Rummenigge: "Ich führe keine Trainerdiskussion"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Florian Bogner
Rummenigge spricht im Interview über Manuel Neuer, die Situation des FC Bayern und Louis van Gaal
© Getty

Der FC Bayern hat mit der 0:1-Heimniederlage gegen Schalke 04 im DFB-Pokal-Halbfinale einen nationalen Titel für diese Saison verpasst. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich nach dem Spiel zur prekären Lage, sprach Trainer Louis van Gaal indirekt das Vertrauen aus und entschuldigte sich bei Manuel Neuer für das Verhalten der Bayern-Fans.

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Frage: Herr Rummenigge, kann man der Mannschaft nach der Niederlage einen Vorwurf machen?

Karl-Heinz Rummenigge: Nein. Jede Niederlage ist schlecht fürs Selbstvertrauen und fürs Image. Daran will man sich nicht gewöhnen. Aber wir müssen versuchen ruhig zu bleiben, auch gegenüber Unruhen von außen. Wir haben am Samstag ein wichtiges Spiel in der Bundesliga gegen eine Mannschaft, die in der Tabelle einen Platz vor uns steht. Die Enttäuschung ist groß, ohne Frage. Das ist eine bittere Niederlage. Wir haben in der ersten Halbzeit wahrscheinlich etwas zu verhalten gespielt, in der zweiten Halbzeit war es dann okay. Wir hatten auch das Quäntchen Glück nicht. Dann muss man eben mal so eine Niederlage schlucken.

Frage: Woran hat es gelegen, wo ist der Wurm drin?

Rummenigge: Die Ergebnisse stimmen nicht.

Frage: Die Mannschaft wirkte aber auch etwas schwerfällig, die Leichtigkeit fehlte.

Rummenigge: Das mag sein, aber wir hatten trotzdem Möglichkeiten, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Der Schiedsrichter war bei der einen Szene sicherlich auch nicht ganz glücklich, das war ein klarer Elfmeter für Mario Gomez. So etwas spielt alles mit rein, das muss man dann leider so akzeptieren.

Frage: Warum konnte die Mannschaft dieses Erlebnis von Mailand nicht positiv nutzen?

Rummenigge: Für Schalke war es die wahrscheinlich letzte Chance, in der nächsten Saison international zu spielen. Sie haben gekämpft, sie haben extrem viel gearbeitet. Uns war klar, dass es ein schweres Spiel werden würde.

Frage: Heißt das im Umkehrschluss, dass Ihre Mannschaft mehr hätte arbeiten müssen?

Rummenigge: Nein, die Mannschaft hat gekämpft und gearbeitet. Aber es war nicht gut, dass wir dem 0:1 hinterher laufen mussten. Im Gegenteil, damit hatte es Schalke taktisch etwas einfacher.

Frage: Was kann man mit Blick auf das Hannover-Spiel tun, damit die Mannschaft das wegsteckt?

Rummenigge: Trotz der Enttäuschung müssen wir ruhig bleiben. Es ist wichtig, jetzt eine Reaktion zu zeigen und Punkte zu holen. Wir müssen versuchen, auf einen Champions-League-Platz zu kommen.

Frage: Ist das für Sie schon eine Art Finale?

Rummenigge: Wir haben jetzt nur noch Finalspiele. Hannover, Hamburg, Inter - das werden jetzt alles schwere Spiele. Wir tun gut daran, nur von Spiel zu Spiel zu denken. Manchmal ist es gut, wenn man schon drei Tage später die Möglichkeit hat, was zu korrigieren. Aber es wird schwer - dass Hannover auch defensiv auftreten wird, weiß ich jetzt schon.

Frage: Wie ist die Saison jetzt noch zu retten?

Rummenigge: Wir dürfen jetzt nicht anfangen zu träumen und die Parole ausgeben, dass wir nun die Champions League gewinnen müssen. Wir haben gerade mal das Hinspiel des Achtelfinales hinter uns und ich kann jetzt schon sagen, dass das Rückspiel gegen Inter Mailand ein ganz schweres Spiel werden wird. Aber das ist für mich jetzt noch weit weg.

Frage: Louis van Gaal muss sich aber keine Sorgen um seine Anstellung beim FC Bayern machen.

Rummenigge: Ich führe diese Diskussion nicht und ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie sonst jemand beim FC Bayern führt.

Frage: Was sagen Sie zu der Fan-Kampagne gegen Manuel Neuer?

Rummenigge: Ich finde das nicht okay. Der FC Bayern und das ganze Land Bayern sind über die Grenzen hinaus für ihre Gastfreundschaft bekannt. Der Junge hat überhaupt nichts gemacht. Er hat sich nicht einmal negativ über Bayern München geäußert. Er hat sich nichts zu schulden kommen lassen. Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei Manuel Neuer dafür entschuldigen.

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