Punkten sehr ordentlich. Doch auch bei Werder ist man zufrieden, vor allem mit den bisher guten Leistungen in Dortmund und gegen Hamburg.

"Wir fühlen uns noch immer als Nummer Eins im Norden. Man schaue auf die Ewige Tabelle oder die Champions-League-Teilnahmen", sagt Bremens Klaus Allofs. Zuletzt landete Hannover allerdings zweimal vor Werder und qualifizierte sich jeweils für die Europa League. "Was Hannover denkt, interessiert mich nicht. Es gehört mehr dazu als zwei Jahre Europa League zu spielen", so Aaron Hunt. 96-Coach gibt sich da schon ein bisschen entspannter: "Klar ist es schön, Nr.1 im Norden zu sein. Es ist vor allem wichtig, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, eine gute Bundesliga-Platzierung zu haben."

Die Stimmen:

"Ich gucke selten Fußball, nur richtig interessante Spiele. Ich will immer spielen. 90 Minuten nur zugucken ist langweilig." (Hannovers Manuel Schmiedebach. Beim Sieg in Wolfsburg am vergangenen Spieltag musste er allerdings 76 Minuten von der Bank zugucken)

"Bekomme ich am Samstag gegen Hannover noch so eine Großchance aus vier Metern, mache ich ihn rein. Hundertprozentig!" (Bremens Marko Arnautovic glaubt, dass er nie wieder so dilettiert wie bei seiner vergebenen Chance im Länderspiel gegen Deutschland)

Greuther Fürth - Schalke 04 (Sa., 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Situation:

Es ist der Klassiker: Die ehemalige Klub-Legende trifft auf seinen Klub, den er immer noch im Herzen trägt, muss aber für 90 Minuten die Freundschaft einstellen. In der neuesten Episode hat's nun der Ur-Schalker Mike Büskens mit den Königsblauen zutun. Und der Fürther Trainer macht's wie seine Vorgänger und blendet die Emotionen aus. "Dieser Verein wird immer Teil meines Herzens sein. Das war nicht nur ein Job, und das Gehalt kam immer pünktlich. Wenn ich etwas mache, mache ich es mit ganzem Herzen und das möchte ich auch nicht leugnen", sagt Büskens.

Das gilt auch für seine Spieler Gerald Asamoah und Edu, die früher Königsblau trugen. Auch Asamoah sagt: "Ich bin mit 20 nach Schalke gewechselt und habe dort alle Höhen und Tiefen erlebt. Auch heute habe ich mit vielen noch Kontakt. Natürlich freue ich mich ganz besonders auf dieses Spiel." Bei Schalke dürfte Ibrahim Afellay zu seinem Debüt kommen. Selbst die Mitspieler schwärmen, nur Trainer Huub Stevens zögert noch: "Ich zweifle noch immer, manchmal fehlt ihm die Abstimmung. Aber bei guten Spielern geht das ganz schnell." Fürth scheint der richtige Gegner zu sein, um es zu testen.

Die Stimmen:

"Das ist doch das, wonach man lechzt. Wir haben das ja bereits beim ersten Heimspiel gegen Bayern erlebt. Unsere Fans wurden nicht ungeduldig. Sie genießen jeden Moment der Bundesliga." (Mike Büskens über die Stimmung vor dem Schalke-Spiel)

"Er ist einer der wenigen von den Spielern, die ich zur Verfügung hatte, bei denen ich gedacht habe, dass er es schaffen kann als Trainer." (Huub Stevens, der über Mike Büskens spricht, hat einfach ein gutes Auge...)

Der komplette Spieltag im Überblick

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