Klopp freut sich auf "geliebten Liga-Modus"

SID
Schafft seine Mannschaft den Titel-Hattrick? Jürgen Klopp freut sich auf die Liga
© Getty

Die Gegenwart könnte für Borussia Dortmund strahlender nicht sein. Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger, eine junge und populäre Mannschaft, ein sympathischer Trainer und glänzende Bilanzen. Am Freitag nun wird der BVB, der in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland die Maßstäbe setzte, gegen Werder Bremen den Vorhang zur 50. Bundesliga-Saison heben. Ehre, wem Ehre gebührt.

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"Nach einer so langen Vorbereitung wieder in den geliebten Modus zu wechseln ist sehr schön. Wenn mit dem Anpfiff wie in der vergangenen Saison jede Ballberührung und jeder Zweikampf bejubelt würde, wäre das cool", sagte BVB-Coach Jürgen Klopp. Gerade 13 Wochen ist die rauschenden Party mit 200.000 Fans auf den Straßen Dortmunds her.

Jubeln konnte schon einmal der Vorstand um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der börsennotierte Konzern Borussia Dortmund erwirtschaftete einen Rekordumsatz von 215 Millionen Euro und einen Gewinn von 34 Millionen. Die Brutto-Verbindlichkeiten der Borussia, die 2005 noch vor dem Kollaps gestanden hatte, wurden von einst 180 auf 40 Millionen Euro gedrückt. "Eine unfassbare Geschichte", sagte Watzke am Donnerstag.

Kehl fordert eine deutliche Steigerung

So glänzend die Neuzeit ist, so groß wird auch Tradition geschrieben. Nostalgie umweht die größte Arena Deutschlands in den Tagen vor dem Saisonstartschuss. Im Stadion Rote Erde nebenan, wo der BVB die ersten drei Meisterschaften 1956, 1957 und 1963 feierte, übten die Komparsen eifrig für die Eröffnungsfeier.

Am Freitagabend dann werden Ex-Nationaltorwart Hans Tilkowski und Werder-Legende Arnold "Pico" Schütz die Meisterschale, auf der der Name Borussia Dortmund achtmal eingraviert ist, auf den Rasen tragen. Tilkowski und Schütz standen 1963 am 24. August im Weserstadion auf dem Platz, als Werder 3:2 gegen Dortmund gewann. Legendär ist das Spiel allein wegen des ersten Liga-Tors überhaupt durch Dortmunds Timo Konietzka, das nicht im Bild dokumentiert ist.

All das ist mit den Anpfiff wieder Historie. "Wir müssen uns am Freitag deutlich steigern, wenn wir Werder Bremen schlagen wollen", sagte Kapitän Sebastian Kehl im Fachmagazin "Kicker".

Der Routinier spricht seinem Chef aus der Seele, der vor allem das Defensivverhalten seines Teams in der Vorbereitung kritisiert hatte. 15 Gegentore in zehn Testspielen waren dem Trainer und auch den Spielern effektiv zu viel. Vor allem die Startphase wurde im Liga-total-Cup gegen Bremen (3:3, 4:5 n.E.) und Supercup gegen Konkurrent Bayern München (1:2) verpennt.

Bremens Kader hat Durchschnittsalter von 22,8 Jahren

"Gier" steht bekanntlich im Zentrum der Kloppschen Philosophie. "Es ist wohl so, dass es tatsächlich wenigen Leuten gelingt, gierig zu bleiben", sagte der 45-Jährige und beruhigte: "Die Mannschaft hat aber Glück, dass ich nicht genug kriegen kann. Ich werde immer den Willen und die Leidenschaft abfordern. Das ist die Messlatte."

Torwart Roman Weidenfeller verspricht schon einmal, dass der BVB ähnlich präsent sein wird wie beim 3:1 zur Eröffnung im vergangenen Jahr gegen den Hamburger SV. "Wenn es losgeht, sind wir topfit", versicherte Weidenfeller im dapd-Interview. Klopp kann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Lukasz Piszczek (Muskelverhärtung im rechten Oberschenkel) ist fraglich. Mario Götze wird nach nur zehn Tagen richtigen Trainings zunächst wohl auf der Bank sitzen.

Bei so viel Schwarz-Gelb will man bei Werder nicht wie ein besserer Sparringspartner wirken. "Ich kann mir vorstellen, dass es ein sehr interessantes, offenes Spiel wird", sagte Trainer Thomas Schaaf, dessen Kader nach dem personellen Umbruch ein Durchschnittsalter von 22,8 Jahren hat. "Wir haben in der Vorbereitung gezeigt, dass wir jeden Gegner selbst fordern können." Der BVB bekam das bekanntlich zu spüren.

Allerdings ließ das blamable Pokal-Aus bei Drittligist Preußen Münster (2:4 n.V.) wieder Fragen aufkommen. Thomas Schaaf jedenfalls hat anders als in der Vergangenheit ausnahmsweise keine Verletzten zu beklagen. Auch Neuzugang Eljero Elia, nach dem Pokalspiel angeschlagen, steht zur Verfügung - Neuzugang Joseph Akpala (FC Brügge) aber noch nicht.

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