Gang in die Politik für Hoeneß "nie ein Thema"

SID
Uli Hoeneß will nicht mehr in die Politik wechseln
© Getty

Uli Hoeneß kann sich einen Wechsel in die Politik auch nach seinem Rückzug vom Manager-Amt beim FC Bayern nicht vorstellen. "Das könnte ich meiner Frau nicht zumuten", so Hoeneß.

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Präsident Uli Hoeneß von Bayern München kann sich einen Wechsel in die Politik auch nach seinem Rückzug vom Manager-Posten beim Rekordmeister nicht vorstellen.

"Ich bin jetzt 59 Jahre alt. Das war für mich nie ein Thema. Ich habe über 30 Jahre an vorderster Front Fußball gemacht, dann mache ich das aus Respekt gegenüber meiner Familie nicht mehr. Ich weiß, wieviel die Politiker leisten und arbeiten müssen. Das könnte ich meiner Frau nicht zumuten", sagte Hoeneß der Münchner "Abendzeitung".

"Merkel macht gute Politik"

Er sage aber gerne seine Meinung, betonte Hoeneß, "und zwar unverblümt und direkt." Hoeneß' Einschätzung zufolge macht Bundeskanzerlin Angela Merkel "im Moment sehr gute Politik, mit Kante. Auch in Bayern wird gute Politik gemacht, bessere Politik als früher schon einmal."

Verteidigungsminister Karl-Thedor zu Guttenberg sieht Hoeneß indes kritisch. "Ich schätze Herrn zu Guttenberg als Menschen und Politiker sehr, aber ich bin mir, ganz allgemein gesprochen, nicht ganz sicher, ob es der richtige Weg ist, Bundeskanzler über die Yellow Press werden zu wollen, über "Bunte" und die "Gala". Mir wären "Focus", "Spiegel", "Stern", "Zeit", "SZ" und "FAZ" lieber", sagte er.

Liebe zu den Grünen erkaltet

Hoeneß selbst steht gleichwohl der CDU/CSU nahe, seine heimliche Liebe zu den Grünen ist erkaltet. Die Partei könne nicht mit der Höhenluft der jüngsten Monate umgehen, sagte Hoeneß: "Die sind gegen alles - aber für nichts!"

Äußerst kritisch ging Wurstfabrikant Hoeneß mit den für den Dioxin-Skandal Verantwortlichen ins Gericht. "Es ist kein Kavaliersdelikt, wenn man den Tieren Dioxin ins Futter mischt (...). Wenn jemand das zur Gewinnmaximierung macht, ist das für mich Wahnsinn", sagte er.

Vegetarisch leben möchte er aber nicht. Wer kein Fleisch esse, sei meistens unglücklich, sagte Hoeneß, "und Veganer sind meistens schlecht gelaunt. Veganer lachen fast nie."

Obwohl er sich, wie Hoeneß häufig betont, beim FC Bayern aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen hat, ist er weiter über alles informiert. "Der Hoeneß weiß alles, der kriegt alles mit, was passiert. Er gibt zu allem seinen Senf dazu, aber nicht mehr öffentlich. Ich sage meine Meinung und kann auch intern sehr unbequem sein", sagte er.

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