Van der Vaarts Rückkehr zum HSV fix

SID
Die Rückkehr von Rafael van der Vaart zum HSV soll perfekt sein
© Getty

Die Rückkehr des niederländischen Nationalspielers Rafael van der Vaart vom englischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspur zum Hamburger SV ist perfekt. Das bestätigte der Verein.

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Nachdem der Spielmacher zunächst den ersten Medizincheck absolviert hatte, stimmte am Freitagnachmittag auch der Aufsichtsrat der Hanseaten dem Transfer zu. Um 15:36 Uhr twitterte der HSV: "Es ist offiziell! Herzlich willkommen zu Hause, Rafael van der Vaart!" Auf einem Foto posierten er und Sportchef Frank Arnesen mit einem Trikot mit der Nummer 23, die van der Vaart schon von 2005 bis 2008 beim HSV trug.

Die Ablösesumme, die zu Teilen von einem zinslosen Darlehen des Milliardärs Klaus-Michael Kühne gedeckt wird, soll Schätzungen zufolge 13 Millionen Euro betragen. Van der Vaart erhält beim HSV einen Vertrag bis 2015 und könnte schon am Samstag (15.30 Uhr) im Nordderby gegen Werder Bremen für seinen neuen Klub auflaufen.

Der 29-Jährige wurde in seiner ersten Hamburger Zeit zum Publikumsliebling. Anschließend wechselte er für 15 Millionen Euro zum spanischen Rekordmeister Real Madrid, bevor er 2010 nach Tottenham weiterzog.

Van der Vaart ist nach Milan Badelj und Petr Jiracek der dritte Neue, der kurz vor Ende der Wechselperiode zum HSV stößt. Insgesamt gab der Klub für das Trio rund 20 Millionen Euro an Ablöse aus und wich von seinem in den vergangenen Monaten proklamierten Sparkurs ab.

Fehltritt verziehen

Während seines ersten Engagements in Hamburg erzielte van der Vaart in 74 Punktspielen für die Hanseaten insgesamt 29 Tore und führte das Team als Kapitän an. In unrühmlicher Erinnerung blieb allerdings sein Versuch, einen Wechsel zum FC Valencia zu erzwingen. So ließ er sich 2007 mit einem Trikot der Spanier ablichten, obwohl der HSV ihm die Freigabe für einen Transfer verweigert hatte. Die meisten Anhänger scheinen dem Niederländer diesen Fehltritt jedoch inzwischen verziehen zu haben.

Sollte van der Vaart gegen die Bremer tatsächlich zum Einsatz kommen, wäre es sein erstes Bundesligaspiel seit 1567 Tagen. Zum bisher letzten Mal war er am 17. Mai 2008 für die Hamburger aufgelaufen. Damals hatte er sich mit einer starken Leistung beim 7:0 zum Saisonabschluss gegen den Karlsruher SC verabschiedet.

Möglicherweise war es nun erneut eine Partie gegen den KSC, die die Bemühungen der Hanseaten um ihren "verlorenen Saison" verstärkten. Vor knapp zwei Wochen schied der HSV durch ein peinliches 2:4 gegen die inzwischen drittklassigen Karlsruher aus dem DFB-Pokal aus.

Van Gaal verzichtet auf van der Vaart

Nach dem möglichen Kaltstart in Bremen hätte van der Vaart zumindest danach ein wenig mehr Zeit, um sich einzuleben und die Vorgaben von Trainer Thorsten Fink zu verinnerlichen. Der niederländische Nationaltrainer Louis van Gaal verzichtete auf eine Nominierung des 100-maligen Nationalspielers für die Partien der WM-Qualifikation am 7. September in Amsterdam gegen die Türkei und vier Tage später in Budapest gegen Ungarn.

HSV-Fans vor dem Stadion und in Online-Foren reagierten euphorisch auf die Nachrichten über den "kleinen Engel". Die TV-Moderatorin Sylvie van der Vaart fand derweil am Rande eines Werbetermins in Berlin (es ging um elektrische Zahnbürsten) noch Zeit für einen artigen Twitter-Dank an die Tottenham-Fans: "You guys have the greatest team in England."

Im Nachsatz ergänte Rafaels Ehefrau: "Time to go home now." So etwas spricht den nach altem Glanz und neuer Hoffnung dürstenden Fans aus dem Herzen. Auf das erste Heimspiel ihres neuen, alten Lieblings müssen die Anhänger allerdings noch ein wenig warten: Erst am 22. September kann sich van der Vaart in der heimischen Arena erstmals präsentieren. Der Gegner ist standesgemäß: Meister Borussia Dortmund.

Rafael van der Vaart im Steckbrief