Puzzlespiel für Heynckes

Von Andreas Lehner
Die Konkurrenz im Rücken: Thomas Müller beim Stretching
© Getty
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Angriff

Es war ein Bierzelt im Bayerischen Wald, in dem Uli Hoeneß den ersten Nadelstich setzte. "Mario Gomez ist gut, aber nicht sehr gut", lautete das Urteil des Präsidenten. In den folgenden Tagen wiederholte er seine Kritik und machte Gomez indirekt sogar dafür verantwortlich, dass Bayern die Champions League nicht gewonnen hatte. 41 Pflichtspieltore erzielte Gomez in der Vorsaison für die Bayern, aber die Bosse wollen mehr.

"Druck ist generell ein bewährtes Mittel", sagte Karl-Heinz Rummenigge der "Sport-Bild". "Erst wenn Spieler unter besonderem Druck stehen, zeigen sich auch besondere Leistungen. Gewisse Spieler bei uns müssen wissen: Das, was von ihnen in der vergangenen Saison geleistet wurde, war nicht ausreichend."

Der Druck auf Gomez wurde nicht nur verbal, sondern auch personell erhöht. Mario Mandzukic und Claudio Pizarro haben in der letzten Saison zwölf bzw. 18 Tore für ihre damaligen Klubs geschossen und sind nicht nach München gekommen, um sich dauerhaft nur auf die Bank zu setzen.

Zwar ist Gomez weiterhin Heynckes Nummer eins im Sturm und er muss sich auch "nicht hinten anstellen", wenn er von seiner Sprunggelenksverletzung genesen ist. Aber konkurrenzlos wie in der vergangenen Saison ist Gomez nicht mehr. Schwächephasen oder Durststrecken über mehrere Spieltage kann er sich nicht erlauben.

Wie Gomez auf die veränderte Situation reagiert, wird spannend zu beobachten sein. Bisher war er eher als Wohlfühl-Stürmer bekannt, der vor allem dann funktionierte, wenn er unangefochten die Nummer eins war. Diese Zeit ist vorbei. Mandzukic hat in den ersten vier Spielen fünf Tore geschossen und auch im Zusammenspiel seine Qualitäten unterstrichen. An diesen Fakten muss sich Gomez messen lassen, wenn er wieder zurück ist.

Abwehr: Zwei echte Stammspieler

Defensives Mittelfeld: Javis Opfer

Offensive Dreierreihe: Ruhe für die Diven