Magath im Fokus - Metzelder einsatzfähig

SID
Christoph Metzelder ist fraglich für das Derby gegen Borussia Dortmund
© Getty

40 Neuzugänge, aber 25 Punkte Rückstand: Schalke 04 geht als krasser Außenseiter ins Derby bei Borussia Dortmund - und ist vor allem mit sich selbst beschäftigt. Immerhin wird Christoph Metzelder gegen seinen langjährigen Klub wahrscheinlich spielen können.

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Vom 137. Revierderby redet Felix Magath noch gar nicht. Der Trainer und Manager von Schalke 04, längst Einkaufsmeister der Bundesliga, muss sich und seine Transferpolitik verteidigen. Erst versuchte er es mit Humor. "Ja, ja, das Transferkarussell dreht sich mal wieder heftig, mir ist ganz schwindelig", sagte er und lachte dabei.

Dann wurde aus dem Großeinkäufer der Liga plötzlich der Sparer. "Ich bin eher ein Schnäppchen-König als ein Ramsch-König", behauptete Magath und rechnete vor, dass er mit seiner Transferorgie einen sechsstelligen Überschuss erwirtschaftet habe: "Die Kritik an den Transfers ist unangebracht."

40 Neue für geschätzte 50 Millionen Euro Ablöse holte der Schalker Alleinunterhalter in 19 Monaten nach Gelsenkirchen, 15 von ihnen sind schon wieder weg.

Tiefschlag für Jurado

Mit den anderswo ausgemusterten Angelos Charisteas und Ali Karimi brachte er im Winterschlussverkauf nicht nur die Fans gegen sich auf, sondern stellte auch seine eigenen Rekordtransfers im vergangenen Sommer infrage. "Wir haben die beiden geholt, um uns abzusichern", erklärte Magath.

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Charisteas soll mit seinem Kopfballspiel helfen, was dem 14-Millionen-Einkauf Klaas-Jan Huntelaar, der seit drei Monaten ohne Tor ist, nicht das beste Zwischenzeugnis ausstellt. Karimi soll die "Probleme, das Spiel aus dem Mittelfeld in den Angriff zu tragen", beheben.

Ein verbaler Tiefschlag für den 13-Millionen-Mann Jose Manuel Jurado, der eigentlich diese Aufgabe erfüllen sollte. Fit genug, um schon am Freitag bei Borussia Dortmund eingreifen zu können, scheinen beide nicht.

Metzelder wohl fit - BVB bangt um Santana

Immerhin kann Magath in Dortmund die Ende des vergangenen Jahres endlich stabilisierte Abwehr aufbieten. Christoph Metzelder, der beim 1:3 im Hinspiel gegen seinen Ex-Klub wegen Leistenproblemen fehlte, trainierte am Mittwoch nach einem Tag Pause wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung wieder mit der Mannschaft.

Schnelle Hilfe könnte auch der Ghanaer Anthony Annan bringen, der in seinen ersten Trainingseinheiten einen starken Eindruck hinterließ. "Er ist ballsicher, spritzig, aggressiv", lobte Magath den 24-Jährigen, der den zum FC Sevilla transferierten Ivan Rakitic im defensiven Mittelfeld ersetzen soll, "er will den Ball und weiß sofort eine Lösung."

Der BVB dagegen bangt um den Einsatz von Felipe Santana. Den brasilianischen Innenverteidiger, der am Freitag eigentlich den gelbgesperrten Serben Neven Subotic ersetzen soll, plagt ein grippaler Infekt.

"Ein Gemisch, das auf Dauer Erfolg bringt"

Schalkes Abwehrspieler Benedikt Höwedes, einer der wenigen Überlebenden aus der Vor-Magath-Ära, musste am Mittwoch vor allem Fragen zum ständigen Kommen und Gehen in der Kabine beantworten. "Das ist doch Bundesliga-Alltag", behauptete der 22-Jährige und fügte schnell an: "Das hat er auch in Wolfsburg gemacht - mit sehr großem Erfolg."

Nun sei "ein Gemisch, das auf Dauer Erfolg bringt", vorhanden. Schnellen Erfolg aber brauchen die Königsblauen, wenn sie am Freitag gegen den überlegenen Tabellenführer auch nur den Hauch einer Chance haben wollen.

Sonst droht erstmals seit der Spielzeit 1996/97 die zweite Derbypleite in einer Saison und ein Rekordrückstand auf den Erzrivalen.

Dortmund schon bald uneinholbar?

Schon jetzt liegen die Schalker 25 Punkte hinter dem BVB. Am 20. Februar könnten die Dortmunder bereits so weit enteilt sein, dass sie auch rein rechnerisch von den Königsblauen nicht mehr einzuholen wären - elf Runden vor Schluss.

Nicht nur mathematisch trennen beide Klubs in dieser Saison Welten. Während die gewachsene Einheit BVB unangefochten dem siebten Meistertitel entgegenstrebt, ist Schalke nach Magaths Radikalumbau weit von den angepeilten Europapokalplätzen entfernt.

Die Aufholjagd zum Hinrundenende erwies sich als Strohfeuer - nach den beiden 0:1-Heimpleiten gegen den Hamburger SV und 1899 Hoffenheim ist die Abstiegszone wieder näher als das internationale Geschäft.

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