Lucien Favre sucht das neue Gleichgewicht

SID
Lucien Favre (r.) sucht vor dem Spiel gegen den HSV nach dem nötigen Gleichgewicht
© Getty

Lucien Favre war froh, dass er wieder über Fußball reden konnte. Gerüchte um den möglichen Wechsel seines Abwehrspielers Dante zu Bayern München hatten den Trainer von Borussia Mönchengladbach vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV am Freitag (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) sichtlich genervt. Schließlich hat der Schweizer ganz andere Probleme.

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"Ohne Patrick Herrmann wird das Gleichgewicht zwischen Abwehr und Angriff anders sein", sagte Favre. Der Mittelfeldspieler fällt nach seinem Schlüsselbeinbruch sechs Wochen aus, wer für ihn zum Auftakt des 23. Bundesliga-Spieltags in die Bresche springen wird, wollte Favre noch nicht verraten.

Der Ausfall des U-21-Nationalspielers wiege zwar schwer, denn "Patrick war in der Rückrunde einer der besten Offensivspieler der Liga und an fast all unseren Toren beteiligt", sagte Favre. Doch habe man auch ohne Herrmann schon gezeigt, dass man guten Fußball spielen könne. Und ansonsten hat Favre wieder alle Mann an Bord.

Die wahrscheinlichste Variante: Marco Reus wird gegen den HSV ins Mittelfeld zurückbeordert, und der zuletzt grippekranke Mike Hanke stürmt neben Igor de Camargo. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass sich Favre eine völlig andere Alternative ausdenkt. Schon öfter wusste der Schweizer taktisch zu überraschen.

Favre warnt vor dem HSV

Und auch wenn die Überraschungsmannschaft der Saison seit sechs Spielen ungeschlagen, zuhause in dieser Saison unbesiegt und mit 46 Punkten Tabellenzweiter und damit erster Verfolger des Spitzenreiters Borussia Dortmund ist (49) - der Schweizer warnt traditionell vor einem starken Gegner. Der HSV hat "auswärts schon 15 Punkte geholt und ist auf fremden Plätzen seit September ungeschlagen. Das sagt alles über die Qualität dieser Mannschaft aus", sagte Favre.

Eine Qualität, die der HSV aber wenn, dann nur auswärts zeigte. Die Heimschwäche (elf Punkte) verbunden mit der jüngsten 1:3-Niederlage gegen den Erzrivalen Werder Bremen ließen die zarten Europa-League-Träume platzen. Zumindest für Trainer Thorsten Fink.

Nicht reif für Europa

"Unser Anspruch ist nicht der internationale Wettbewerb, es geht um einen Platz im gesicherten Mittelfeld", sagte Fink. Umstellungen plant er allerdings nicht. Man lasse sich dadurch nicht umwerfen. "Das Selbstvertrauen ist noch da, und wir werden wieder versuchen, unser Spiel zu machen", sagte Fink.

Auch wenn der HSV derzeit im Niemandsland der Tabelle weilt - das Gastspiel in Mönchengladbach könnte für die Norddeutschen Anschauungsunterricht für eine erfolgreiche Zukunft sein. Schließlich demonstrierten die Gladbacher, wie man innerhalb von wenigen Monaten von einem Fast-Absteiger zu einer Spitzenmannschaft reifen kann.

"Bei uns könnte es ja ähnlich laufen. Das heißt nicht, dass wir nächstes Jahr um die Meisterschaft spielen wollen, aber es zeigt, was man erreichen kann, wenn man ruhig bleibt und die Mannschaft mitzieht", sagte Fink.

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