Jupp Heynckes beendet alle Spekulationen

SID
Jupp Heynckes wird auch in der kommenden Saison Trainer des FC Bayern München sein
© Getty

Jupp Heynckes wird in der neuen "FC Bayern Erlebniswelt" als eine von vier Trainer-Legenden in eine Reihe mit Dettmar Cramer, Udo Lattek und Ottmar Hitzfeld gestellt. Das Trio ist für die vier Triumphe in der europäischen Königsklasse in der 112-Jährigen Geschichte des Vereins verantwortlich, offenbar war auch im Museum der fünfte Streich fest eingeplant. Es kam am vergangenen Samstag bekanntlich anders - aber Heynckes wird in der kommenden Saison weiter an seinem Aufstieg zur Bayern-Legende arbeiten.

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"Ich habe einen Vertrag bis 2013 und weiß überhaupt nicht, wieso man darüber diskutiert. Ich habe gesagt, dass wir die nächste Saison vorbereiten und da mittendrin sind", sagte der 67-Jährige dem "kicker" und beendete damit alle Spekulationen über einen vorzeitigen Rücktritt. Nach dem Drama im Champions-League-Finale hatte Heynckes selbst durch ausweichende Antworten Gerüchte über einen Abschied geschürt.

Hoeneß stellt sich hinter seinen Freund

Aber auch er will offenbar nicht mit drei "Vize-Titeln" seine Karriere beenden - und plant mit "einigen Veränderungen" und diversen Neuverpflichtungen den Angriff auf die nationale Nummer 1 Borussia Dortmund und die europäischen Topklubs. Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte sich zuvor schon hinter seinen Freund gestellt. "Warum sollte er gehen? Er hat Vertrag. Er bleibt auf jeden Fall", sagte er der "Bild".

Am Donnerstag, am Tag vor der offiziellen Eröffnung der Bayern-Erlebniswelt in der Arena, wollte er dazu nichts Weiteres sagen. "Das ist nicht der richtige Tag, um Grundsatzdiskussionen öffentlich zu führen. Das werden wir im Klub selbst tun", sagte Hoeneß mit wütender Stimme und rotem Gesicht: "Man kann drei Tage nach so einem dramatischen Saisonabschluss nicht sagen, wie es die nächsten drei Jahre sein wird."

Der Präsident wirkte noch sichtlich gezeichnet vom "Drama von München". Während immer wieder die Worte von Oliver Kahn nach dem letzten Champions-League-Triumph 2001 ("25 Jahre - jetzt ist er da") durch die Erlebniswelt klangen, redete zumindest Karl-Heinz Rummenigge gar nicht drum rum. "Das Einzige, was ich vermisse, ist der I-Punkt mit dem Champions-League-Sieg. Sonst wäre es der perfekte Eröffnungstermin", sagte der Vorstandschef.

Erlebniswelt entstand auf Wunsch der Mitglieder

Die Erlebniswelt, die ein "kein langweiliges Museum sondern eine lebendige Wiedergabe der Geschichte" sein soll, sei auf Wunsch der Mitglieder entstanden. Auf über 3.000 Quadratmetern wurden über 1.000 Exponate aus der 112-Jährigen Geschichte des deutschen Fußball-Rekordchampions zusammengetragen.

So finden sich Duplikate aller Meisterschalen und DFB-Pokale, aber auch die Torwarthandschuhe von Manuel Neuer aus dem Elfmeterschießen des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid oder das Trikot von Kapitän Philipp Lahm aus dem verlorenen Endspiel der europäischen Königsklasse in der Ausstellung.

Das Duplikat des Champions-League-Pokals 2012 fehlt - aber den soll Jupp Heynckes mit ein Jahr Verspätung in die Erlebniswelt holen. Spätestens dann wäre er wirklich eine Bayern-Legende.

Jupp Heynckes im Steckbrief

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