Cacau nimmt Rolle als Edelreservist an

SID
Eigentlich wollte Cacau den VfB Stuttgart verlassen, doch jetzt hat sich seine Meinung geändert
© Getty

Einen Monat Bedenkzeit nahm sich Stuttgarts Nationalstürmer Cacau. Dann gab der 31-Jährige im Trainingslager in Donaueschingen bekannt, dass seine Geschichte beim VfB eine Fortsetzungsgeschichte ist.

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Nach dem Mittagessen teilte er fast beiläufig mit, seinen Vertrag bis 2013 erfüllen zu wollen. Eine Entscheidung, die ihm nicht leicht gefallen sein dürfte. Denn zuletzt hatte er um seine Abwanderungsgedanken kein Geheimnis gemacht.

Mittlerweile steht für den Deutsch-Brasilianer allerdings fest: "Meine Geschichte beim VfB wird weitergehen und soll ein gutes Ende haben." In den letzten vier Bundesligaspielen der vergangenen Saison erzielte er drei Treffer, was man durchaus als gutes Ende hätte werten können.

Doch eine ansehnliche Trefferquote allein reicht Cacau nicht. Er kämpft für mehr Einsatzzeiten. Denn in seinen letzten 13 Ligapartien kam er nur zweimal von Beginn an zum Zug - zu selten für den 23-maligen deutschen Nationalspieler.

Ibisevic ist gesetzt

Nach der verpassten EM-Teilnahme hatte er angekündigt, sich Gedanken über seine Zukunft machen zu wollen. Dabei dachte er vor allem an die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien: "Mein Traum und Ziel ist auf jeden Fall, bei der WM 2014 dabei zu sein." Dass er sich über einen Stammplatz im Verein für die deutsche Nationalmannschaft empfiehlt, scheint aber auch in dieser Saison unwahrscheinlich.

Denn Winterzugang Vedad Ibisevic machte ihm seinen Platz im Sturm erfolgreich streitig. Der Bosnier schoss in der vergangenen Rückrunde acht Treffer für den VfB, bereitete sieben vor und ist im System von Trainer Bruno Labbadia gesetzt. Der 46 Jahre alte Coach betont zwar seine Wertschätzung für Cacau, sagt aber: "Die Lieblingsposition von Cacau als zweite hängende Spitze gibt es in unserem derzeitigen System nicht immer."

Der gebürtige Brasilianer ist ein sensibler Spieler, der den Rückhalt der Verantwortlichen braucht und solche Sätze ungern hört. Doch nach den Gesprächen mit Labbadia und Sportdirektor Fredi Bobic war er sich sicher, dass er noch gebraucht wird - zumal Stuttgart in Julian Schieber einen starken Stürmer abgeben musste und in dieser Saison zusätzlich in der Europa-League-Qualifikation antritt.

"Beiß dich durch, du kannst das!"

"Ich werde alles dafür tun und kämpfen, dass ich möglichst oft spielen werde", sagt der Angreifer. Seit 2003 hat er in 237 Ligapartien 78 Tore für den VfB erzielt. Die Fans scheinen ihm die zwischenzeitlichen Abwanderungsgedanken nicht übel zu nehmen.

Auf seinem Facebook-Profil gratulierten ihm zahlreiche Anhänger zu seiner Entscheidung. Einer schrieb: "Danke, dass du bleibst, du gehörst einfach hier her. Beiß dich durch, du kannst das!"

Cacau im Steckbrief