Magath: "Sie werden keinen Besseren finden"

SID
In der Hinrunde besiegte Borussia Dortmund die Königsblauen mit 3:1 auf Schalke
© Getty

Im 137. Revierderby gegen den souveränen Tabellenführer Borussia Dortmund ist Schalke 04 krasser Außenseiter. Zudem gerät Trainer und Manager Felix Magath wegen seiner Transferpolitik immer mehr in die Kritik.

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Beim Blick auf den Gegner wird Felix Magath neidisch. Nicht nur die sportlichen Erfolge von Borussia Dortmund hätte der Trainer und Manager von Schalke 04 vor dem 137.Revierderby gerne - auch die Ruhe im Umfeld.

Während beim Überflieger BVB größte Harmonie herrscht, brodelt es bei den Königsblauen.

Magath: "Wir diskutieren ständig über interne Dinge"

"Wir sind im Moment viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Wir diskutieren ständig über interne Dinge", kritisierte Magath vor dem Duell der Erzrivalen am Freitag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) und ergänzte: "In Dortmund hat man den Eindruck, dass die Vereinspolitik von allen getragen wird."

Während Klopp von den Fans gefeiert wird, wächst auf Schalke der Widerstand gegen Großeinkäufer Magath.

Die einflussreiche Fan-Vertretung Supporters Club hat den Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten aufgefordert, den "Irrsinn der letzten Tage zu stoppen".

Und auch der Dachverband der Anhänger will wegen der "Sorgen und Ängste" einen Termin mit den Verantwortlichen, um Aufklärung zu bekommen.

"Ich fürchte, Sie werden keinen finden, der das besser kann"

Dem will sich Magath, der vor allem mit der Last-Minute-Verpflichtung der anderswo ausgemusterten Angelos Charisteas und Ali Karimi auf Unverständnis stieß, nicht verschließen.

"Ich stehe zur Verfügung, den Fans alles zu erklären", sagte der Trainer und Manager am Donnerstag, stellte aber auch klar: "Ich bin geholt worden, um ohne große finanzielle Mittel den Verein an die Spitze zu führen. Wenn Sie jemanden finden, der das in einem Jahr schafft, dann darf er gerne meinen Platz einnehmen. Aber ich fürchte, Sie werden keinen finden, der das besser kann."

Den radikalen Umbau mit 40 Neuen in 19 Monaten verteidigte er erneut: "Der Umbruch ist nicht eine Sache von einer Transferperiode. Ich bin kein Zauberer. Ich kann nicht auf Anhieb ohne Geld 15 Spieler zusammenholen, die die Meisterschaft gewinnen."

Spekulationen um Huntelaar-Transfer

Für neuen Wirbel sorgten Gerüchte, Rekordeinkauf Klaas-Jan Huntelaar sei dem VfL Wolfsburg angeboten worden.

Den Niederländer, der seit 689 Minuten ohne Tor ist, hatte Magath erst im Sommer für geschätzte 14 Millionen Euro verpflichtet. "Von mir gab's keine Anweisung", sagte der Schalker Coach, der von seinen Winterverpflichtungen wohl nur den Ghanaer Anthony Annan in Dortmund aufbieten wird.

Sportlich sind die Rollen klar verteilt. Der BVB ist mit doppelt so vielen Punkten wie Schalke auf dem Weg zum siebten Meistertitel klarer Favorit und könnte erstmals seit 1996/97 wieder beide Revierderbys in einer Saison gewinnen.

Höwedes: "Das Derby hat seine eigenen Gesetze"

Trainer Jürgen Klopp warnt indes vor dem Erzrivalen. "Die Qualität der Schalker ist außerordentlich groß", behauptete er und philosophierte: "Es ist leichter, aus einer negativen Erwartungshaltung heraus positiv zu überraschen."

Für die Königsblauen spricht eigentlich nur die Statistik der vergangenen Jahre.

In Dortmund hat S04 in den letzten zwölf Jahren nur einmal verloren, 0:2 am 12. Mai 2007, als die Meisterschaft verspielt wurde, aber sechsmal gewonnen.

"Das macht Mut", sagte Verteidiger Benedikt Höwedes, einer der wenigen Überlebenden aus der Vor-Magath-Ära und ergänzte: "Das Derby hat seine eigenen Gesetze. Da kommt es auf den Tabellenplatz nicht an."

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