Finanzielle Grundsicherung für Schiedsrichter

SID
FIFA-Schiedsrichter wie Felix Brych (r.) bekommen pro Saison 40.000 Euro an Grundgehalt
© Getty

Die Schiedsrichter im deutschen Profi-Fußball erhalten ab der Saison 2012/13 eine finanzielle Grundsicherung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Das beschlossen die Verantwortlichen im Beisein von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Samstag auf dem Schiedsrichter-Lehrgang in Altensteig-Warte.

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"Das Anliegen wurde Anfang März an uns getragen und relativ schnell umgesetzt", sagte Niersbach. Die Einführung von Profi-Schiedsrichtern sei derzeit kein Thema.

Die drei FIFA-Schiedsrichter der Elite-Klasse - Wolfgang Stark, Felix Brych und Florian Meyer - erhalten demnach künftig einen jährlichen Betrag von 40.000 Euro. Schiedsrichter der Bundesliga mit mehr als fünf Jahren Erfahrung bekommen 30.000 Euro.

Alle weiteren Bundesliga-Schiedsrichter erhalten 20.000 Euro, in der zweiten Liga 15.000 Euro. Einsätze in der 2. Bundesliga werden mit 15.000 Euro vergütet. FIFA-Assistenten erhalten 15.000 Euro, in der Bundesliga 10.000 und in der zweiten Liga 2.500 Euro.

"Schritt zur Professionalisierung"

Die Gesamtsumme der Zahlungen werde sich laut Niersbach in der Saison 2012/13 voraussichtlich auf ein Million Euro belaufen, teilte Wolfgang Niersbach mit. Diese Zahlungen werde zunächst der DFB übernehmen.

"Wir treten weiter als Dienstleister für die Vereine des Profi-Fußballs auf und werden uns diese Dienstleistung künftig entsprechend vergüten lassen", sagte Niersbach. Eine Beteiligung der Deutschen Fußball Liga und des Ligaverbands werde man im neu zu verhandelnden Grundlagenvertrag festlegen.

"Es ist ein guter Schritt in Richtung Professionalisierung und Modernisierung", sagte Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission, der betonte, man werde künftig höhere Anforderungen an die Schiedsrichter stellen. So sollen alle paar Wochen Treffen aller im Profi-Fußball tätigen Spielleiter stattfinden.

Norbert Meyer, Sprecher der aktiven Schiedsrichter, nannte die Einführung der jährlichen Zahlung ein "positives, gutes und notwendiges Signal der neuen DFB-Führung an uns Schiedsrichter." Die Gründe seien vielfältig. "Die Zeiträume, die vor allem die international tätigen Schiedsrichter aufbringen müssen, wachsen stetig an. Das muss kompensiert werden", sagte Meyer.

Physiotherapeut statt Torrichter

Neben der finanziellen Grundsicherung wurde auf dem Lehrgang beschlossen, dass Schiedsrichtern während den Spielen künftig ein eigener Physiotherapeut zur Verfügung gestellt wird.

Eine Absage erteilten die Anwesenden der Einführung eines Torrichters, wie er bei der EM zum Einsatz gekommen war. Dieser gaukle laut Fandel "den Zuschauern eine nicht zu erfüllende Fehlerlosigkeit vor."

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