"Die Mannschaft hat wieder Freude am Spiel"

Von Interview: Benny Semmler
Dennis Diekmeier absolvierte gegen den 1. FC Köln sein erstes Bundesliga-Spiel im HSV-Trikot
© Imago

Dennis Diekmeier wechselte im Sommer 2010 vom 1. FC Nürnberg zum Hamburger SV. Doch kurz vor dem Start in die Saison verletzte sich der Neuzugang schwer. Erst am vergangenen Wochenende absolvierte der Rechtsverteidiger beim 6:2 gegen den 1. FC Köln sein erstes Bundesliga-Spiel für seinen neuen Verein. Im Interview spricht der 21-Jährige über sein Comeback, Frank Rost und den neuen HSV unter Michael Oenning.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

SPOX: Die Frage ist nicht besonders einfallsreich, und dennoch darf sie gestellt werden. Ist Dennis Diekmeier am 19. März 2011 in Hamburg angekommen?

Dennis Diekmeier: Ich will es hoffen. Gerade nach dieser langen Zeit ohne Fußball war es einfach nur schön, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.

SPOX: Man sieht es Ihnen an. Sie strahlen richtig.

Diekmeier: Was soll ich sagen? Es hat einfach riesigen Spaß gemacht. Das ganze Spiel war eine Freude.

SPOX: Wie fühlen sich die Knochen an? Immerhin standen Sie seit Monaten nicht auf der Bundesligabühne.

Diekmeier: Sehr, sehr schwer. Dabei waren es erst 60 Minuten. Aber das war ja zu erwarten. In zwei, drei Wochen sieht die Sache sicher anders aus.

SPOX: Erzählen Sie mal: Wie ist es, einen Typen wie Frank Rost im Rücken zu haben?

Diekmeier: Als Verteidiger fühlt man sich wohl. Er strahlt Ruhe aus, redet mit uns. Er ist einfach ein guter Torwart.

SPOX: War Ihnen nach dem Trainerwechsel klar, dass Ihre Chancen auf einen Einsatz erheblich steigen würden?

Diekmeier: Naja, es ist natürlich ein gutes Gefühl, dass der Trainer sofort auf mich gesetzt hat. Er weiß, was ich kann. Er weiß, dass ich im Training und im Spiel immer Gas gebe. Jetzt hoffe ich, dass es so bleibt.

SPOX: Wie ist Ihr Verhältnis zu Michael Oenning?

Diekmeier: Herr Oenning hat mich damals in die zweite Liga geholt. Dann sind wir zusammen aufgestiegen. Da hat man gemeinsame Erfolge. Das ist wichtig.

SPOX: Er mag Sie?

Diekmeier: Ich hoffe.

SPOX: Wie haben Sie die vergangenen Wochen erlebt? Der HSV lieferte ja die eine oder andere Schlagzeile.

Diekmeier: Ach, das ganze Drumherum hat mich kaum interessiert. Ich musste eine Operation überstehen, das war eine schwere Zeit. Seitdem ich in Hamburg bin, bestand meine Arbeit ja nur aus Reha. Die letzten Wochen wollte ich einfach nur fit werden und wieder Fußball spielen. Denn das ist das Größte.

SPOX: Vielen HSV-Anhängern war der Name Diekmeier kaum ein Begriff. Dennoch waren viele in großer Erwartung.

Diekmeier: Jetzt bin ich ja da.

SPOX: Gerade weil die rechte Abwehrseite nicht zum Prunkstück der Hamburger gehört.

Diekmeier: Ich will jetzt einfach Woche für Woche meine Leistung bringen und hoffe, dass ich alle von meinem Spiel überzeugen kann.

SPOX: Aber Sie interpretieren die Rolle da draußen deutlich offensiver als Guy Demel.

Diekmeier: Über einen Kollegen oder Konkurrenten will ich nicht reden. Mein Spiel geht nach vorne. Ich liebe die langen Wege. Aber das weiß ja auch jeder.

SPOX: Beim HSV soll Ihr Ex-Kollege Ilkay Gündogan hoch im Kurs stehen. Hatten Sie schon Kontakt?

Diekmeier: Davon habe ich auch gehört. Aber dazu äußern möchte ich mich eigentlich auch nicht.

SPOX: Zum Schluss: Können Sie sich vorstellen, dass Michael Oenning noch eine Weile länger Trainer in Hamburg bleibt?

Diekmeier: Klar kann ich mir das vorstellen. Man hat doch gemerkt, die Mannschaft hat wieder Freude am Spiel. Wir kommen gut mit ihm zurecht.

Dennis Diekmeier im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema