Kommen Sammer und Hrubesch an die Elbe?

Von SPOX
Horst Hrubesch (l.) und Matthias Sammer arbeiten derzeit für den DFB
© Getty

Der Hamburger SV steht möglicherweise vor einem großen Umbruch. Innerhalb der Mannschaft - und in der sportlichen Führung. Nach Berichten, wonach DFB-Sportdirektor Matthias Sammer den Posten des Sportchefs bei den Hanseaten übernehmen soll, ist nun auch ein Wechsel von DFB-Jugendtrainer Horst Hrubesch im Gespräch. Über die Zukunft von Ruud van Nistelrooy herrscht weiterhin Unklarheit.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Matthias Sammer im Anflug, Ruud van Nistelrooy vor dem Absprung: Beim Hamburger SV könnte das Personalkarussell schon sehr bald mächtig in Schwung kommen. Wenn es nach dem Willen des Tabellensiebten geht, ziehen der DFB-Sportdirektor und der wechselwillige Torjäger in Kürze an einem Strang - für den HSV und den Erfolg.

Vergangene Woche bremste Sammer die Gerüchte um seinen Wechsel zum HSV noch sehr direkt mit der Aussage, er habe den DFB nicht um eine Freigabe gebeten. Mittlerweile scheinen sich die Dinge zumindest soweit entwickelt zu haben, dass er sein Statement leicht umformuliert - und vor allem um einen wichtigen Nebensatz ergänzt.

"Was in den kommenden Tagen passiert, ist reine Spekulation"

Am Montag nämlich sagte der Europameister von 1996 bei der DFB-Trainertagung in Neu-Isenburg: "Derzeit habe ich nicht vor, beim DFB um eine Freigabe zu bitten." Allerdings, so der neue Zusatz, "was in den kommenden Tagen passiert, ist reine Spekulation. Ich bin mit dem HSV immer im Austausch gewesen, mal mehr, mal weniger."

Aktuell jedenfalls gibt es offensichtlich eher mehr Kontakt. Vor den Toren Frankfurts kam es zumindest zur direkten Begegnung mit HSV-Coach Armin Veh: Lachend verließ man gemeinsam den Sitzungssaal. Und dies, obwohl Gerüchte ins Kraut schossen, Sammer könnte den einstigen HSV-Torjäger Horst Hrubesch, erfolgreicher Jugendtrainer beim DFB, gleich mit an die Elbe bringen.

Zukunft von van Nistelrooy ungewiss

Fraglich, ob dann van Nistelrooy noch das Trikot mit der Raute trägt. Der 34-Jährige, bislang in der Hansestadt als Sympathieträger wahrgenommen, flirtet mit seinem alten Arbeitgeber Real Madrid, stößt aber beim HSV auf energischen Widerstand. "Wir können nicht unseren besten Stürmer abgeben", sagte Veh fast beschwörend.

Der Coach hat in seiner Offensivabteilung schon genug Pflegefälle: Mladen Petric (Muskelfaserriss) und Paolo Guerrero (Achillessehnenbeschwerden) sind verletzt, Jungtalent Heung-Min Son spielt für Südkorea bei der Asien-Meisterschaft in Katar.

Ob der HSV am Ende allerdings wirklich hart bleiben wird, bleibt abzuwarten. Zumal Hamburg in Sachen vergrätzte Stars ohnehin schon ein gebranntes Kind ist, nicht zuletzt dank van Nistelrooys Landsleuten Khalid Boulahrouz und Rafael van der Vaart.

Boulahrouz markierte eine Verletzung, um sich für seinen neuen Klub FC Chelsea die Spielberechtigung für die Champions League zu erhalten. Van der Vaart verweigerte einen Einsatz, um seine Freigabe für den FC Valencia zu erzwingen, er hatte sich angeblich beim Spielen mit Söhnchen Damian verletzt.

Keine Entscheidung vor Wochenmitte

Vor Wochenmitte ist auf keiner der HSV-Baustellen mit konkreten Entscheidungen zu rechnen, denn zumindest im Fall Sammer muss der Aufsichtsrat sein Votum abgeben. Und erst dann könnte der 43-Jährige auch erst sinnvollerweise mit den DFB-Verantwortlichen sprechen.

Doch das gerade neu gewählte zwölfköpfige Gremium trifft sich erst am Dienstag (18 Uhr) zu seiner konstituierenden Sitzung. Und zunächst gilt es, einen Nachfolger für den scheidenden Vorsitzenden Horst Becker zu finden.

Was passiert mit Reinhardt?

Thematisiert werden könnte dann auch, ob Bastian Reinhardt noch eine Zukunft bei den Hamburgern hat. Denn zumindest formell wäre er seinen Job als Sportchef los, wenn man sich mit Sammer einigen sollte.

Reinhardt war in den vergangenen Wochen mehrfach seine Unerfahrenheit vorgehalten worden. In der Tat war er erst zum Zuge gekommen, nachdem es mit mehreren anderen Kandidaten aus unterschiedlichen Gründen nicht zum Vertragsabschluss gekommen war.

Sammer dementiert Wechselgerüchte