Geisterspiel und Geldstrafe für Fortuna?

SID
Beim Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC stürmten Fans das Spielfeld
© Getty

Wegen der Zuschauerausschreitungen hat der Kontrollausschuss des DFB drakonische Strafen gegen die verantwortlichen Vereine beantragt. Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf soll sein erstes Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen.

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Damit will das Gremium die Vorkommnisse in den beiden Relegationsspielen gegen Hertha BSC und in drei Rückrundenspielen der Zweiten Liga geahndet wissen. Zudem soll die Fortuna 100.000 Euro Strafe zahlen. Auch Hertha BSC soll für das Verhalten seiner Fans in den beiden Relegationsspielen, bei denen die Anhänger des Bundesliga-Absteigers Pyrotechnik gezündet hatten, bestraft werden.

"Uns hat diese Forderung des Kontrollausschusses am Dienstagnachmittag erreicht. Wir werden uns intern beraten und bis Anfang nächster Woche eine Entscheidung zur weiteren Vorgehensweise bekannt geben", erklärte Peter Frymuth, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf.

Auch gegen den Karlsruher SC, 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt und Dynamo Dresden beantragte der Ausschuss wegen Ausschreitungen Ausschlüsse und Geldbußen. Zahlen sollen auch Borussia Dortmund, Bayern München und Jahn Regensburg.

Auch Teilausschlüsse

Geahndet werden soll bei Hertha auch das Zünden von Knallkörpern im Spiel gegen den SC Freiburg. Den Berlinern droht ein Teilausschluss der Öffentlichkeit für das erste Heimspiel zuzüglich einer Geldstrafe. Hertha BSC will das Strafmaß nicht akzeptieren. Dasselbe Strafmaß forderte der Ausschuss für den 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt und Dynamo Dresden.

Geht es nach den Anträgen, so dürfen Hertha, Köln und Frankfurt für ihre Heimpremieren der neuen Runde jeweils nur 15.000 Karten für ihre Anhänger zuzüglich 5.000 Tickets für die Gästefans verkaufen und müssen darüber hinaus je 50.000 Euro Strafe bezahlen. Die Stehplatz-Bereiche müssen komplett geschlossen bleiben, es kommen nur Sitzplatz-Karten in den Verkauf.

Harte Strafe für den KSC

Bei Köln schlägt die Einhüllung des Kölner Zuschauerblocks in schwarzen Rauch und das Eindringen von Fans in den Innenraum am Ende des Heimspiels gegen Bayern München zu Buche. Eintracht Frankfurt wird für Vorkommnisse in den drei Spielen gegen Ende der Saison gegen Aachen, 1860 München und den KSC in Rechenschaft gezogen.

Dynamo Dresden soll nach dem Willen des Kontrollausschusses - neben der Zahlung einer Geldstrafe von 20.000 Euro - beim ersten Heimspiel nur 10.000 Karten für seine Anhänger und 3.000 Karten für die Gästefans verkaufen dürfen. Die Stehplätze bleiben geschlossen. Geahndet werden sollen damit die Geschehnisse bei den Zweitliga-Spielen gegen 1860 München und beim FSV Frankfurt.

Noch härter soll es den Karlsruher SC treffen: Der Zweitliga-Absteiger soll beim ersten Heimspiel in der Dritten Liga vor leeren Rängen spielen müssen, zudem 15.000 Euro zahlen. Mit diesem Strafmaß reagierte das Kontrollgremium auf die Störungen durch Pyrotechnik, Bierbecher-Wurf und das Erstürmen des Innenraums durch Anhänger nach dem zweiten Relegationsspiel gegen Jahn Regensburg und bei vier Rückrundenspielen.

Frist bis Anfang nächster Woche

Eine Forderung von 75.000 Euro Geldstrafe hat der Kontrollausschuss Borussia Dortmund zugestellt. Grund ist das Abbrennen von Pyrotechnik durch Dortmunder Zuschauer bei fünf Rückrundenspielen und beim DFB-Pokalendspiel.

Eine Geldstrafe von 40.000 Euro wurde gegen Bayern München beantragt, ausgelöst durch Pyrotechnik-Fälle in drei Bundesliga- und zwei DFB-Pokalspielen. Jahn Regensburg soll 10.000 Euro Geldstrafe zahlen wegen Vorkommnissen mit Pyrotechnik in Sandhausen und den beiden Relegationsspielen gegen Karlsruhe.

Alle Vereine haben bis Anfang nächster Woche Zeit, den jeweiligen Strafanträgen des DFB-Kontrollausschusses zuzustimmen. Bei Widerspruch entscheidet in der nächsten Woche das DFB-Sportgericht.

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