Petric: "Man kann jetzt nicht ruhig bleiben"

Von Für SPOX in Hamburg: Benny Semmler
Mladen Petric vom Hamburger SV ist nach der erneuten Niederlage enttäuscht
© Getty

Die Krise des Hamburger SV geht weiter. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach ist Mladen Petric restlos bedient. Im Interview erklärt der Kroate, weshalb er sich wie der Depp vorkommt, was Trainer Michael Oenning entlastet und wo die Probleme des HSV liegen.

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SPOX: Sportchef Frank Arnesen demonstrierte vor dem Spiel Gelassenheit, sagte "Wir müssen nicht gewinnen." Können Sie nach der fünften Saisonniederlage ruhig bleiben?

Mladen Petric: Die Situation beschäftigt uns alle, das ist doch klar. Im Moment ist keiner im Verein zufrieden. Man kann jetzt nicht ruhig bleiben.

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SPOX: Sie teilen die Meinung von Frank Arnesen nicht?

Petric: Er muss ruhig bleiben. Aber uns beschäftigt die schwierige Situation natürlich.

SPOX: Standardsituationen sind die große Schwäche des HSV. Schon acht Mal hat es nach dem ruhenden Ball eingeschlagen. Auch dem Gladbacher Tor ging ein Freistoß voraus.

Petric: Sicherlich sind die Standards eins der größten Probleme, das wir momentan in der Defensive haben. Aber im Spiel nach vorne sieht es auch nicht gut aus. In der ersten Halbzeit haben wir uns kaum Chancen herausgespielt. Diese Niederlagen gehen allmählich an die Substanz.

SPOX: Jeder Gegner war ihnen in dieser Saison spielerisch überlegen.

Petric: Ja, das sage ich ja. Ich bin mir in der ersten Halbzeit wie ein Kronleuchter vorgekommen, hatte kaum Ballkontakte und wir hatten im Grunde keine Chancen. Das muss besser werden.

SPOX: Kommen die Vorgaben des Trainers nicht an?

Petric: Wenn man die Spiele immer wieder durch Standardtore verliert, kann der Trainer nichts machen. Er steht nicht im Sechzehner.

SPOX: Droht nach der erneuten Niederlage die totale Kopfblockade?

Petric: Dass wir jetzt so lange nicht gewonnen haben, hilft uns natürlich nicht weiter. Und langsam komme ich mir auch wie der Depp vor. Nach jedem Spiel stehe ich hier und muss dasselbe erzählen. Vielleicht ist es besser, mal die Klappe zu halten.

SPOX: Hat diese schlechte Phase eine andere Qualität im Vergleich zu früheren Krisen?

Petric: Wir sind Letzter und haben seit 13 Spielen nicht mehr gewonnen. Das ist total anders. Die jetzige Durststrecke ist einfach sehr lang und wir Achtzehnter, tiefer geht es nicht mehr.

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