Schiedsrichter Rafati noch in Behandlung

SID
Schiedsrichter Babak Rafati befindet sich nach seinem Suizidversuch weiter in Behandlung
© Getty

Schiedrichter Babak Rafati (Hannover) befindet sich weiter in ärztlicher Behandlung.

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"Mein Sohn macht noch seine Therapie. Es geht ihm gut. Es ist schade, was vor dreieinhalb Wochen passiert ist", sagte sein Vater Djalal dem Kölner Express. Am Dienstag stand das Bundesliga-Nachholspiel Köln gegen Mainz auf dem Programm. Die Partie war wegen der Vorkommnisse um Rafati kurzfristig abgesagt worden.

Lutz Michael Fröhlich, Abteilungsleiter Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), hatte am Montag untermauert, dass auch die medizinische und sportliche Betreuung der Schiedsrichter besser werden müsse. "Ein kleines Trainer- und Coachingteam, ergänzt um den Rat und die individuelle Unterstützung von Fachexperten, das ist wohl der richtige Weg auch für unsere Schiedsrichter. Da brauchen wir in der Schiedsrichterführung auch mehr Ruhe für den Blick und das Ohr für den Schiedsrichter als Menschen", sagte Fröhlich "news.de".

Depressionen waren schuld

"Wir müssen dranbleiben, können an internationalen Vorgaben nicht einfach vorbeigucken. Das Thema Support und Impulse zur Verbesserung der Fitness werden wir kurzfristig aufgreifen. Dazu gehören auch die Themen Regeneration und medizinische Betreuung", betonte Fröhlich.

Der 41-Jährige Babak Rafati hatte sechs Tage nach seinem Selbstmordversuch über seinen Anwalt Sven Menke mitteilen lassen, die "tatsächlichen Beweggründe" seiner Tat lägen in einer "Depressions-Erkrankung". Keine privaten Gründe, auch keine familiären Probleme hätten ihn dazu getrieben, sich die Pulsadern aufzuschneiden. "Es ist ein dringendes Anliegen von Herrn Rafati, diesen falschen Eindruck zu korrigieren", hatte Menke schriftlich mitgeteilt.

Leistungsdruck zu groß

Laut Menke ist der Unparteiische dem Leistungsdruck nicht mehr gewachsen gewesen.

Die mit der Depressions-Erkrankung einhergehenden Symptome seien nach Rafatis "persönlicher Einschätzung" vor etwa eineinhalb Jahren erstmals aufgetreten und hätten sich seither in ihrer Intensität immer weiter verstärkt.

"Im persönlichen Empfinden von Herrn Rafati wurde vor allem ein wachsender Leistungsdruck für ihn als Schiedsrichter und der damit verbundene mediale Druck in Kombination mit der ständigen Angst, Fehler zu machen, zu einer immer größeren Belastung."

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