Köln: Disziplin an erster Stelle

Von Jonas Schützeneder
Toni Schumacher (r.) wurde von den Mitgliedern zum Vize-Präsident geählt
© Getty

Toni Schumacher, neuer Vize-Präsident des abstiegsbedrohten 1. FC Köln, ist ein Freund klarer Worte. Auch deshalb bekam er als Mitstreiter von Werner Spinner über 90 Prozent der Mitgliederstimmen. Dafür ist Frank Schaefers Zukunft in Köln ungewiss. Kommt für ihn Mike Büskens?

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Seriosität, Professionalität und neue Strukturen: Das waren die drei zentralen Begriffe, die Werner Spinner, Toni Schumacher und Markus Ritterbach in ihrer Bewerbung als neue Präsidenten des 1. FC Köln versprachen. Insgesamt 91,4 Prozent der Mitgliederstimmen entfielen auf das Trio. Auch deshalb, weil es die Kölner Probleme offen ansprach.

Den ersten Schritt zur Besserung habe es bereits am Wahlabend gegeben, so Schumacher im Interview mit dem "Kicker": "Wir haben uns als Einheit präsentiert, das war zum ersten Mal wieder des FC würdig."

Als nächsten Schritt muss Schumacher zusammen mit Präsident Spinner einen neuen Sportdirektor finden. Seit dem Abgang von Volker Finke ist diese Stelle nicht besetzt. Als Wunschkandidat gilt Jörg Schmadtke von Ligakonkurrent Hannover 96.

Mehr Vertrauen in die Jugend

"An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht", blockt der ehemalige Nationaltorhüter ab. Für die Suche nach einem neuen Mann gelte es zu prüfen, wer in das Kölner Konzept passe.

Künftig sollen nach Schumacher auch mehr Jugendspieler den Anschluss an den Profikader schaffen. "Wir haben 22 Jugendnationalspieler, aber es kommen zu wenige im Profi-Kader an", sagt der 58-Jährige.

Zudem solle mit mehr Disziplin die Wahrnehmung des gesamten Vereins verbessert werden, fordert Schumacher. "Wir machen uns seit Jahren in ganz Deutschland lächerlich", hatte Neu-Präsident Spinner beklagt. Der Verein sei durchlässig wie ein Schweizer Käse, die Medien wüssten oft vor den Verantwortlichen Bescheid. Genau da will Schumacher ansetzen. "Ich fordere Disziplin und lebe sie vor", so der neue Vize-Präsident.

Schaefer vor dem Abschied

Zusammen mit dem ehemalige Bayer-Manager Spinner soll er ein neuer Hoffnungsträger in Köln werden. Wichtig deshalb, weil sich mit Lukas Podolski eine Identifikationsfigur im Sommer aus Köln verabschieden wird.

Ebenfalls vor dem Abschied steht Frank Schaefer, zumindest als Trainer. "Meine Zeit ist darauf begrenzt, mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen", sagt Schaefer in der aktuellen Ausgabe des "Kicker".

Obwohl er im Verein hohe Wertschätzung genießt, wird er wohl auf einen anderen Posten wechseln. Angeblich steht er als Sportdirektor hoch im Kurs. Diese Stelle ist seit dem Abgang von Volker Finke nicht besetzt. Als Trainer könnte im Fall des Ligaerhalts Mike Büskens aus Fürth an den Rhein wechseln.

Toni Schumacher im Steckbrief

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