Patrick Helmes auf dem Abstellgleis

SID
Patrick Helmes erzielte in dieser Saison in elf Spielen fünf Tore, aber findet immer seltener Beachtung
© Getty

Patrick Helmes wurde für das Spiel gegen Hannover 96 (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) von Jupp Heynckes aus dem Kader verbannt. Der Nationalspieler befindet sich in Leverkusen zunehmend auf dem Abstellgleis.

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Die Nationalelf ist das große Ziel, doch bei Bayer Leverkusen reicht es nicht einmal mehr für die Ersatzbank. Die Rede ist von Patrick Helmes, der sich beim Werksklub zunehmend auf dem Abstellgleis befindet.

Für das Spitzenspiel gegen Hannover 96 wurde der Stürmer aus dem Kader verbannt. Bereits vor einer Woche gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) stand Helmes nicht im Aufgebot, damals wurde als Grund noch eine ominöse Rückenverletzung genannt.

Helmes ist abgelenkt

Diesmal nicht. "Er wirkte in diesen Tagen etwas zu sehr mit Wechselabsichten beschäftigt. Es kann sein, dass sich das nach dem Ende der Transferperiode ändert. Im Moment hat es den Anschein, dass er nicht ganz bei der Sache ist", kritisierte Heynckes seinen Torjäger.

Helmes war zuletzt mit dem VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim in Verbindung gebracht worden. Angesichts der Ablösesumme von rund zehn Millionen Euro hält sich die Nachfrage derzeit in Grenzen.

In Grenzen hält sich auch der Redebedarf von Helmes. Als sich der Stürmer letztmals geäußert hatte, stand er wenige Tage später zum Rapport bei Sportchef Rudi Völler im Büro. Fehlende Kommunikation mit Heynckes ("Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Heynckes redet sowieso nie mit mir") hatte der 26-Jährige nach dem Spiel gegen Bayern München moniert.

Helmes und Heynckes - das scheint in Leverkusen nicht zu passen. Fehlende Selbstkritik machte Heynckes aus. "Wenn ein Spieler zugehört hat, wenn ich etwas gesagt habe, dann ist er meist auch besser geworden", hatte der 65 Jahre alte Fußballlehrer bereits vor Wochen gesagt.

Absturz bei Leverkusen

Dabei schien Bayer für Helmes der große Karrieresprung zu sein. Nach seinem Wechsel vom 1. FC Köln vor zweieinhalb Jahren erzielte der 13-malige Nationalspieler gleich in seiner ersten Saison 21 Tore. Helmes war die klare Nummer eins im Leverkusener Sturm.

Doch danach ging es rapide bergab. Im Sommer 2009 erlitt Helmes bei einem Freizeitkick einen Kreuzbandriss und fiel ein halbes Jahr aus. Danach langte es nur noch zu zwölf Spielen und zwei Toren. Von der WM-Teilnahme konnte keine Rede mehr sein.

In dieser Saison wollte Helmes eigentlich wieder angreifen, doch kleinere Verletzungen warfen den Stürmer immer wieder zurück. Nebenbei verschoss er im Pokal gegen Gladbach auch noch zwei Elfmeter, wodurch das Ausscheiden besiegelt war. Im internen Stürmer-Ranking ist inzwischen Stefan Kießling gesetzt, Helmes kämpft nur noch mit Eren Derdiyok um die zweite Position.

Dementsprechend hat auch Helmes' Wertschätzung in Leverkusen gelitten. Dass Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bei einem Angebot offen Gesprächsbereitschaft signalisiert hatte, dürfte dem Stürmer kaum gefallen haben.

Das hatte sich vor eineinhalb Jahren noch anders angehört. Als der VfB Stuttgart einen Nachfolger für Mario Gomez gesucht hatte und auf Helmes gestoßen war, waren die Schwaben noch auf verschlossene Türen gestoßen.

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