Umbruch wider Willen

Von Andreas Lehner
Mit welchen Spielern wird Trainer Thomas Schaaf im nächsten Sommer arbeiten?
© Getty
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Offensives Mittelfeld/Flügel

Das aktuelle Personal: Aaron Hunt, Mehmet Ekici, Marko Marin, Zlatko Junuzovic, Tim Borowski, Clemens Fritz, Lukas Schmitz, Aleksandar Stevanovic, Florian Trinks, Felix Kroos

Die Situation: Die Suche nach der optimalen Formation schlägt sich natürlich auch im offensiven Mittelfeld nieder. Seit dem Abgang von Mesut Özil sucht Schaaf noch nach dem richtigen Ersatz. Hunt und Marin haben ihr Klasse in der Vergangenheit schon oft aufblitzen lassen, ihnen fehlt aber die Konstanz. Zudem fühlen sich beide auf den Flügeln offensichtlich wohler als im Zentrum.

Ekici hat in seinem ersten Jahr in Bremen noch Anpassungsschwierigkeiten, hat in Nürnberg aber gezeigt, dass er auf dieser Position reüssieren kann. Der im Winter von Austria Wien gekommene Junuzovic muss sich erst an die Gegebenheiten in der Bundesliga gewöhnen.

Dahinter stehen mit Stevanovic, Trinks und Kroos drei junge Spieler, die aus der 2. Mannschaft nach oben drängen, aber insgesamt zu wenig Druck auf die Stammkräfte ausüben.

Der Ausblick: Bis auf Marin (Vertrag bis 2013) sind alle wichtigen offensiven Mittelfeldspieler bis über die nächste Saison hinaus an Werder gebunden, Abgänge sind nicht zu erwarten.

Bei all der berechtigten Kritik sollte man aber auch nicht vergessen, dass Werder ein sehr junges Mittelfeld beschäftigt: Hunt ist mit 25 Jahren der Älteste.

Entwicklungspotenzial ist also vorhanden. Spieler wie Ekici und Junuzovic müssen in ihrem zweiten Jahr aber zulegen, sonst werden die Rufe nach einem Spielmacher der Klasse Micoud, Diego oder Özil in Bremen nie verstummen.

Die angeblichen Neuzugang-Kandidaten: Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt), Konstantinos Fortounis (1. FC Kaiserslautern), Diego (Atletico Madrid/VfL Wolfsburg)

Sturm

Das aktuelle Personal: Claudio Pizarro, Markus Rosenberg, Marko Arnautovic, Niclas Füllkrug, Denni Avdic, Lennart Thy

Die Situation: Werders Wohl und Wehe in der Offensive hängt an Pizarro. Der Peruaner war an 24 von Bremens 41 Toren direkt beteiligt. Nur mit ihm genügt Werder gehobenen Ansprüchen. An seiner Seite stürmt meistens Rosenberg, der ebenso wie Backup Arnautovic bei sechs Saisontoren steht. Avdic, der vor anderthalb Jahren aus Schweden kam, spielt keine Rolle mehr. da mit Füllkrug ein Stürmer aus dem eigenen Nachwuchs auf sich aufmerksam macht.

Der Ausblick: Es ist die Frage bei Werder Bremen: Bleibt Pizarro? Oder geht er zum FC Bayern? Seinen Vertrag hat er angeblich fristgerecht gekündigt. Sollte Pizarro Bremen zum zweiten Mal Richtung München verlassen, dürfte es schwer werden, einen Ersatz ähnlicher Klasse zu verpflichten.

Offen ist auch die Zukunft von Rosenberg. Der Vertrag des Schweden endet nach dieser Saison, seine Leistungen sind großen Schwankungen unterworfen. Werders Planungen werden auch stark von der Entwicklung Arnautovic' beeinflusst. Der Österreicher muss einen Schritt nach vorne machen und mehr aus seinen Fähigkeiten machen, um nicht bald als ewiges Talent zu gelten.

Sollte Kaiserslautern absteigen, kehrt auch Sandro Wagner aus Kaiserslautern zurück, eine echte Alternative ist er allerdings nicht.

Die angeblichen Neuzugang-Kandidaten: Pierre-Michel Lasogga (Hertha BSC), Olivier Occean (Greuther Fürth)

TEIL 1: Tor und Innenverteidung

TEIL 2: Außenverteidigung und defensives Mittelfeld