Das Gerüst bleibt - doch der Königsthron wackelt

Von Daniel Reimann / Sebastian Zobel
Der FCK muss in der kommenden Saison in der 2. Liga ran
© Getty

Der 1. FC Kaiserslautern wagt nach dem Abstieg einen Spagat zwischen Konstanz und Zäsur. Die finanziellen Einschnitte erhöhen den Druck auf Trainer Krassimir Balakow immens, dem Team steht ein umfangreicher Wandel bevor. Klub-Boss Stefan Kuntz erntet Kritik, er selbst wettert gegen "Heckenschützen". Dennoch muss er sich erklären. SPOX beleuchtet die wichtigsten Brennpunkte beim FCK.

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1. Welche (finanzielle) Dimension hat der Abstieg für den FCK?

Schon manches Mal wurde den FCK-Verantwortlichen in dieser Saison vorgeworfen, die dramatische sportliche Lage zu verkennen und die Situation schönzureden. Doch geht es um die Einordnung des mittlerweile feststehenden Abstiegs, wählt Vorstandsboss Stefan Kuntz Worte, die klarer kaum sein könnten: "Was wir in vier Jahren aufgebaut haben, wird in wenigen Wochen vernichtet."

Der dritte Gang in die Zweitklassigkeit nach 1996 und 2006 wird auf zahlreichen Ebenen schwerwiegende Veränderungen mit sich bringen - besonders in finanzieller Hinsicht. Der Lizenzspieleretat wird kommende Saison von knapp 16 Millionen auf zehn Millionen Euro reduziert, zudem werde die "finanzielle Belastbarkeit mit jedem weiteren Zweitliga-Jahr abnehmen" (Kuntz).

Immerhin: Der Verein hat sich auf den worst case vorbereitet. Alle Spieler mit noch laufenden Verträgen kassieren nach SPOX-Informationen in der 2. Liga automatisch 40 Prozent weniger Gehalt.

Finanzielle Herkulesaufgabe

Auch bei den Zuschauereinnahmen ist mit deutlichen Rückgängen zu rechnen. Alleine in der laufenden Spielzeit kamen rund 70.000 Fans weniger als noch in der Saison 2010/2011.

Des Weiteren stellt die Zahlung der Stadionmiete in Höhe von 3,2 Millionen Euro (plus 2,5 Millionen Unterhaltskosten) für einen Zweitligisten eine Herkulesaufgabe dar, zumal die Stundung von 1,2 Millionen bis 2014 an die Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg gebunden ist.

Im administrativen Bereich sollen hingegen keine Veränderungen vorgenommen werden. "Wir können mit gleicher Personalstärke in der Verwaltung planen", versprach Kuntz - allerdings nur unter Voraussetzung des sofortigen Wiederaufstiegs. Wird der verpasst, sind auch hier Einschnitte unumgänglich.

Neues Gesicht für die Mannschaft

Auf sportlicher Ebene sind die wichtigen Weichen bereits gestellt: Kuntz selbst denkt trotz eines nicht unerheblichen Vertrauensverlustes in seine Person seitens der Anhänger nicht an Rücktritt, er wolle weiterhin "vorneweg marschieren".

Auch Chefcoach Krassimir Balakow soll beim Projekt Wiederaufstieg eine zentrale Rolle spielen und genießt trotz sechs Pleiten in sieben Spielen das vollste Vertrauen der Chefetage. Bei den Fans ist sein Kredit jedoch begrenzt, es gab bereits erste "Balakow-raus"-Rufe.

Dazu wird der auslaufende Vertrag von Torwarttrainer und FCK-Legende Gerry Ehrmann um zwei weitere Jahre verlängert. Zuletzt gab es Gerüchte, Ehrmann würde den Betzenberg verlassen. Die Fans protestierten massiv, beim letzten Heimspiel gegen Dortmund gab es zahlreiche Plakate und Gesänge pro Ehrmann.

Während im Bereich der sportlichen Leitung also auf Konstanz gesetzt wird, soll das Team ein völlig neues Gesicht erhalten. Kuntz stellte jüngst klar: "Die Mannschaft zusammenhalten möchte ich gar nicht. Wir müssen einen sehr großen Schnitt machen."

2. Wer bleibt vom Absteiger-Team übrig?

3. Was brachte bzw. bringt der Trainerwechsel?

4. Welche Folgen hat der Abstieg für Klubboss Stefan Kuntz?

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