Noch einmal hoffen für die Hertha

SID
Michael Preetz versuchte, den Hertha-Fans noch mal Hoffnung zu machen
© Getty

Noch einmal bangen, noch einmal an die Rettung glauben. Der Schrecken hat für Hertha BSC nach dem Relegations-Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf ein Ende. So oder So. "Wir werden versuchen, an die guten Auswärtsleistungen in dieser Saison anzuknüpfen", macht Manager Michael Preetz noch einmal Hoffnung.

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Er tut das jetzt in dieser Saison schon zum x-ten Mal. Doch wer das letzte öffentliche Training beim Bundesligaauf- und möglicherweise wieder -absteiger besuchte, der wurde Augenzeuge davon, dass sie bei Hertha froh sind, dass am Dienstag eine durchweg verkorkste Saison endlich zu Ende geht.

Ganz anders dagegen die Stimmung bei Fortuna: Die Euphorie in der Stadt ist riesig nach dem 2:1-Hinspielerfolg am Donnerstag in Berlin.

Im Falle des Aufstiegs winkt im Anschluss an das Spiel ein spontaner Auftritt der Toten Hosen. Sollte Fortuna den Aufstieg schaffen, würden die Band am Mittwoch oder Donnerstag vermutlich ein richtiges Konzert geben und ihren neuen Song "Tage wie diese" präsentieren - vielleicht die neue Vereinshymne der Fortuna.

Lell und Ben-Hatira geraten aneinander

Tage wie diese wollen sie bei Hertha BSC nicht mehr erleben. Der Klub taumelt in Richtung Zweite Liga, und selbst darin ist er schlecht. Beim letzten öffentlichen Training sollten sich die Zaungäste nochmals von einer im Abstiegskampf fokussierten Mannschaft überzeugen. Sie sahen eine Art Schulhofschlägerei zwischen Christian Lell und Änis Ben-Hatira.

"Amateurhaft", sagte Trainer Otto Rehhagel dazu, Manager Michael Preetz dagegen behauptete: "Man sieht, es herrscht Hochspannung."

Wem auch immer die Deutungshoheit in dieser Frage zuzuschreiben ist - Hertha kommt auch in den letzten Stunden dieser missratenen Saison nicht zur Ruhe. Fans wie Angestellte des Vereins haben eine anstrengende Achterbahnfahrt der Gefühle hinter sich.

Raffael und Ramos in der Pflicht

Hertha verlor in der Rückrunde ein Spiel nach dem anderen - und durfte sich dennoch immer wieder aufs Neue Hoffnungen machen, weil sich die Kölner und Kaiserslauterer noch dümmer anstellten.

"Die Fans haben es verdient, dass Hertha BSC nächstes Jahr in der Bundesliga spielt", sagt Preetz angesichts der Strapazen, denen die treuen Hertha-Anhänger gerade in den Heimspielen ausgeliefert waren. Und eben weil die Berliner dem Druck im heimischen Olympiastadion häufig nicht gewachsen waren, hoffen sie nun schon wieder in Berlin.

Vor allem die zuletzt leicht erstarkten Offensivkräfte Raffael und Adrian Ramos sieht Rehhagel in der Pflicht. "Ich hoffe, dass die beiden ihre Spielkunst so einsetzen, dass sie mal ein Tor machen." Im Hinspiel hatte Ramos bereits getroffen - nur ging der Ball ins eigene Tor.

Gute-Nacht-Lied für die Fortuna-Spieler

Düsseldorfs Trainer Norbert Meier dagegen ist hauptsächlich damit beschäftigt, auf die Euphoriebremse zu treten. Schon nach dem Hinspiel hinterließen Fans wie Spieler bei den ausgelassenen Jubelfeiern den Eindruck, als habe Fortuna Düsseldorf den Aufstieg schon geschafft.

"Alle die glauben, dass schon alles entschieden ist, denen muss ich entgegnen, dass schon viel im Fußball passiert ist", warnte Düsseldorfs Trainer Norbert Meier. Und dass am Ende nicht doch noch die Berliner die Liga halten, dafür will Meier mit einer ganz ausgefallenen Einlage sorgen. "Ausnahmsweise werde ich den Spielern ein Gute-Nacht-Lied singen, damit sie besser vor dem Spiel schlafen können", sagte er.

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