Slomkas Motto: Brust raus, Ball rein

SID
Im Hinspiel kassierten die Bayern eine bittere 1:2-Pleite in Hannover
© Getty

Mario Gomez kann sie nicht schrecken. Franck Ribery ebenfalls nicht. Und auch mit Arjen Robben wird man schon irgendwie fertig werden. Der Glaube an die eigene Stärke lässt bei Hannover 96 vor dem Gastspiel bei Bayern München (Sa., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER) keine Zweifel zu. Da mag das offensive Dreigestirn des deutschen Rekordmeisters in den vergangenen Wochen noch so famos aufgespielt und Schützenfest an Schützenfest gereiht haben.

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"Auch wir haben in den vergangenen beiden Spielen acht Tore erzielt. Das ist unsere Stärke", sagt 96-Trainer Mirko Slomka: "Wir haben keine Punkte zu verschenken und werden alles tun, um aus München etwas mitzunehmen."

Dafür muss Bayerns Tormaschine lahmgelegt werden. 23 Treffer in drei Partien erzielten Gomez, Robben, Ribery & Co., bevor am Mittwoch gegen Borussia Mönchengladbach nach 120 torlosen Minuten das Elfmeterschießen zum Einzug ins Pokal-Finale benötigt wurde.

Slomka will Bayern "beeindrucken"

"Gladbach hat gezeigt, wie es gegen Bayern gehen kann. Aber wir müssen es jetzt noch besser machen und selbst treffen. Am besten gleich mit unserer ersten Chance. So kann man die Münchener beeindrucken", sagt Slomka und gibt seiner Mannschaft einen klaren Auftrag mit auf den Weg: Brust raus, Ball rein.

Schließlich steht Einiges auf dem Spiel. Hannover will sich erneut für die Europa League qualifizieren, Bayern den Kontakt zu Tabellenführer Borussia Dortmund nicht abreißen lassen.

Sollten die Münchner verlieren und der BVB am Sonntag beim 1. FC Köln gewinnen, wächst die Punktedifferenz auf acht Zähler an. Nicht nur Dortmund würde den Bayern davonrennen, sondern zunehmend auch die Zeit. Die Saison befindet sich auf der Zielgeraden.

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Bayern ohne Schweinsteiger

"Wir sind in einer Phase, in der die Mannschaft körperlich an Grenzen gehen muss. Aber die Spieler sind in der Lage, alle drei Tage Höchstleistungen abzuliefern", sagt Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger, dessen Team weiterhin ohne den verletzten Bastian Schweinsteiger auskommen muss.

Zuspruch erhalten die Münchner ausgerechnet vom nächsten Gegner. "Ich denke, dass es an der Spitze in jedem Fall bis zum Ende sehr, sehr spannend bleiben wird. Die Bayern sind ein Ausnahmeklub mit einer Ausnahmemannschaft", sagt Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke und hofft, dass der Rekordmeister dies am Samstag ausnahmsweise nicht unter Beweis stellen kann: "Wir fahren da ganz bestimmt nicht hin, um zu verlieren. Wir werden all unsere Tugenden in die Waagschale werfen."

Hinspiel-Ärger über Pinto nicht verraucht

Dies gelang schon im Hinspiel gut. 2:1 gewannen die Niedersachsen im vergangenen Oktober. Inzwischen ist Slomkas Mannschaft wohl noch ein wenig stärker geworden. Durch die vielen positiven Erfahrungen im Europapokal und vor allem durch die Verpflichtung von Mame Diouf.

Vier Tore in sechs Ligaspielen erzielte der Wintereinkauf bereits. Der Senegalese ist schnell, treffsicher und unbekümmert. "Holger Badstuber? Kenne ich nicht", kommentierte Diouf unter der Woche Fragen nach seinem nächsten Gegenspieler.

Den Münchnern ist aus dem Hinspiel vor allem ein Name noch gut im Gedächtnis: Sergio Pinto. Dem 96-Mittelfeldspieler hatten die Bayern-Bosse damals alle Facetten der Unsportlichkeit vorgeworfen - vor allem Schauspielerei, die nach reichlich Hin und Her zum Platzverweis für Jerome Boateng geführt hatte. "Wir werden Herrn Pinto einen warmen und freundlichen Empfang bereiten", sagt Nerlinger: "Die Szenen von damals sind noch präsent. Das war nicht sauber und nicht okay."

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