Love, Ralf & Rock'n'Roll

Von Martin Jahns
Vagner Love möchte Moskau lieber heute als morgen verlassen - ein Kandidat für die Bundesliga?
© Getty

Winterzeit, Transferzeit. Wieder bemühen sich die Manager und Sportchefs der Bundesliga-Vereine um den ultimativen Neuzugang. SPOX hat sich ebenfalls umgeschaut und präsentiert sieben ausgewählte Kandidaten, die die Liga glücklich machen könnten. Von Love bis Ralf.

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Vagner Love (ZSKA Moskau)

Vertrag bis: Juni 2014

Ausgangslage: Seit 2004 spielt der 27-Jährige Vagner Love bei ZSKA Moskau. Mit den Moskowitern holte er 2005 den UEFA-Cup und wurde zum brasilianischen Nationalspieler. Doch ein Abnutzungseffekt bei ZSKA lässt sich nicht verleugnen. Meister wurde ZSKA zuletzt 2006. Vagner Loves letztes Länderspiel ist über vier Jahre her.

Verlernt hat der Brasilianer allerdings nichts. In der Champions League sammelte er in sechs Spielen vier Scorerpunkte, in der Liga traf er bisher neun Mal. In Russland hat der Mann mit der bunten Haarpracht alles erreicht, was zu erreichen ist. Nun wird es höchste Zeit für eine neue Herausforderung.

Dass Vagner Love den Verein verlassen will, ist kein Geheimnis mehr. Erst Anfang 2012 lehnte ZSKA eine Sechs-Millionen-Offerte von Flamengo Rio ab, Vagner Love war bitter enttäuscht.

Interessant für: Sicherlich kommen nicht viele Bundesligisten in Frage, die die von ZSKA Moskau geforderten zehn Millionen Euro Ablöse auf den Tisch legen können. Im letzten Winter war der Hamburger SV an einem Leihgeschäft interessiert, das er sich 2,8 Millionen Euro kosten lassen hätte, doch ZSKA lehnte ab.

Borussia Dortmund wäre ein Kandidat, allerdings nur, wenn Barrios den Verein tatsächlich schon im Winter verlassen sollte. Der FC Bayern ist zwar laut Uli Hoeneß auf der Suche nach einer Bombe, aber zumindest in dieser Saison ist Vagner Love keine, die man auch in Barcelona bringen könnte, da er schon für ZSKA in der Champions League zum Einsatz kam.

Für den VfB Stuttgart wäre das kein Problem, und der Sturm ist diese Saison ohnehin die Achillesverse der Schwaben: Cacau präsentierte sich in der Hinrunde außer Form, Pogrebnjak konnte seinen Vorschusslorbeeren ohnehin nie wirklich gerecht werden und Julian Schieber fiel lange verletzt aus.

Genügend Geld dürften die Stuttgarter nach den lukrativen Verkäufen der letzten Jahre - zuletzt nach dem Bernd Lenos - ohnehin auf der hohen Kante haben.

Vagner Love im Steckbrief

 

Vedran Corluka (Tottenham Hotspur)

Vertrag bis: Juni 2014

Ausgangslage: Tottenham rockt die Premier League, doch Vedran Corluka muss zuschauen. Der kroatische Nationalspieler, der unter anderem bei den EM-Playoffs gegen die Türkei traf, kam in der Premier League bisher lediglich auf drei Einsätze, davon einer von Beginn an.

Nachdem er sich in der Rückrunde der letzten Saison in die erste Elf der Spurs spielte, hat er seinen Platz inzwischen an den englischen Jungnationalspieler Kyle Walker verloren. Dabei braucht Corluka dringend Spielpraxis, um sich für die EM 2012 zu empfehlen - selbes Problem wie bei Ivica Olic und Danijel Pranjic (beide FC Bayern).

Interessant für: Die Zeichen für einen Wechsel Corlukas stehen also nicht schlecht. Tottenham-Coach Harry Redknapp will im Winter noch einmal Geld in die Hand nehmen, um den Verein für den Titelkampf konkurrenzfähig zu halten. Einnahmen durch den Verkauf von Ersatzspielern sind da gern gesehen.

Ein West-Ham-Angebot über 1,8 Millionen Euro soll laut "Mirror" von den Spurs tatsächlich als akzeptabel bewertet worden sein - für englische Verhältnisse ein Spottpreis. In der Bundesliga wäre der Stuttgart ein prädestinierter Kandidat für Corluka. Beide nominellen Rechtsverteidiger der Schwaben, Khalid Boulahrouz und Stefano Celozzi, haben auslaufende Verträge. Zuletzt musste Arthur Boka auf der Position des rechten Verteidigers spielen.

Für die sparsamen Schwaben wäre das kroatische Schnäppchen eine Überlegung wert. Doch auch Werder Bremen, das in der rechten Verteidigung dünn besetzt ist, oder Bayer Leverkusen, wo Gonzalo Castro häufiger im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden soll, wären Kandidaten.

Vedran Corluka im Steckbrief

Aly Cissokho (Olympique Lyon)

Vertrag bis: Juni 2014

Ausgangslage: Bei Lyon ist der 24-jährige Franzose mit senegalesischen Wurzeln gesetzt. Der Linksverteidiger spielte sich 2010 in die französische Nationalmannschaft, doch bei OL gerät seine Karriere derzeit ins Stocken. 2011 wurde Cissokho nicht wieder für die Equipe Tricolore nominiert.

Im französischen Meisterschaftskampf hat das neureiche Paris St.-Germain inzwischen die Trümpfe in der Hand und an die überzeugenden Leistungen der vorletzten Saison konnte der physisch starke Cissokho in dieser Spielzeit noch nicht anknüpfen. Cissokho denkt laut "L'Equipe" auch schon laut über einen Abschied aus der Ligue 1 nach.

Interessant für: Borussia Dortmund ist ein heißer Kandidat für Aly Cissokho. Bereits im Dezember vermeldete "L'Equipe", dass die Borussia den Verteidiger beobachtet. Zwar hat der BVB mit Marcel Schmelzer einen starken Linksverteidiger, doch der war in dieser Saison häufiger verletzt und musste durch den noch unerfahrenen Chris Löwe oder den notdürftig einspringenden Kevin Großkreutz ersetzt werden.

Ein billiges Vergnügen ist Cissokho allerdings nicht. "L'Equipe" vermeldet, dass der FC Arsenal bereit ist, zehn Millionen Euro für ihn auf den Tisch zu legen. Und auch der Franzose selbst hat sein Interesse an einen Wechsel in die Premier League geäußert.

Aly Cissokho im Steckbrief

Seite 2: Ralf, Radja Nainggolan, Henri Bedimo und Jordy Clasie

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