Schmadtke nimmt in Hannover eine Auszeit

SID
Hannover-96-Manager Jörg Schmadtke im Gespräch mit seinem Trainer Mirko Slomka
© Getty

Mirko Slomka hat es nicht leicht dieser Tage. Der frühe Trainingsstart von Hannover 96 erfordert eine hohe Improvisationsfähigkeit, dazu stand dem Cheftrainer mit Adrian Nikci vom FC Zürich am Dienstag nur einer von bisher drei Zugängen zur Verfügung.

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Der Japaner Hiroko Sakai (Kashiwa Reysol) und der Brasilianer Felipe (Standard Lüttich) stoßen mit Verspätung zur Mannschaft. Und weil Manager Jörg Schmadtke aus privaten Gründen bis zum 9. September eine Auszeit nimmt, kümmert sich Slomka mit Präsident Martin Kind vorerst um die Belange der aktuellen Spieler sowie die mögliche Verpflichtung eines weiteren Mittelfeldspielers.

Tabellenrechner: Wie schlägt sich Hannover 2012/2013?

Auch wenn Schmadtke den Großteil seiner Vorarbeit für die neue Spielzeit bereits erledigt hat - es bleibt ein Kuriosum in der Bundesliga, dass ein Manager während der Vorbereitung und in den ersten Wochen der Saison 2012/13 nicht zur Verfügung steht.

Einmal pro Woche Kontakt

"Ich bin nicht aus der Welt. Und einmal pro Woche werde ich Kontakt mit meinem Büro haben", sagt der Manager und Geschäftsführer für den sportlichen Bereich von Hannover 96 über seinen elfwöchigen Sonderurlaub.

Schmadtke hatte Klubchef Kind kurz vor Ablauf der vergangenen Saison um eine Vertragsauflösung gebeten, um sich familiären Problemen widmen zu können. Dank seiner Freistellung, die nach vielen Gesprächen mit der Vereinsführung und Slomka bewilligt worden war, bleibt der 48-Jährige Hannover 96 nun doch erhalten.

Umzug nach Hannover

Schmadtke plant zunächst einen Urlaub und will bis Anfang September auch den Umzug seiner Familie von Düsseldorf nach Hannover abwickeln. Drei Jahre nach seinem Amtsantritt in Hannover stehen damit die Chancen gut, dass der frühere Profitorhüter seine erfolgreiche Arbeit als 96-Manager langfristig fortsetzt.

Präsident Kind hat Schmadtke mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag bedacht, weil er dessen Fähigkeit schätzt, trotz der finanziell bescheidenen Möglichkeiten von Hannover 96 immer wieder erstklassige Verstärkungen zu finden. Zuletzt hatte Schmadtke aber auch mit einem Aderlass zu tun. Der österreichische Nationalspieler Emanuel Pogatetz ist zum Niedersachsen-Rivalen VfL Wolfsburg abgewandert.

Während der Auszeit von Schmadtke, die sich mit dem Ende der Transferperiode am 31. August überschneidet, stehen für die Mannschaft von Hannover 96 richtungsweisende Wochen an. Auf die Niedersachsen wartet erneut eine Mehrfachbelastung.

"Ungewöhnliche Lösung gewählt"

Neben Bundesliga und DFB-Pokal kämpft das Slomka-Team wie im Vorjahr in zwei Qualifikationsspielen (2./9. August) um den Einzug in die Europa League. Bis dahin sind zwei Trainingslager in Göttingen und Bad Waltersdorf (Österreich) angesetzt, die Schmadtke genau wie die ersten Bundesligapartien verpassen wird.

Ob der Manager während seiner Auszeit Reisen unternimmt, um Spieler zu scouten, will er kurzfristig entscheiden. "Ich muss mich zunächst um meine Familie kümmern", sagt der Manager, der Hannover 96 aber angeboten hat, für alle wesentlichen Entscheidungen zur Verfügung zu stehen.

"Im Zeitalter moderner Kommunikation muss ich nicht immer anwesend sein. Aber natürlich haben wir eine ungewöhnliche Lösung gewählt, für die ich dem Verein sehr dankbar bin", hatte Schmadtke erklärt, als er seinen Schreibtisch in der Geschäftsstelle des Erstligisten Ende vergangener Woche räumte.

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