Babbel folgt auf Stanislawski

SID
Manager Ernst Tanner (l.) begrüßt Markus Babbel als neuen Trainer in Hoffenheim
© Getty

Einen Tag nach der Entlassung von Trainer Holger Stanislawski hat 1899 Hoffenheim Markus Babbel als neuen Chefcoach vorgestellt.

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Nach dem Nachmittagstraining mit seiner neuen Mannschaft wird der 39-Jährige am Freitag im Trainingszentrum Zuzenhausen beim Tabellenachten einen Vertrag bis Juni 2014 unterschreiben. Mit Babbel nahm auch Rainer Widmayer als dessen Assistent die Arbeit bei den Badenern auf.

Bereits an diesem Samstag (15.30 Uhr im LIVE-TICKER) wird Babbel beim Hoffenheimer Gastspiel in Bremen auf der Bank sitzen. "Ich hoffe, die Mannschaft auch in der Kürze der Zeit für das Spiel bei Werder positiv zu beeinflussen", sagte Babbel. Sportdirektor Ernst Tanner sieht den Neuen zunächst vor allem im mentalen Bereich gefordert: "Der Trainer wird in erster Linie psychologisch tätig werden müssen und erst danach nach und nach die taktischen Prinzipien erarbeiten, die uns weiterbringen sollen."

Babbel nach Spiel in Hoffenheim von Hertha entlassen

Die dritte Trainerstation Babbels ist just der Ort, wo der gebürtige Münchner für seinen vergangenen Arbeitgeber Hertha BSC zum letzten Mal im Einsatz war. Nach dem 1:1 am 17. Dezember 2011 in Hoffenheim lösten die Berliner und Babbel aufgrund eines zerrütteten Vertrauensverhältnisses den Vertrag auf. Damals hatte Stanislawski in der Pressekonferenz seinen Kollegen noch gefrotzelt, ob er denn eigentlich noch Hertha-Trainer sei.

Dass Babbel kein leichtes Erbe antritt, ist Tanner bewusst. Stanislawski genoss nämlich auch im Kraichgau bei den meisten Fans Kultstatus. Babbel werde es sicher "schwer haben, diese Sympathiewerte von Stani zu erreichen", sagte der selbst nicht mehr unumstrittene Sportdirektor.

Die Ablösung Stanislawskis in Hoffenheim hatte sich schon vor dem schließlich mit 0:1 verlorenen Pokalspiel am vergangenen Dienstag gegen Greuther Fürth angedeutet. Am Montag hatte der Hoffenheimer Sportdirektor Ernst Tanner Kontakt zu Babbel aufgenommen, wie der Stanislawski-Nachfolger bei seiner Vorstellung am Freitag einräumte.

"Ich habe gehofft, dass Stani noch die Kurve kriegt, aber dem war leider nicht so", sagte Babbel. Er gab aber seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Wahl auf ihn als Nachfolger fiel. Schließlich sei er von dem Projekt Hoffenheim überzeugt.

Respekt, aber keine Angst vor Hopp

Für den 51-maligen Nationalspieler stellt die besondere Hoffenheimer Konstellation mit Geldgeber Dietmar Hopp als Mann im Hintergrund, der die Fäden in der Hand hält, nach eigener Aussage kein Problem dar. "Ich habe Respekt vor Dietmar Hopp, aber absolut keine Angst. Im Gegenteil, ich würde mich über regelmäßigen Austausch mit ihm freuen."

Hopp hatte sich nach der Entlassung von Stanislawski zu Wort gemeldet. "Ich bedaure sehr, dass die Mission von Holger Stanislawski zu diesem Zeitpunkt bereits beendet ist. Ich glaube nach wie vor, dass es die richtige Entscheidung war, ihn zur TSG zu holen und ich verstehe die Enttäuschung über seinen Abschied sehr gut, denn auch für mich ist er menschlich einfach außergewöhnlich.

Gleichwohl war ein Negativtrend seit dem Herbst unverkennbar und die Mannschaft machte zunehmend einen verunsicherten Eindruck. Ich hoffe, dass der neue Trainer das Ruder wieder herumreißen kann und die Köpfe der Spieler frei kriegt, damit die TSG wieder in ein ruhigeres Fahrwasser kommt", sagte der 1899-Gesellschafter.

Markus Babbel im Steckbrief

 

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