High Noon im Tabellenkeller

Von SPOX
Der 1. FC Köln und der Hamburger SV stecken noch mittendrin im Abstiegskampf
© Getty

Die halbe Liga steckt noch im Abstiegskampf. Sechs Spieltage lang haben die neun Klubs noch Zeit, sich zu retten. Was ist los im Tabellenkeller? Wie geht's weiter? Und wer hat das beste Restprogramm?

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1899 Hoffenheim (10., 34 Punkte, 32:39)

Situation: Ernsthaft gefährdet schien Hoffenheim bislang nicht. Immer wenn es brenzlig zu werden drohte, punktete 1899. So war es unter Stanislawski, so ist es auch nun unter Babbel. Ein entscheidender Fortschritt ist allerdings auch unter dem neuen Coach nicht zu erkennen. Die Konstanz fehlt nach wie vor. Teilweise nimmt sich die Mannschaft komplette Halbzeiten lang eine Auszeit, um dann aufzudrehen. Auffällig: Gegen die Top-4 der Liga sieht Hoffenheim meist gut aus und holte in diesen Partien mehr Punkte als alle anderen Klubs der Liga.

Ausblick: Angesichts der Stärke gegen Top-Teams scheint der Restprogramm kein Vorteil zu sein. Bis auf Leverkusen geht es nur noch gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller. Allerdings: Ein Sieg sollte zum Klassenerhalt reichen. Die Auftritte gegen Gladbach und Schalke machten Mut, dass dieser auch gelingt. Interessant wird abseits der nackten Ergebnisse sein, wie sich die Situation um Ryan Babel entwickelt. Babbel nahm den Niederländer unter der Woche öffentlich in die Pflicht, ließ ihn dann gegen Schalke aber 90 Minuten auf der Bank schmoren.

Restprogramm: Kaiserslautern (A), Hamburg (H), Freiburg (A), Leverkusen (H), Nürnberg (H), Berlin (A)

Wieviele Punkte holt 1899 aus den letzten sechs Spielen? Jetzt nachrechnen

 

FSV Mainz 05 (11., 33 Punkte, 42:44 Tore)

Situation: Nach den beiden Niederlagen gegen Augsburg und die Hertha schrillten in Mainz Ende März schon die Alarmglocken. Ausgerechnet gegen zwei direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt hatte man gepatzt und sich mit der ungewollten Punktelieferung nach dem eigentlich guten Rückrundenstart selbst in eine bedrohliche Lage gebracht. Zudem hatte man nun zwei schwere Auswärtsspiele in Bremen und Stuttgart vor der Brust. Eine Woche später ist die Angst schon wieder verflogen. Das 3:0 bei Werder hat gezeigt, dass Mainz aus dem kleinen Tal die richtigen Schlüsse gezogen hat.

Ausblick: Die drei Auswärtspunkte in Bremen waren für den FSV ungemein wichtig. In den verbleibenden sechs Partien geht es gegen vier Teams aus der oberen Hälfte. Überraschungen sind wieder möglich, die Punkte einplanen kann man jedoch nicht. Die weitaus wichtigeren Duelle stehen dann gegen Köln und Hamburg an. Gerade in diesen Spielen wird es auch darauf ankommen, ob die zuletzt formschwachen Leistungsträger Jan Kirchhoff und Mohamed Zidan wieder in die Spur zurückfinden.

Restprogramm: Stuttgart (A), Köln (H), Bayern (A), Wolfsburg (H), Hamburg (A). Mönchengladbach (H)

Macht Mainz es nochmal spanndend? Jetzt nachrechnen

 

1. FC Nürnberg (12., 31 Punkte, 25:39 Tore)

Situation: Der Club schien raus, ist nach vier Niederlagen in Serie aber wieder mittendrin im Abstiegskampf. Dabei waren die Leistungen zuletzt nicht wirklich schlechter, als in den Partien, in denen man punktete. Das Problem: In den letzten vier Spielen gab's nur zwei Tore, dafür aber mit Esswein und Hlousek zwei langzeitverletzte Offensivkräfte. Panisch wird in Nürnberg bislang allerdings niemand. Hecking ruhig: "Ich gehe davon aus, dass wir ohne Relegation in der Liga bleiben." Ein Grund: Nürnberg hat mit erst elf Gegentreffer die viertbeste Rückrundenabwehr.

Ausblick: "Wir brauchen aus sechs Spielen zwei Siege", sagt Kapitän Schäfer. "Die holen wir." Ganz wichtig wird aus Nürnberger Sicht die Partie am kommenden Wochenende bei den punktgleichen Freiburgern. Schlecht: Neben den Verletzten fehlt im Breisgau auch auf Abwehrchef Wollscheid (5. Gelbe). Gut: Gegen die ausstehenden Heim-Gegner Schalke, Hamburg und Leverkusen gewann der Club sein letztes Heimspiel jeweils.

Restprogramm: Freiburg (A), Schalke (H), Kaiserslautern (A), Hamburg (H), Hoffenheim (A), Leverkusen (H)

Gegen wen holt Nürnberg die geforderten zwei Siege? Jetzt nachrechnen

 

SC Freiburg (13., 31 Punkte, 37:53 Tore)

Situation: Es ist die Auferstehung der Saison. Mit gerade mal 13 Punkten ging Freiburg in die Winterpause und wurde von fast allen abgeschrieben. Unter Christian Streich hat sich der SC allerdings enorm stabilisiert und ist das beste Rückrunden-Team aller Abstiegskandidaten (18 Zähler). Längst hat man den Klassenerhalt wieder selbst in der Hand, tritt dementsprechend selbstbewusst auf und spielte so auch in den Auswärtsspielen in Leverkusen und Hamburg mutig nach vorne. Stark: Zuhause ist Freiburg in der Rückrunde noch ohne Niederlage. Und: 16 verschiedene Spieler haben bislang getroffen. Kein anderes Team der Liga ist so schwer auszurechnen.

Ausblick: "Es ist ein langer Weg", warnt Streich davor, sich zu früh gerettet zu fühlen. Noch immer beträgt der Abstand zum Relegationsplatz nur drei Punkte. Am Wochenende kommt es zum Duell mit Mitkonkurrent Nürnberg. "Wir wollen wieder ein Ausrufezeichen setzen", sagt Daniel Caliguiri. Gelingt dies mit einem weiteren Dreier, hätte der SC am 30. Spieltag bei Hertha BSC wohl schon den ersten Matchball auf den Klassenerhalt. Gerechnet hätte damit ganz bestimmt niemand.

Restprogramm: Nürnberg (H), Berlin (A), Hoffenheim (H), Hannover (A), Köln (H), Dortmund (A)

Hält Freiburgs Lauf auch weiter an? Jetzt nachrechnen

Teil 2: Von Augsburg bis Kaiserslautern