So sind die 18 Bundesligisten drauf

Von SPOX
Während die Bayern schon in guter Form sind, hat Leverkusen eine unruhige Vorbereitung absolviert
© Getty

In einer Woche startet die Bundesliga in ihre Rückrunde. Die Grundlagen für eine heiße Halbserie sind gelegt - aber nicht jeder Klub kann mit seiner Vorbereitung bis jetzt zufrieden sein. Bei wem klemmt's noch, wer ist jetzt schon richtig gut drauf? Der große SPOX-Check.

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FC Bayern München

Wie in den letzten Jahren betonten die Münchner auch 2012 das reibungslos verlaufene Trainingslager unter arabischer Sonne. Trainer Jupp Heynckes ließ viel mit dem Ball arbeiten. Am Pass- und Positionsspiel, an Angriffsschemen und dem Defensivverhalten wurde intensiv gefeilt. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gehen die Bayern mit allen wichtigen Spielern in körperlicher Topform in die Rückrunde. 2010 war Franck Ribery verletzt, 2011 musste Arjen Robben in der Winterpause malochen, um erst mal physisch auf ein gewisses Niveau zu kommen. 2012 sind mit Ausnahme von Diego Contento (Zehenbruch) alle Mann an Bord. Auch Bastian Schweinsteiger wird von seiner gebrochenen Schulter nicht mehr beeinträchtigt. In den Testspielen gegen zweit- und drittklassige Teams machten von den Reservisten vor allem Ivica Olic und Takashi Usami positiv auf sich aufmerksam. In der Stammelf haben beide trotzdem keinen Platz. Hier hat sich Heynckes früh festgelegt. Boateng verteidigt statt Rafinha rechts, Tymoschtschuk hat auf der Sechs bessere Karten als Gustavo, wenngleich Kroos erste Option für den Platz neben Schweinsteiger ist, weil Ribery, Robben und Müller die Dreierreihe hinter Gomez bilden sollen. Die Bayern scheinen sehr gut vorbereitet.

Borussia Dortmund

Die größten Schlagzeilen machte der BVB im Winter durch den (Sommer-)Transfer von Marco Reus. Nebenbei wurde im spanischen La Manga ruhig und intensiv gearbeitet. "Das Gros der Mannschaft ist in einer sehr guten Verfassung aus der Pause gekommen. Es scheint runder zu laufen als vor der Hinrunde", sagte Jürgen Klopp zufrieden. Die Personalprobleme, mit denen die Borussia aus dem Jahr ging, sind größtenteils überwunden. Lediglich Felipe Santana (Außenbandteilabriss im Sprunggelenk) und Ilkay Gündogan (Grippe und Oberschenkelzerrung) haben einen Rückstand zu beklagen, für beide könnte es hinsichtlich des Rückrundenauftakts in Hamburg eng werden. In den Testspielen gegen Lüttich (3:0) und Elche (5:1) bewies der BVB Spielfreude und Frische, beim Wintercup in Düsseldorf sprang Rang drei heraus.

 

FC Schalke 04

Der Test gegen Asien-CL-Sieger Al Sadd (1:2) brachte einige Defensivschwächen zum Vorschein. Trainer Stevens größte Baustelle ist die Sechserposition. Jones ist gesperrt, Holtby verletzt, Matip und Papadopoulos sollen weiter als Innenverteidiger auflaufen, Neustädter kommt erst im Sommer. Bleiben Moritz oder Höger bei der Variante mit Mittelfeldraute. Im 4-2-3-1 sind sogar zwei Planstellen offen. Immerhin könnte hier Jurado den etwas offensiveren Sechser spielen. Schalke denkt durchaus auch noch über Verstärkungen bis zum Transferschluss nach. Mit Farfan (Bänderriss) fehlt ein Schlüsselspieler. In der Vorrunde kam Schalke mit drei Siegen und drei Niederlagen nur mäßig aus den Startlöchern - das muss diesmal anders werden.

 

Borussia Mönchengladbach

Rund um das Beben mit den beiden angekündigten Abgängen von Reus und Neustädter im Sommer kamen Ring und Cigerci - und beide könnten sofort als echte Verstärkung einschlagen. Besonders Ring hinterließ einen sehr guten Eindruck, Cigerci wird als Neustädter-Nachfolger aufgebaut. Für ein paar Tage war die Stimmung getrübt. Nachdem sich die Wogen geglättet haben, siegte die Borussia in drei Testspielen dreimal, beim Wintercup in Düsseldorf wurde Gladbach Zweiter. Trainer Favre konnte mit seiner Enttäuschung über die beiden Verluste im Sommer nicht hinterm Berg halten, will aber bei der Borussia bleiben. Das Auftaktprogramm hat es mit Spielen gegen die Bayern, Stuttgart, Wolfsburg und Schalke ordentlich in sich - die Mannschaft ist dafür aber gewappnet.

 

Werder Bremen

Die Vorbereitung wurde immer wieder von etlichen Verletzungen gestört. Naldo, Arnautovic, Wolf, Hunt, Avdic und zuletzt fielen auch Fritz, Bargfrede und Silvestre aus. Besonders Naldos Knieverletzung stellt ein veritables Problem dar. Davor hielt der Brasilianer Trainer Schaaf und Geschäftsführer Allofs mit seinen Wechselgedanken auf Trab. Immerhin wurde diese Baustelle geschlossen. Gezwungenermaßen stellt sich das Mittelfeld fast von selbst auf, mit Bargfrede, Ekici, Ignjovski und Trybull hat die Raute ein Durchschnittsalter von knapp über 20 Jahren. Besonders Trybull darf als Gewinner der Winterpause gelten, dem 18-Jährigen winkt gegen Kaiserslautern das Debüt in der Bundesliga. Wesley konnte sich dagegen einmal mehr nicht aufdrängen. Immerhin ist Boenisch nach gut anderthalb Jahren Verletzungspause wieder zurück. In den Testspielen gab es einen Sieg (2:1 gegen Alkmaar) und eine Niederlage (1:2 gegen Anderlecht), beim Blitz-Turnier in Düsseldorf gab es zwei Niederlagen (0:2 gegen Gladbach und 0:1 gegen Dortmund). Besonders gefeilt wurde am Defensivverhalten.

 

Bayer Leverkusen

Die Testspielergebnisse verheißen auf den ersten Blick wenig Gutes: Gegen Waalwijk (1:3) und Heerenveen (2:4) setzte es deftige Niederlagen. In Leverkusen will zudem keine Ruhe einkehren, erst war Balitsch ein Thema, dann Ballack, dann preschte Holzhäuser vor, dann mal Völler. Und mittendrin muss Trainer Dutt seinen Job machen. Von ihm werden jetzt nicht nur Ergebnisse erwartet, sondern auch eine klare spielerische Steigerung der Mannschaft. Dabei fehlen mit Barnetta, Renato Augusto und Sam aber drei wichtige Kreativspieler zum Auftakt, im Trainingslager waren gleich sechs U-19-Spieler mit am Ball, um den ausgedünnten Kader zumindest für wichtige Spiel- und Trainingsformen aufzufüllen. Die Voraussetzungen für einen gelungenen Start sind alles andere als optimal.

Teil II von Hannover bis Wolfsburg

Teil III von Hamburg bis Freiburg