BVB: Die Schlüsselmomente der Meistersaison

Von Jochen Tittmar
Das Meisterstück: Der BVB gewinnt nach 19 Jahren mal wieder in München
© Getty

Borussia Dortmund zeigte in dieser Saison durchweg starken Fußball und ist verdient Deutscher Meister geworden. SPOX zeichnet die Highlights der Spielzeit nach.

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1. Spieltag, 0:2 gegen Leverkusen: Die Saison beginnt mit einem Dämpfer. Der BVB liegt gegen Leverkusen früh zurück, hat dann Pech, dass kurz darauf das Ausgleichstor von Sebastian Kehl nicht anerkannt wird, bekommt wenig später das 0:2 und muss am Ende eine verdiente Niederlage einstecken. Shinji Kagawa ist in seinem ersten Bundesligaspiel bester Dortmunder.

8. Spieltag, 2:1 in Köln: Unbeeindruckt von der Auftaktpleite fährt der BVB in beeindruckend dominanter Manier sechs Siege in Serie ein (18:3 Tore) und gewinnt dabei auch erstmals seit fünf Jahren beim Rivalen auf Schalke. Der FC Bayern wird ebenfalls geschlagen, wenn auch ein wenig glücklich. In Köln erobert die Borussia durch ein Last-Minute-Tor von Nuri Sahin nach 2624 Tagen wieder die Tabellenspitze. Nach seinem Tor rennt Sahin jubelnd hauchdünn an Lukas Podolski vorbei, der ihn zuvor an Deutschlands 3:0-Sieg gegen die Türkei erinnert hatte.

9. Spieltag, 1:1 gegen Hoffenheim: Als Tabellenführer tut sich Dortmund gegen 1899 lange Zeit schwer und rennt früh einem Rückstand hinterher. Sahin verschießt kurz darauf im zweiten Anlauf einen Elfmeter. Mit fortwährender Spieldauer wird der BVB immer dominanter, es entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor. Mit der letzten Aktion des Spiels trifft der eingewechselte Antonio da Silva mit einem unberechtigten Freistoß zum hochverdienten Ausgleich. Mainz schiebt sich mit einem Dreier in Leverkusen auf Platz eins.

10. Spieltag, 2:0 in Mainz: Zwei Überraschungsteams tragen ein wenig isoliert vom Rest der Liga das Spitzenspiel aus. Mario Götze liefert seine bis dato beste Saisonleistung ab, erzielt die Führung und bereitet den 2:0-Endstand vor. Roman Weidenfeller, der bislang nur sieben Mal hinter sich greifen musste, hält beim Stand von 1:0 kurz nach der Pause nach langer Zeit mal wieder einen Elfmeter in der Bundesliga. Dortmund ist wieder Erster und stellt einen Startrekord auf: Erstmals gewann eine Mannschaft zum Saisonstart fünf Auswärtsspiele in Folge.

13. Spieltag, 2:1 in Freiburg: Dortmund lässt gegen Hannover und Hamburg zwei souveräne Dreier folgen, zeigt im Breisgau jedoch eine schwache erste Halbzeit. Freiburg agiert ähnlich wie der BVB, attackiert früh und spielt schnörkellos nach vorne - Dortmund kommt damit überhaupt nicht zurecht. Im zweiten Abschnitt zeigt Dortmund wie auf Knopfdruck ein völlig anderes Gesicht und überrennt den SCF förmlich. Vier Minuten nach seiner Einwechslung gelingt Robert Lewandowski mit seinem bereits vierten Jokertor der Ausgleich. Dortmunds Gier und Kampfkraft lässt nicht nach, wenig später gelingt der Siegtreffer. In der Schlussphase überschlagen sich die Ereignisse: Jakub Blaszczykowski schiebt die Kugel unbedrängt über das verwaiste Tor, Julian Schuster köpft Sekunden vor dem Ende an die Latte. Dortmunds Moral beeindruckt die Liga, der BVB steht mit sieben Zählern Vorsprung an der Tabellenspitze.

