Die Saison der Rekorde

SID
In Sachen Elfmeter nicht meisterlich: Nuri Sahin vergibt seinen dritten Strafstoß gegen Mainz
© Getty

Borussia Dortmund ist Meister, Hannover und Mainz spielen Europa League. Bayern schoss 81 Tore, wurde aber nur Dritter. Frankfurt holte in der Rückrunde erstaunliche acht Punkte und stieg mit Christoph Daum ab. Neun Vereine warfen den Trainer raus. Die Bundesliga-Saison 2010/11 war nicht normal. Ein Rückblick in 12 Akten.

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Knapp 13,1 Millionen Zuschauer sahen die Bundesligaspiele in dieser Saison live im Stadion. Macht im Schnitt 42.673 pro Spiel - und damit neuer Zuschauerrekord. Und die Fans wurden für ihr Kommen belohnt: Denn das Jahr 2010/11 war insgesamt rekordverdächtig. Im Positiven wie im Negativen.

Mainz stellte den Startrekord ein. Sieben Siege in den ersten sieben Spielen schafften vorher nur die Bayern und der 1. FC Kaiserslautern. 18 Siege und 52 Tore insgesamt sind für Mainz darüber hinaus Vereinsrekord. Als einziges Team der laufenden Saison waren die 05er auch an jedem Spieltag unter den Top 5.

102 Siege in der Fremde bedeuten ebenfalls Bundesliga-Rekord. Die bisherige Bestmarke stammte aus der vergangenen Saison mit 95 Auswärtssiegen. Die beste Bilanz haben dabei Meister Dortmund und Bayer Leverkusen, die mit je elf Siegen den bestehenden Auswärtsrekord der Bayern (1995/96) und des 1. FC Kaiserlautern (2001/02) eingestellt haben.

Die meisten Auswärtssiege gab es gleich am 2. Spieltag: Satte sieben Mal jubelten die Gäste. Auch das ein Rekord.

Der BVB hat aber auch einen Negativrekord eingestellt: Dortmund ist erst der zweite deutsche Meister ohne Elfmeter-Tor. Fünf Strafstöße bekam die Borussia zuerkannt - alle fünf verballert. Nuri Sahin scheiterte drei Mal, saisonübergreifend vergab er sogar vier Elfmeter in Folge. Das gelang zuletzt Marko Pantelic und Bruno Labbadia. Rekord eingestellt.

Seit dem 9. Spieltag ist Bremens Claudio Pizarro der erfolgreichste ausländische Torschütze. Mit seinem 134. Treffer überholte er seinen ehemaligen Sturmpartner Giovane Elber.

Mit 336 Spielen ist Ze Roberto nun Rekordausländer der Bundesliga. Der Brasilianer löste damit einen anderen HSV-Star ab. Die alte Bestmarke gehörte Sergej Barbarez, der 330 Mal in der Bundesliga auflief.

Mit 22 Treffern ist Freiburgs Papiss Cisse der erfolgreichste afrikanische Torjäger in der Bundesligageschichte. Der bisherige Rekord stammte vom Frankfurts Anthony Yeboah: Der Ghanaer traf in der Saison 1992/93 20 Mal - wurde damit aber Torschützenkönig (zusammen mit Ulf Kirsten).

Frank Schaefers Rücktritt in Köln am 27. April war der zwölfte vorzeitige Trainerwechsel. Auch das ist Bundesligarekord. Die meisten Trainerentlassungen der Bundesligageschichte hat übrigens Eintracht Frankfurt auf dem Konto. Michael Skibbe war bereits der 21. Coach, der dort vorzeitig gefeuert wurde.

Noch ein Negativ-Rekord für Frankfurt: Der arme Marcel Titsch-Rivero sah am letzten Spieltag Rot - ganze 43 Sekunden nach seiner Einwechselung. Der schnellste Platzverweis in 48 Jahren Bundesliga.

Wir bleiben in Frankfurt, wieder eine unrühmliche Bestmarke. Denn noch nie ist eine Mannschaft aus der Bundesliga abgestiegen, die nach der Hinrunde schon 26 Punkte auf dem Konto hatte. Nur acht Punkte in der Rückrunde - der größte Absturz der Bundesligageschichte.

Kleiner Trost: Die Eintracht hat aber auch einen positiven Rekord zu verbuchen. Beim 1:2 auf Schalke traf Giorgos Tzavelas aus 73 Metern ins Tor. Bisheriger Rekordhalter war Klaus Allofs, der 1986 für den 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen aus 70 Metern traf.

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