Heldt: "Dortmund ist nicht der Maßstab"

Von Für SPOX in Gelsenkirchen: Alexander Marx und Max Ost
Sie haben auf Schalke das Sagen: Horst Heldt (l.) und Felix Magath
© Getty

Der Countdown läuft! Borussia Dortmund empfängt beim Revierderby am Freitagabend Schalke 04 (20.15 Uhr im LIVE-TICKER). Vorstand Horst Heldt spricht im Interview über das bevorstehende Kräftemessen, über den Vergleich mit der Borussia und die Perspektiven der Knappen.

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Horst Heldt über...

...die Situation und Stimmung vor dem Derby: "Die sportlichen Voraussetzungen für das Spiel sind für uns natürlich nicht optimal. Vielleicht liegt aber gerade darin die Chance, dass Dortmund der klare Favorit ist und Schalke erst einmal als Außenseiter dasteht. Es ist eine große Verantwortung, die wir und die Spieler haben. Ich hoffe dass wir es schaffen werden, jedem Einzelnen noch einmal klar zu machen, welche Bedeutung dieses Spiel hat."

... Dinge, die man sich vom BVB abgucken kann: "Ich möchte nicht unbedingt Dortmund als Maßstab nehmen. Man muss neidlos anerkennen, dass der BVB in dieser Saison die Liga dominiert. Aber sie haben international in dieser Saison ihre Ziele nicht erreicht und es ist ein Vorteil, wenn man nicht wie wir in dreien, sondern nur in einem Wettbewerb steht. Die Mehrfachbelastung haben außer dem FC Bayern nur wenige Vereine bisher erfolgreich bewältigt,. Es ist aber entscheidend, dass man auch international konstante Leistungen zeigt - und in diesem Bereich kann man sich sicherlich was vom FC Bayern abgucken."

... die Bedeutung des Amateur- und Jugendbereichs: "Nachwuchsförderung im Amateur- und Jugendbereich ist eine elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Lizenzspielerabteilung. In dieser Hinsicht gibt es viel Lob für den BVB, doch in diesem Bereich hat man in Dortmund auch einige Investitionen getätigt: Subotic kam aus der zweiten Liga für viereinhalb Millionen Euro In diesem Bereich ist bei Schalke in der Vergangenheit sicherlich nicht alles richtig gemacht worden. Man hat vielleicht in den letzten Jahren zu sehr auf Spieler gesetzt, die nicht so viel mit Tradition und mit Identifikation anfangen konnten. Für die Zukunft wird das der Weg und das Ziel von Schalke 04 sein."

... die Transferphase und die getätigten Transfers: "Das Gute ist, dass die Zeit der Wechsel nun vorbei ist und damit auch jegliche Spekulationen. Einige unserer Transfers sorgen vielleicht für Verwunderung , doch Felix Magath ist in seiner Karriere als Trainer schon häufiger mit solchen Einkäufen ganz gut gefahren. Ich war auch einer von ihnen, als mich der Trainer damals als Aktiver von Sturm Graz zum VfB Stuttgart holte. Man sollte den Spielern eine Chance geben."

... die Aufgabenaufteilung zwischen ihm und Felix Magath: "Felix Magath hat gute Erfahrungen in der Doppelfunktion als Manager und als Trainer zu arbeiten. Er war damit ja auch sehr erfolgreich in Wolfsburg. Ich bin als "Unterstützer" seiner Arbeit hierher geholt worden. Gute Unternehmen oder gute Vereine funktionieren, indem die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird. Es geht nicht darum zu zählen, wer häufiger im Fernsehen erscheint oder wer präsenter in den Medien ist."

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... den besonderen Reiz von Schalke: "Schalke ist schon etwas Besonderes. Das ist der Traditionsverein schlechthin für mich. Um die Schalker Seele kennenzulernen, bedarf es noch einiger Zeit. Einen so großen Verein zu führen, ist eine große Herausforderung. Die Arbeit ist sehr intensiv und im Vergleich zu anderen Vereinen noch einmal eine Steigerung."

... mögliche neue Identifkationsfiguren für den Fall, das Manuel Neuer den Verein verlässt: "Man darf keine Angst vor solchen Entwicklungen haben. Wenn es tatsächlich irgendwann mal so kommen sollte, dass Manuel den Verein verlassen wird, dann werden neue Spieler ihn ersetzen und für positive Schlagzeilen sorgen. Das hat die Vergangenheit gezeigt."

... Julian Draxlers angeblichen Schulabbruch: "Wir haben eine Berufsschulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Julian wird also die Schule wechseln, aber nicht die Schule beenden. Wir werden sicherlich Möglichkeiten finden, dass Julian weiterhin am Training teilnehmen kann.

... mögliche Fan-Reaktionen gegenüber Jefferson Farfan: "Wenn Jefferson spielt hat er nur die Möglichkeit gute Leistungen abzuliefern und so seine Beliebtheit wiederherzustellen. Als Spieler muss man solche Situationen annehmen, sich nicht beschweren und muss versuchen, sich gut einzubringen."

... den finanziellen Druck, das internationale Geschäft zu erreichen: "Durch das Achtelfinale der Champions League und das Halbfinale des DFB-Pokals konnten wir Mehreinnahmen generieren. Dazu gibt es weitere Möglichkeiten Einnahmen zu erzielen bzw. Kosten zu senken. Wir könnten also auch eine mögliche Nicht-Teilnahme am Europapokal finanziell stemmen."

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