18. Spieltag, 3:1 in Leverkusen: Der Herbstmeister verliert sein letztes Spiel 2010 in Frankfurt, steht aber dennoch zehn Punkte vor Bayer. Die ganze Liga schaut darauf, ob die Werkself dem BVB direkt zu Rückrundenbeginn auf die Pelle rücken kann. Zudem muss die Borussia den Ausfall des zuvor überragenden Kagawa kompensieren. Götze schlüpft in dessen Rolle und strukturiert das Dortmunder Spiel wie ein alter Hase. Kurz nach Pause schießt Jürgen Klopps Elf in sechs Minuten eine 3:0-Führung heraus. Die Liga ist ratlos, wie dieser Verein noch zu stoppen sein soll. Erste Glückwünsche zum Titel trudeln ein. Der Vorsprung auf Platz zwei wächst auf zwölf Punkte an.

24. Spieltag, 3:1 in München: In den fünf Partien nach dem Ausrufezeichen in Leverkusen gelingt der Borussia trotz zahlreicher Torchancen dreimal kein Sieg - eine Niederlage setzt es aber auch nicht. Die Bayern heizen die Partie im Vorfeld mit den üblichen Sprüchen an. Kevin Großkreutz hält mit einem "jetzt schlagen wir München, die Bayern sind reif" dagegen. Der Rekordmeister glaubt, mit einem Sieg noch einmal ins Rennen um die Meisterschaft eingreifen zu können. Dortmund liefert letztlich seine Meisterprüfung ab und lässt den Bayern bis auf eine Phase von wenigen Minuten nicht den Hauch einer Chance. Der BVB feiert den ersten Sieg in München seit Oktober 1991. Die Liga gratuliert den Westfalen zur Schale. Der FCB verabschiedet sich mit 16 Punkten Rückstand dagegen aus dem Titelrennen.

28. Spieltag, 4:1 gegen Hannover: Der Borussia wird eine Krise eingeredet, da sie vor dem Spiel gegen die Niedersachsen erstmals in dieser Spielzeit zwei Partien in Serie nicht gewonnen hat und der Vorsprung auf Leverkusen von zwölf auf sieben Punkte schmolz. In der Tat wirkt die Mannschaft fahrig und ist bis zum Hannoveraner Führungstor (57. Minute) das unterlegene Team.Götzes brachialer Sololauf beschert dem BVB nur zwei Minuten später den Ausgleich aus dem Nichts. In der Folge irrt Hannover unsortiert umher und wird vom euphorisierten BVB überrannt. 24 Minuten nach dem 1:1 steht es 4:1. Vom Spielverlauf her einer der wichtigsten Siege der Saison.

30. Spieltag, 3:0 gegen Freiburg: Der Super-Sonntag entscheidet letztlich die Meisterschaft. Ausgerechnet der dieses Jahr titellose FC Bayern hilft der Borussia durch einen 5:1-Sieg über Leverkusen. Freiburg ist an diesem Tag kein gefährlicher Widersacher, Dortmund führt schnell 2:0. Der Signal Iduna Park bebt, auch weil Publikumsliebling Dede erstmals seit seinem angekündigten Abschied eingewechselt wird. Dortmund hat vier Spieltage vor Saisonende mit acht Punkten Vorsprung eineinhalb Hände an der Schale.

32. Spieltag, 2:0 gegen Nürnberg: Eine unnötige 0:1-Niederlage beim Tabellenletzten aus Mönchengladbach und Leverkusens Sieg gegen Hoffenheim sorgen noch einmal für Spannung. Dortmund tut sich gegen den Club schwer und trifft wie schon gegen Hannover dennoch aus dem Nichts ins Tor. Zur Pause ist die Partie entschieden. Alles schaut nach Köln, wo Bayer mit 0:2 baden geht. Der siebte Meistertitel der Vereinsgeschichte ist perfekt, in der Bierstadt brechen alle Dämme.

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