Kahn warnt Neuer vor psychischem Druck

SID
Oliver Kahn rät seinem Nachfolger Manuel Neuer, sich mit mentalen Methoden zu beschäftigen
© Getty

Der frühere Fußball-Nationaltorwart Oliver Kahn hat seinen Nachfolger Manuel Neuer vor den hohen psychischen Anforderungen bei Bayern München gewarnt.

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"Beim unglücklichen Fehler gegen Gladbach zeigte sich, was für ein Brennglas auf ihn beim FC Bayern gerichtet ist", sagte Kahn im Interview mit "Sport Bild".

Zwar wirke Neuer auf ihn sehr gefestigt, trotzdem "kann es sinnvoll sein, sich auch mit mentalen Methoden zu beschäftigen, wenn du langfristig den Herausforderungen des FC Bayern gerecht werden willst".

Kahn wollte dies aber nicht so verstanden wissen, dass er Nationalkeeper Neuer dazu raten würde, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen: "Jeder geht den Weg, den er für richtig hält." Dennoch sei es "wichtig, dass man sich mit kompetenten Leuten austauschen kann. Auch ich habe lernen müssen, die hohen Anforderungen von außen und den selbst gemachten Druck besser zu kanalisieren", sagte der 42-Jährige, der während seiner aktiven Zeit mit Professor Florian Holsboer zusammengearbeitet hatte.

Eine ständige Herausforderung

Für Neuer (25) sei es "eine ständige Herausforderung, sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft konstant auf höchstem Niveau zu spielen", führte Kahn weiter aus: "Über 90 Minuten hoch konzentriert zu sein, um dann im entscheidenden Moment zwei, drei Bälle zu halten, erhöht die Anspannung enorm."

Zuletzt hatte sich Torwart Markus Miller von Hannover 96 wegen mentaler Erschöpfung in ärztliche Behandlung begeben. Für Kahn kommt dies nicht von ungefähr.

Die Torhüter wüssten um ihre "hohe Verantwortung und dass jeder Fehler spielentscheidend sein kann. Das trägt dazu bei, dass der innere Druck sehr hoch werden kann".

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