Fall Breno: Vorsatz oder Fahrlässigkeit

Von SPOX/sid
Nach dem Brand in seinem Haus gerät Bayern-Spieler Breno in das Visier der Staatsanwaltschaft
© Getty

Die Staatsanwaltschaft München hat Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung im Fall Breno aufgenommen und zwar gegen den Bayern-Spieler selbst. Zahlreiche Medienberichte rücken die Rolle des 21-jährigen Brasilianers in ein ungünstiges Licht.

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Nach der derzeitigen gutachterlichen Stellungnahme liege ein "Anfangsverdacht für ein vorsätzliches Handeln vor", es sei davon auszugehen, "dass es sich bei dem Brand um kein zufälliges Ereignis handelt", bestätigte Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. "Gegen Herrn Vinicius Rodrigues Borges wird wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung ermittelt."

Derweil wurde bekannt, dass Breno seit dem Brand seiner Villa im Münchner Vorort Grünwald in der Nacht auf Dienstag psychologisch betreut wird.

"Unser Sportpsychologe Philipp Laux kümmert sich um ihn", sagte Bayerns Mediendirektor Markus Hörwick zu SPOX.

Die "Bild" berichtet am Samstagnachmittag, dass der Verteidiger nach einer Polizeivernehmung am Freitag, die Nacht in der Psychatrie des Max-Planck-Institut verbracht hat. Dies war nach Information der Zeitung aber lediglich eine Kontrollmaßnahme.

Leichte Rauchvergiftung

Der 21 Jahre alte Brasilianer, bürgerlich Vinicius Rodrigues Borges, befand sich zum Zeitpunkt des Brandes im Haus, konnte sich aber noch rechtzeitig retten.

Er erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Der Brand war nach Angaben der Feuerwehr im Gästezimmer im Keller ausgebrochen.

Brenos Frau Renata und die drei Kinder hatten sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht in der Villa befunden.

Vorsatz oder Fahrlässigkeit?

Breno, der mittlerweile von einem Anwalt vertreten wird, muss sich nun auf unangenehme Fragen der Ermittlungsbehörden einstellen. "Wir werden ihn sicher mit den neuen Fakten konfrontieren und ihm die Gelegenheit geben, sich dazu zu äußern", sagte Steinkraus-Koch.

Es könne immer noch sein, dass es sich um einen technischen Defekt gehandelt habe, ergänzte er. Allerdings legt das Einleiten von Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung nahe, dass die Staatsanwaltschaft davon oder von Fahrlässigkeit ausgeht.

Unerklärlich heftiger Brand

Die zahlreichen Berichte Münchener Medien rücken Brenos Rolle in der Angelegenheit allerdings in ein ungünstiges Licht: Laut Informationen des "Bayerischen Rundfunks" soll Breno am Tatort mit drei Feuerzeugen in der Hand angetroffen worden sein und einen Sanitäter gefragt haben, ob er diese verschwinden lassen solle.

Nach einem Bericht der Münchener "tz" sei beim Brasilianer ein Alkoholpegel von 1,5 Promille festgestellt worden. Dazu kommt die Aussage der Löschkräfte, die sich einen derart heftigen Brand nicht erklären können. Das bestätigte der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Grünwald. Auch die Verwendung eines Brandbeschleunigers ist nicht auszuschließen.

Der FC Bayern zeigte sich in einer Stellungnahme am Freitag "überrascht von der neuen Situation", teilte aber auch mit, dass er sich mangels Informationen nicht weiter dazu äußern könne.

Weiter schrieb der Klub: "Die Verantwortlichen des Klubs haben sich sofort nach Bekanntwerden rund um die Uhr um Breno und seine vierköpfige Familie gekümmert, wir werden dies auch weiterhin tun."

Breno im Steckbrief

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