Für Gladbach gibt es "nur noch Schlüsselspiele"

SID
Marco Reus (2.v.l.) erzielte im Hinspiel gegen Leverkusen den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1
© Getty

"Sechs-Punkte-Spiel", Schlüsselspiel oder gar Endspiel: Von derlei Worthülsen will Bundesligist Borussia Mönchengladbach vor dem Gastspiel bei Bayer Leverkusen am Samstag (ab 15.15 Uhr im LIVE-TICKER) nichts hören. "In Leverkusen, das ist kein Schlüsselspiel, wir haben nur noch Schlüsselspiele", sagte Trainer Lucien Favre.

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Denn dass der nach der bislang besten Saison nach 35 Jahren eine kleine Enttäuschung wäre, geben sie in Gladbach zwar nicht offen zu. Doch die teilweise überragenden Leistungen der jüngeren Vergangenheit haben Begehrlichkeiten geweckt. Offiziell zumindest im Umfeld des Klubs.

"Müssen seriös bleiben"

Schließlich steht nur vier Tage später das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayern München an. Deshalb ist Favre zurzeit bemüht, die hohen Erwartungen und die damit einhergehenden kritischen Reaktionen auf die derzeit ausbleibenden Fußball-Feste zu dämpfen. "Wir dürfen nicht überdrehen, müssen weiter seriös bleiben", sagte der Schweizer.

Trotzdem ist in Gladbach ein klein wenig Ernüchterung eingekehrt. Nur zwei Punkte aus den letzten drei Spielen, und das bei zwei Begegnungen gegen Teams aus dem Tabellenkeller. Das wirft die Frage auf, ob der Borussia die Luft ausgeht.

Oder einfach im Moment die spielerischen Mittel fehlen, gegen tief stehende und auf Spielzerstörung setzende Mannschaften eine Lösung zu finden. Fünf Niederlagen kassierten die Gladbacher in dieser Saison erst, vier davon (Augsburg, Hoffenheim, Nürnberg und Freiburg) gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel.

"Eine Partie wie jede andere"

Da dürften die offensiv ausgerichteten Leverkusener den Borussen entgegen kommen, zumal man bei Bayer endlich wieder auf das erfolgreiche Konterspiel setzen kann. Wenn man denn mal wieder das Tor trifft. "Für uns ist das eine Partie wie jede andere.

Vielleicht kommt uns ja die eher offensive Spielweise der Leverkusener ein wenig entgegen", sagte Shootingstar Marco Reus. Sein Trainer beschreibt diese Philosophie philosophisch. "Von Spiel zu Spiel zu denken, ist für uns ganz wichtig. Wir geben immer alles, es ein wenig wie Leben oder Sterben."

Manager Max Eberl gibt sich folgerichtig auch weiter betont zugeknöpft, was die Zielvorgabe kurz vor der Zielgeraden der Saison angeht. Eberl weiß, dass man dem Klub eine verpasste Vorgabe um die Ohren hauen würde. "Diese ganzen Themen - M-Frage, CL-Frage, EL-Frage - machen keinen Sinn", sagte Eberl dem "Stadtspiegel".

Total fixiert auf Leverkusen

Wenn man das Ziel verfehle, werde aus einer guten Saison plötzlich eine schlechte. Man sei auf dem Weg, die beste Saison seit 35 Jahren zu spielen. "Und das wollen wir auch zu Ende bringen, aber ohne unnötige Kampfansagen", sagte Eberl.

Man habe zwar die Chance, Leverkusen auf Distanz zu halten. Trotzdem ist die Saison auch bei einer Niederlage nicht vorbei. "Es sind danach noch acht Partien zu absolvieren, in denen weitere 24 Punkte zu vergeben sind, deswegen wird so oder so noch keine Vorentscheidung um irgendetwas fallen", sagte Eberl.

Eine Entscheidung wird aber vier Tage später fallen, wenn im DFB-Pokal-Halbfinale Bayern München wartet. "Wir sind total fixiert auf Leverkusen. Nur auf das Spiel dürfen wir uns konzentrieren und nicht auf die Pokalpartie gegen die Bayern", sagte Favre. Auch wenn man bei einem Sieg dann wirklich ein Endspiel hätte.

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