Markus Feulner: Glückseligkeit im Abstiegskampf

SID
Markus Feulner spielte von 2009 bis 2011 für Borussia Dortmund
© Getty

Beim Blick auf seinen Ex-Verein Borussia Dortmund gerät Markus Feulner ins Schwärmen. Er spricht vom Offensivgeist der Dortmunder, von der Kombinationsstärke und der Leichtigkeit. Doch seine Zeit beim BVB ist vorbei. Am Freitag empfängt der Nürnberger Mittelfeldspieler seine einstigen Kollegen im Stadion der Franken.

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Und er weiß, dass dem Abstiegskandidaten im Spiel gegen den Titelanwärter nur eine Rolle bleibt: "Wir müssen ihnen das Leben so schwer wie möglich machen." Ganz nebenbei kann er damit seinem großen Traum vom Klassenerhalt näher kommen.

Dass Feulner als ehemaliger Bayern- und Dortmund-Spieler nicht mehr im Kampf um die Spitzenposition im deutschen Fußball mitwirkt, ist für ihn kein Grund zur Enttäuschung. Im Gegenteil: "Es ist mein großes Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen, daher würde ich das an erste Stelle setzen", sagt er der Nachrichtenagentur "dapd".

"Es ist schwieriger, gegen den Abstieg zu spielen"

Der 29-Jährige gewann zwar als Ersatzspieler bereits zweimal die Deutsche Meisterschaft, 2003 mit Bayern München und 2011 mit Borussia Dortmund. Doch der Erhalt der Klasse mit einem Abstiegskandidaten schaffte er noch nicht. So stieg er 2004 und 2006 mit dem 1. FC Köln sowie 2007 mit dem FSV Mainz 05 aus der Bundesliga ab. In Nürnberg bietet sich ihm jetzt die Gelegenheit, dieser Negativserie ein Ende zu setzen - und das als Stammspieler.

"Ich wollte wieder Bundesliga spielen", sagt er zu seinem Wechsel von Dortmund zu den Franken, "deswegen habe ich mich für Nürnberg entschieden und bin damit absolut glücklich." Seit Saisonbeginn heißt sein Arbeitsauftrag daher Abstiegskampf statt Titelkampf. Und er weiß, "dass es schwieriger ist, gegen den Abstieg als um die Meisterschaft zu spielen, weil das mental noch mehr fordert".

Doch vorerst trifft am Freitag (20.30 Uhr) in Borussia Dortmund die Mannschaft der Stunde auf Nürnberg. In der Hinrunde begegneten sich beide Teams zu einem Zeitpunkt, als nicht klar war, ob der Deutsche Meister erneut würde oben mitmischen können. Der BVB hatte gerade mit 0:1 gegen Hoffenheim verloren und stand auf Tabellenplatz sieben. Doch jetzt ist für Feulner völlig klar: "Es wird auf einen Zweikampf zwischen Dortmund und Bayern hinauslaufen."

"Ich war Teil einer Wahnsinns-Mannschaft"

Seine eigene Vergangenheit beim BVB mit knapp 25 Minuten Einsatzzeit in der Meistersaison hat Feulner längst abgehakt, ohne ein Gefühl des Bedauerns, wie er sagt: "Auch wenn es für mich persönlich nicht gut lief, ich war Teil einer Wahnsinns-Mannschaft und wir haben als Nobodies den Titel gewonnen."

Namenlose sind die Dortmunder längst nicht mehr. Mats Hummels, Mario Götze oder Shinji Kagawa stehen mittlerweile auf den Scouting-Listen internationaler Top-Vereine. "Wie sich die Jungs entwickelt haben, ist schon sehr, sehr beeindruckend", sagt Feulner. Nun hofft der gebürtige Scheßlitzer (Oberfranken), die Entwicklung der Dortmunder Jungstars für 90 Minuten stoppen zu können.

"Wir sollten Respekt, aber keine Angst haben." Denn auch wenn Dortmund zum zweiten Mal in dieser Saison auf Platz eins klettern kann. Für Nürnberg geht es um den Klassenerhalt - und für Feulner um seinen großen Traum.

Der 1. FC Nürnberg im Steckbrief

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